Bei nasskaltem Wetter steigen wir in Wädenswil in den Zug und verlassen ihn in Melide bei strahlend blauem Himmel. Es war ein guter Entscheid von Marianne, die Tour ins Tessin zu verlegen. Ein typischer Tessiner Treppenweg führt uns hoch nach Carona. Die Jacken verschwinden schnell in den Rucksäcken. Wir lassen es uns nicht nehmen und besuchen die Kirche von Carona, welche imposant über dem Dorf thront. Auch die Aussicht auf Melide und zwei Arme des Luganersees (wie viele Arme hat er?) werden bestaunt. Vor uns der San Georgio und der Monte Generoso, dahinter, schon in Italien, grüssen schneebedeckte Bergspitzen in der klaren Luft. Wir verlassen das schmucke Dorf und erreichen den Botanischen Garten von San Grato, welcher von einem uns unbekannten Erfinder gegründet wurde. Mit welcher Erfindung ist er so reich geworden? Antwort: dem Riri-Reissverschluss. Heute gehört der Park dem Kanton. Noch herrscht Vorfrühling, doch die Vegetation lässt erahnen, was hier in Bälde alles blühen wird. Wir verlassen den Park und folgen dem Wanderweg, immer leicht ansteigend durch den noch lichten Wald. Am höchsten Punkt hoch über dem Luganersee geniessen wir bei schönster Aussicht unser Picknick. Am noch geschlossenen Restaurant Alpe Vicania vorbei geht’s zuerst gemütlich, dann immer steiler runter Richtung Morcote. Die vielen Treppenstufen fahren uns schon etwas in die Knochen, sind doch fast 300 Höhenmeter zu bewältigen. In Morcote besichtigen wir den Friedhof, der laut Ernst zu den schönstgelegenen der Schweiz zähle. Unten auf der Piazza Grande kehren wir ein, löschen den Durst und geniessen die Sonne doppelt, denn wie kalt wäre es im Bachtelspalt gewesen! Bald steigen wir ins Postauto und machen uns auf den Heimweg. Kalt und nass ist es wieder in Wädenswil, was uns aber nach einer so schönen Wanderung nichts anhaben kann. Danke, liebe Marianne.