Münstertal (S/B/WS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum22.3.13
Enddatum25.3.13
Anmeldeschluss15.2.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-5a68-4e51-b861-0006ac120019
Beschreibung

22.3.2013-25.3.2013 [Fr-Mo] Mögliche Touren:
Piz Daint 2968m
Piz Umbrail 3033m
Piz Terza 2909m
Piz Turettas 2957m
Alles Anstiege zwischen 1400-1500 Höhenmetern.
Die technischen Schwierigkeiten sind nicht sehr hoch, verlangen aber eine gute Kondition.

Anmeldung: sofort oder spätestens bis 15. Feb.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Claude Andres, Barbara Blickenstorfer, Mäni Blum, Kurt Bucher, Peter Hausmann, Ueli Köppli, Doris Schwarzenbach, Martin Wullschleger Durchschnittsalter Männer: 67.5 Jahre
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte

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Die Senioren-Sektionstour oder die Sektionstour der Senioren
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Freitag, 22.3.13, Sentischhorn 2827 m, Autor: Claude Andres

Es ist 6.15 Uhr. Noch immer ist es dunkel. 2 jüngere Kameradinnen und 7 Senioren treffen beim Wasserreservoir ob der Autobahneinfahrt Richterswil ein. TL Hermann gibt das 1. Ziel des Tages bekannt. „Barriere“!. Die Fahrer wissen was Hermann meint. Es ist 7.38 Uhr als wir auf dem Parkplatz Tschuggen am Flüelapass Richtung Sentischhorn losmarschieren. Nach einer kurzen Einlaufstrecke auf der Passstrasse geht es die „Chrätze“ hoch. Der Himmel ist noch bedeckt. Erste blaue Störungen verunstalten den Himmel. Am Berg sind wir, ausser einem Schneehuhn, das uns gekonnt und souverän ablenkt, noch alleine. In einem ruhigen Schritt steigen wir im „Tälli“ in Richtung Baslersch Kopf hoch. Hermann verlässt die Spur und beginnt hinauf zum Sentischhorn selbst zu spuren. Peter und Martin lösen ihn ab. Mittlerweile begleitet uns die Sonne im Aufstieg. Gratulationen und Küsschen für die Kolleginnen auf dem Gipfel. Auf der Abfahrt zeichnen wir unsere Spuren wieder als Erste in den feinen Pulverschnee. Im Gasthaus Tschuggen löschen wir auf der Terrasse an der Sonne unseren grossen Durst. Durch den Vereinatunnel und über den Ofenpass erreichen wir unsere Basis in Tschierv. Doris hat alles perfekt organisiert. Vor dem Nachtessen besuchen wir die „Antica Distilleria Beretta“, die weltweit höchstgelegene, offizielle, plurimedaillierte Spezialitätenbrennerei von Luciano und Gisi Beretta in Tschierv. Luciano ist nicht nur ein begnadeter Schnapsbrenner, sondern auch ein hervorragender Kommunikator. Mit einem feinen Nachtessen im Parc-Hotel Staila in Tschierv schliessen wir diesen ersten, schönen Tourentag ab.

