Freitag 18.03.2016:

Getreu dem Sprichwort „wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ trafen wir uns bei wolkenlosem Himmel und besten Wetterprognosen für unsere 3-tägige Skitour um 08.30 Uhr in Klosters bei der Madrisaseilbahn. Obwohl einzelne „Engel“ gesundheitlich leicht angeschlagen waren, schmälerte dies unserer Vorfreude nicht. Die Betroffenen behalfen sich mit diversen Mittelchen und konnten damit ihre Ausdauer-leistungen praktisch ohne Einschränkungen abrufen.

Nach dem Aufstieg mit der Seilbahn und einer weiteren Steighilfe (Skilift) querten wir dann einen Schräghang, teilweise mit Doppelstockstössen, bis unsere Körper die richtige Betriebstemperatur erreicht hatten, um auf den Skitourenmodus umzustellen. Zum Leidwesen unseres Tourenleiters war die Gruppe noch etwas verstreut und verzettelt unterwegs. Dies änderte dann ab dem Schlappinerjoch, wo wir die Harscheisen montierten. Von jetzt an liefen wir „wie am Schnürchen“ und erreichten schon bald die Schlappiner Spitze auf 2428m.

Nach einer gemütlichen Rast führte uns die pulverige Abfahrt über die offenen, weiten Südhänge nach Schlappin. Auch die Waldpassage meisterten wir gekonnt und erreichten unsere Unterkunft, das Berggasthaus Gemsli, zufrieden und durstig am frühen Mittag. Auf bequemen, mit weichen Schaffellen ausgestatteten, besonnten Sitzgelegenheiten rund um eine offene Feuerstelle (ohne Feuer), löschten wir unseren Durst und Hunger – die gemischte Platte war nicht nur aber auch ein Augenschmaus – und bezogen anschliessend die 2-er Zimmer.

Unser Gastgeber Tobias, mit seiner Servicehilfe Gabi, verwöhnte uns – als einzige Gäste – in der mit einem Cheminéefeuer aufgewärmten Gaststube mit einem exzellenten Nachtessen.

Samstag 19.03.2016:

Unser heutiges Tourenziel ist die Chessispitz 2833m, ein Grenzgipfel zuhinterst im Schlappintal.
Das Frühstück lässt nicht zu wünschen übrig und schon bald sind wir auf dem langen Weg durch das Schlappintal. Am Talende öffnen sich viele einsame attraktive Tourenziele. Unser Weg führt uns am gefrorenen Hühnersee vorbei, dann schwitzen wir den steilen Südhang hoch, bis wir die Gratscharte, unser Skidepot erreichen. Zu Fuss geht es recht anspruchsvoll zum ausgesetzten Gipfelkreuz hoch. Welch eine Aussicht in der klaren wolkenlosen Winterluft. Selbst Hermann kann nicht alle Gipfel eindeutig identifizieren.
Der Schnee in der Abfahrt bittet je nach Hanglage Pulver oder Sulz. Auf den flacheren Teilen der langen Talausfahrt ist der Schnee noch nicht stumpf und wir sind schneller als erwartet bei unserem Bier.
Auch heute erwartet uns wieder ein exzellentes Nachtessen, Hirsch aus der Umgebung. Einzig das kleine Herdöpfeli deckte unser Kohlenhydratbedarf wohl nicht ganz.

Sonntag 20.03.2016:

Kurz vor sieben Uhr morgens starten wir bei kühler Temperatur unsere alpine Tour auf den Älpeltispitz 2685 m.
Wir steigen talaufwärts und überqueren schon bald den Bach. Wir steigen nun zwischen Erlenbuschwerk den steilen Hang hoch. Schon um acht Uhr erwärmt uns zusätzlich auch Sonne pur und wir brauchen Tenue Erleichterung! Bei der Alp Säss halten wir richtig Rast und jetzt schweift unser Blick talaufwärts zur Chessispitz, unserem Tourenziel von gestern. Dann weiter in gleichmässigem Schritt aufwärts über nun weniger steiles Gelände bis zum Wegweiser Älpeltispitz, den wir jetzt sehen können. Unter den Felsen gibt es ein Skidepot und dann, nach etwas alpinem Gehen mit Skischuhen, erreichen wir um elf Uhr unser Ziel. Hurra! Hier oben ist die Sicht fantastisch, und wir sind dem stahlblauen und wolkenlosen Himmel so nah.
Jetzt folgt die schwungvolle und genussreiche Abfahrt im feinsten Pulver, dann noch eine kurze letzte Rast im Gemsli und wir sind für die Talabfahrt nach Klosters im besten Frühlingssulz gerüstet.

Wir sind uns einig: Diese drei Tourentage im Schlappintal waren der Hammer!
Herzlichen Dank, lieber Hermann, dass du diese Touren so genial geplant und kompetent durchgeführt hast. Wir haben in diesen drei Tagen aussergewöhnlich Schönes erleben dürfen!