Martelltal Zufallhütte TW BGF (S/B/ZS) Andreas Walder

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum12.4.15
Enddatum18.4.15
Anmeldeschluss31.1.15
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2d-7070-46e6-829f-0006ac120019
Beschreibung

12.4.2015-18.4.2015 [So-Sa] Unterkunft: Martelltal Zufallshütte 2264 m, www.zufallhuette.com
Aufstieg zur Hütte 3/4 Std
mögliche Touren:
Kleine Martellerrunde, ca. 4.5 Std, 1050 Hm
Östliche Veneziaspitze 3320 m, ca. 4 Std, 1100 Hm
Hintere Schöntaufspitze 3325 m, ca. 4 Std, 1100 Hm
Madritschspitze 3265 m, ca. 4 Std, 1000 Hm
Butzenspitze 3300 m, ca. 4.5 Std, 1050 Hm
Eisssee Spitze 3230 m, ca. 4.5 Std, 1000 Hm
Suldenspitze 3376 m, ca 5 Std, 1200 Hm
Cevedale 3769 m, ca. 6 – 7 Std, 1500 Hm
Zu

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Zürcher Franz (Führer), Walder Andreas (TL), Kirsch Michael, Rellstab Jürg, Frick Erika, Martin Andrea, Röthlisberger Lukas, Bachmann Lea, Sperb Ruedi
Verhältnisse
Wetter: Montag bis Donnerstag schön, Freitag Schneefall Schnee: Im Aufstieg oft sehr hart, in der Abfahrt teilweise sulzig

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Ausgangspunkt aller Touren war die Zufallhütte
Montag: Butzenspitze 3302 – Madritschspitze 3265 m – Butzental – Madritschtal, ca. 1400 Hm
Dienstag: Rif. Casati – Suldenspitze 3376 m – Schaubach – Lift Madritschjoch – Madritschtal, ca.1100 Hm
Mittwoch: Rif. Casati – Monte Cevedale 3769 m – Zufallspitze 3700 m, ca. 1500 Hm
Donnerstag: 3. Veneziaspitze 3356m, 2. Veneziaspitze 3371, Veneziaspitze 3396 m, Köllkuppe 3330 m, Ca. 1400 Hm
Freitag: Hint. Schöntaufspitze 3327 m mit Abstecher in das Skigebiet Sulden, ca. 1000 Hm

TOURENBERICHT MARTELLTAL

Sonntag, 12.4.2015
Voller Vorfreude auf die bevorstehende Tourenwoche im Südtiroler Vintschgau treffen wir uns in Wädenswil und treten die Reise an. Alles verläuft reibungslos – selbst unsere Rucksäcke finden den Weg via Transportbähnli in die richtige Hütte (ok, einmal Umladen war nötig…). Der knapp 40-minütige Aufstieg bei frühlingshaften Temperaturen in die Zufallhütte, die während der ganzen Woche unsere Unterkunft sein wird, erweist sich als angenehmen Nachmittagsspaziergang. Auf 2265 MüM angekommen beziehen wir die komfortablen Zimmer, erfreuen uns ob des Luxus‘ einer Dusche und geniessen die Sonne auf der Terrasse. Am Abend kommen wir zum ersten Mal in den Genuss eines hervorragenden Abendessens mit vier Gängen (leider nur einen Dessert) und der Freundlichkeit des Hüttenwartes Uli und seiner Partnerin.

Montag, 13.4.2015
Um 7.15 Uhr starten wir unsere erste Tour bei idealen Verhältnissen. Nach einer Minute erreichen wir die erste Schlüsselstelle (eine kurze steile vereiste Passage), die einige unter uns bereits zum ersten Mal etwas fordert, jedoch letztendlich gut gemeistert wird.
Zügigen Schrittes laufen wir dem langgezogenen Tal entlang und gewinnen stetig an Höhe, bis wir nach gut drei Stunden den ersten Gipfelhang erklimmen. Nach einigen Spitzkehren erreichen wir unser erstes Ziel, die Butzenspitze. Die Rundumsicht auf 3 300 MüM ist atemberaubend; die majestätische Königsspitze liegt direkt vor uns. Bei der kurzen Lunchpause geniessen wir die wunderschöne Aussicht auf die uns umgebende Berglandschaft Es folgt eine kurze Abfahrt, bevor wir den zweiten Gipfel (Matrischspitze, 3265 MüM) in Angriff nehmen. Wir geniessen die Abfahrt zurück in unsere Unterkunft; der Schnee ist zwar den Temperaturen entsprechend sulzig, aber dennoch genüsslich fahrbar.

Dienstag, 14.4.2015
Für den heutigen Tag ist starker Wind vorausgesagt. Diesen spüren wir bereits, als wir den ersten Schritt vor die Hütte setzen. Wir ziehen los (die Schlüsselstelle stecken wir bereits viel lockerer weg); mit der heutigen Tour streben wir die Suldenspitze (3376 MüM) an. Nachdem wir den steilen harten Hang (vielen Dank, liebes Care-Team!!) hinter uns gelassen haben, folgt ein sehr langer Aufstieg über den Zufallferner-Gletscher. Der Wind bläst uns eisig ins Gesicht; es ist so kalt, dass sogar die Kälteresistentesten unter uns die warmen Handschuhe anziehen. Endlich erreichen wir die Casatihütte, in der wir uns mit einer Gulaschsuppe aufwärmen, bevor wir den Gipfel in Angriff nehmen. Von der Casatihütte dauert der Aufstieg noch knapp 30 Minuten. Von dort fahren wir nordwestwärts ins Skigebiet Sulden runter, damit wir eine zusätzliche Abfahrt machen können. Mit dem Sessellift gewinnen wir die Höhe erstaunlich locker… so dass wir jeden Schwung der phänomenalen Abfahrt zu unserer gemütlichen Hütten bei guten Schneeverhältnissen in vollen Zügen auskosten können.