Samstag, 23.3.13, Piz Turettas 2958 m, Autor: Mäni Blum

Heute heisst es früh aufstehen. Um 6.30 Uhr gibt es in der Ferienwohnung von Doris das Morgenessen. Hermann will um 7.30 Uhr zur Skitour starten. Alle sind pünktlich und motiviert. Das Wetter ist überraschend schön, aber auf Nachmittag soll es bedeckt werden. Wir starten bei Tschierv 1660 m und steigen durch den lockeren Lerchen- und Tannenwald bis rund 2200 m hinauf. Beim ersten Pausenhalt gibt Claude den Witz von den Zwergen mit den bunten Zipfelmützen zum Besten. Weiter geht es hinauf bis zur Abzweigung Piz Dora und Piz Turettas. Hier müssen wir uns entscheiden und tun das zu Gunsten des besseren zu erwartenden Schnees auf den Piz Turettas. Auf dem weiteren Aufstieg bietet uns ein superschöner Blick hinunter ins Val Müstair und hinüber auf die Münstertaler- und Vinschgauerberge. Die letzten 300 Höhenmeter sind steil, gegen 40%, und müssen mit mehreren Spitzkehren überwunden werden. Das schaffen wir und erreichen den Gipfel. Hier bietet sich uns ein herrlicher Rundblick auf die verschneiten Berge. Wir sind auf 2958 m und damit noch 7 m höher als der Piz Dora. Mit Genuss nehmen wir die schönen Hänge mit mehrheitlichem Pulverschnee in Beschlag. Auf der Abfahrt verliere ich einen Stockteller, der aber, welch grosses Glück, bald gefunden wird. Weiter unten entdecke ich einen gebrochenen Stock mit Teller im Schnee, den ich als Ersatzteil mitnehme. Mit dem Stock auf dem Rucksack werde ich von den anderen als Radiosender geoutet und es wird mir empfohlen, mich mit Schawinski oder Mike Shiva in Verbindung zu setzen. Ich übernehme diese Anregungen und mache gleich beim letzten Teehalt ein Interview mit Peter über die aktuelle Skitour. Von nun an bin ich sofort mit dem Fotoapparat und dem Tonband präsent, wenn etwas passiert. Die letzte Abfahrtsstrecke führt durch den Lerchen- und Tannenwald mit engen Kurven um die locker stehenden Bäume. Ueli wird derart herumgeschüttelt, dass er sich vorkommt, wie wenn er in einer Waschmaschine wäre. Für das Abendessen hat Doris das Hotel Staila in Fuldera reserviert, wo wir freundlichst empfangen werden und uns ein feines Essen serviert wird. Die Gastfreundlichkeit und die qualitativ hochstehende Gastronomie im Val Müstair haben mich/uns positiv überrascht.

Sonntag, 24.3.13, Munt Buffalora 2498 m, Autor: Kurt Bucher

Am Morgen ist es neblig, verhangen und es schneit leicht. Beim Morgenessen um 07.30h macht Hermann den Vorschlag eine Skitour auf den Munt Buffalora 2498 m zu machen. Ob sich dies bei diesen Verhältnissen lohnt bezweifeln einige, aber alle fahren in ihren Autos über den Ofenpass nach Buffalora 1968 m. Als es hier nicht besser aussieht, entschliessen sich 3 in einem Auto für ein Alternativprogramm. Die Hartgesottenen steigen um 9 Uhr wie geplant zuerst unter dem, dann durch den und zuletzt noch über dem Nebel auf zum Munt Buffalora, den sie nach 2,25 h erreichen. Die Sonne drückt leider nur schwach durch die Wolken und darum machen sie sich bald auf die Abfahrt. Diese ist aber nicht das Gelbe vom Ei, trotzdem geht einer von ihnen Ostereier suchen. Er legt sich dazu unter einer Arve sogar in den Schnee, wird aber trotzdem nicht fündig. Zurück in Buffalora fahren sie mit den 2 Autos wieder auf den Ofenpass, wo die Nichtchauffeure und eine Nichtchauffeuse die Bretter wieder anschnallen und hinuterfahren bis zu unseren Ferienwohnungen. Die Alternativen marschieren zu Fuss auf dem weichen Schlittelweg hinauf nach Lü, bestellen dort Apfelstrudel mit Vanillecrème und Kaffe-Lutz und geniessen einen ausgiebigen Schwatz mit der 67jährigen einheimischen Wirtin. Nachdem sie vernimmt, dass wir von Wädenswil/Richterswil kommen blüht sie förmlich auf, wohnte und arbeitete sie doch eine schöne Zeit bei Ruedi Bachmann, einem unserer Ehrenmitglieder. Ihm müssen wir an dieser Stelle einen lieben Gruss ausrichten. Fast gleichzeitig sind die Ski- und Fussgänger nach dem Mittag zurück, am Duschen und Bereitmachen für das Kulturprogramm, denn auf 15 Uhr hat Doris für uns eine Führung durch das Kloster Müstair bestellt. Eine dynamische, hübsche Dame warnt uns, dass es auf der einstündigen Führung sehr kalt sein werde. Wer wolle, könne sich mit einem schwarzen Umhang versehen. 5 Hohe Rhönler packen diese Gelegenheit für 1 h, wie Mönche aussehend, durch ein Frauenkloster zu laufen!! Die Führung ist sehr gut und sehr interessant. Ich weiss nur nicht wie diese Nonnen diese Kälte in ihren Gemächern und Einzelzellen überhaupt überleben konnten. Einige von uns Mönchen sind auf dieser stündigen Führung jedenfalls schon fast erfroren. Übrigens leben, allerdings bei etwas wärmeren Bedingungen, heute noch 12 Nonnen mit ihrer Priorin dort im Kloster. Anschliessend wollen alle so schnell wie möglich in eine warme Gaststube. Der sehr freundliche Wirt weiss auch wie wir uns noch schneller aufwärmen können und stellt gleich eine ganze Flasche Brandy auf den Tisch, denn dieser sei sehr gut im heissen Kaffee. Dann fängt der 74 Jährige an zu erzählen. Er ist in Müstair aufgewachsen und ist neben Hotelier noch leidenschaftlicher Jäger. U.a. vernehmen wir, dass Hirsche einen Doppelmagen haben. Im Winter wird bei ihnen automatisch auf den einen umgestellt, bei welchem sie sehr wenig Nahrung brauchen. Man sollte Hirsche im Winter nie füttern, sonst wird bei ihnen wieder auf den andern Magen umgestellt und sie können verenden. Er hätte uns noch lange erzählt und wir hätten ihm gerne noch lange zugehört, wäre da nicht schon der nächste Höhepunkt angesagt gewesen: ein Nachtessen mit Bündnerspezialitäten: Heusuppe, Capuns und ein feiner Dessert. Ich war ja bis jetzt von Capuns nie so begeistert, aber was ich da zu essen bekomme lässt mich diesbezüglich vom Saulus zum Paulus werden und lässt mich nach diesem sehr abwechslungsreichen, ganz auf das Val Müstair ausgerichteten Tag bestens schlafen.

Montag, 25.3.13, Piz Terza 2907 m, Autor: Martin Wullschleger

Wetter: Ein paar cm Neuschnee und ein grau verhangener Himmel. Drei Teilnehmer entscheiden sich bei diesem Wetter für die direkte Heimfahrt. Wir fahren mit den Autos bis Lü. Eine kleine Gemeinde oberhalb Tschierv. Es schneit immer noch ganz leicht. Zuerst geht es durch einen wunderbaren Lerchen und Arven Wald. Die Bäume sind alle weiss verzuckert. In einer Waldlichtung weiter oben sehen wir einen schönen Steinbock. Sieht er uns auch? Wahrscheinlich denkt er „Do chont de Hermann us Samstagere mit feuf Schitüreler wo uf de Piz Terza wänd go Bündnersonne gnüsse“. Wir laufen weiter, es hat aufgehört zu schneien. Der graue Himmel lichtet sich langsam. Bei einer schönen Alphütte über der Waldgrenze gibt es die erste Pause. Mäni macht es sich bequem in einem Liegestuhl (ohne Sonne). Nur eine kurze Pause, wir haben noch ein paar Höhenmeter vor uns. Am Himmel zeigen sich ein paar blaue Flecken. Wir geniessen den schönen Aufstieg und der Blick auf die frisch verschneiten Berge. Leider wird der Nebel kurz vor dem Gipfel wieder dichter. Für Hermann jedoch kein Problem, er führt uns sicher auf den Gipfel. So stehen wir nach 3¼ Stunden auf dem 2907 Meter hohen Piz Terza. Der Nebel lichtet sich so zeigt sich doch noch ein hübsches Bergpanorama. Eine kleine Verstärkung aus dem Rucksack und ab Richtung Tal. Wir wollen die gute Sicht ausnützen. Der Schnee nicht mehr ganz Pulver aber ganz passabel. Das Licht am Anfang jedoch etwas diffus so sind wir froh, dass wir mit Hermann einen guten Vorfahrer haben. Weiter unten treffen wir auf den perfekten Sulzschnee. Es ist ein Genuss. Am Schluss noch ein paar Schwünge durch den Wald und schon sind wir wieder zurück in Lü. Jetzt macht sich der Durst bemerkbar. Mit einem grossen Panach oder Bier wird dieser gleich gelöscht. Schon bald ist es Zeit auch für uns die Heimreise anzutreten.
Besten Dank an Hermann für die schönen Skitouren aber auch an Doris für die perfekte Organisation. Es waren 4 tolle Tage.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude, Barbara, Mäni