Mittwoch, 15.4.2015
Heute steht die Königstour an! Um ca. 6 Uhr ziehen wir los (ja, die frühmorgendliche Schlüsselstelle wird wegen der Temperaturverhältnisse nicht einfacher…). Ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitet uns; lange laufen wir rot gefärbten Bergspitzen entgegen, so dass bereits die erste Etappe ein voller Genuss ist. Nach knapp vier Stunden erreichen wir die Casatihütte wieder (dieses Mal führte uns Franz nicht via Zufallferner-Gletscher sondern ein Tal weiter nördlich zu dieser Hütte). Weil wir zügig unterwegs sind, ist ein kurzer Kaffee- und Klettergurtmontier-Stopp in der Hütte möglich. Bei strahlendem Sonnenschein und kompletter Windstille setzen wir unsere Tour Richtung Monte Cevedale fort. Der Aufstieg über den Gipfelhang ist nicht anspruchslos, insb. deshalb, weil die steile Passage hart und eisig ist. Das Skidepot machen wir auf dem Grat; ausgerüstet mit Steigeisen erreichen wir den höchsten Gipfel unserer Tourenwoche problemlos. Eine traumhafte Bergwelt liegt uns zu Füssen; die Verhältnisse auf dem 3769 MüM hohen Monte Cevedale könnten perfekter nicht sein! Euphorisiert und konzentriert folgen wir dem schmalen, teilweise ausgesetzten Grat, denn wir wollen die Aussicht von der Zufallspitze (3757 MüM) mit jener vom Monte Cevedale unbedingt vergleichen! Wir sind uns einig, dass sich beide Gipfel mehr als gelohnt haben und freuen uns auf die bevorstehende Abfahrt. Denn auch sie verspricht, ein Highlight zu werden. Nach einer kurzen Kletterpassage über ein Felsband und einer von Franz umsichtig gewählten Abfahrt über den spaltenreichen Gletscher gibt es eine lange, tolle Fahrt! Nach so einer perfekten Tour haben wir uns einen (kleinen) Teller Pasta und / oder Kaiserschmaren wahrlich verdient…

Donnerstag, 16.4.2015
Die Wettervoraussage für heute ist etwas ungewiss. Franz entscheidet, mit uns loszuziehen und wetterabhängig zu entscheiden, wie viele Gipfel wir heute erklimmen werden. Wir gehen also wieder früh los – mittlerweile ist die Schlüsselstelle schon fast etwas langweilig! – dieses Mal in südöstliche Richtung. Es erwartet uns ein abwechslungsreicher Aufstieg auf die erste Veneziaspitze (3356 MüM). Dort lernen wir, dass es deren drei gibt. Und da sowohl unsere Oberschenkel als auch das Wetter noch gut mitmachen, entscheiden wir spontan, doch gleich alle drei Veneziaspitzen abzulaufen. Nach drei Nordhangabfahrten folgt zu guter Letzt noch der Aufstieg auf die Köllkuppe. Mit insgesamt gut 1600 Höhenmetern in den Beinen entscheiden wir, dass vier Gipfel für heute genug sind. So führt uns die Abfahrt noch kurz in die Martellerhütte für ein Erfrischungsgetränk. Die letzte Etappe ist nur noch kurz. Zufrieden erreichen wir unsere Hütte wieder und erfreuen uns am Abend eines köstlichen Abendessens (man munkelt, dass es ausnahmsweise sogar zwei Dessert gab…!).

Freitag, 17.4.2015
Ja, das schlechte Wetter war für heute angekündigt und trat auch entsprechend ein. Aufgrund der Tatsache, dass der Schnee dank der Wolkenschicht in der Nacht nicht gefroren wurde, ist die Schlüsselstelle heute keine mehr. Das erscheint uns zu einfach, so dass wir heute eine alternative nördlichere Aufstiegsroute wählen. Die Sicht ist schlecht, Franz entscheidet, dass wir nochmals ins Sulden Skigebiet laufen, um dort in einem Bergrestaurant zu warten, ob die Sonne sich noch zeigen wird. Das ist heute auch nach einer längeren Kaffeepause nicht der Fall. Dennoch können wir die Tourenwoche am heutigen Tag nicht ohne Gipfel abschliessen. Mit der Sesselbahn fahren wir also wieder den Hang hoch und laufen im dicken Nebel auf die nahe gelegene Hintere Schöntaufspitze (3325 MüM). Die letzte Abfahrt unserer wunderbaren Tourenwoche verläuft reibungslos. Beim Abendessen lassen wir die unvergesslichen Momente der vergangenen fünf Tage Revue passieren und bedanken uns bei Franz für die perfekt geführten Touren und die genialen Erlebnisse.

P.S. in eigener Sache: Ein riesiges Dankeschön an die gesamte Gruppe, die mich während der ganzen Woche so zuvorkommend mit Rat und Tat unterstützt hat! Ihr seid wirklich ein geniales Care-Team, stets zur Seite, damit auch das Küken der Gruppe sicher und überglücklich auf jeden Gipfel kam. Ganz herzlichen Dank!

BerichterstatterIn
Lea Bachmann