Lyss, Frienisberg (W/B/T1) Fritz Keller

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum15.10.08
Enddatum15.10.08
Anmeldeschluss14.10.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-4dac-476f-a945-0006ac120019
Beschreibung

15.10.2008 [Mi] Lyss – Suberg – Kosthofen – Ziegelried – Saurenhorn – Frienisberg – Elenmoos – Baggwilergraben – Ruchwil – Frieswilhubel – Innerberg.

Nach Kaffee/Gipfeli im Restaurant Post verlassen wir die junge Stadt Lyss (444 m) durch die Hauptstrasse. Am Stadtrand angelangt führt ein interessanter Naturweg zuerst durch den Bagguulwald, dann dem heckengesäumten Lyssbach entlang bis Suberg (475 m) -> 1 Std.
Stundenhalt mit Ha-Ueberraschung!

Auf geteerter Strasse geht’s über Kosthofen zum Weiler Zieg

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Ernst Barben, Frank Erzinger, Sepp Frei, Noldi Galm, Verena Graf, Ute Hugentobler, Paul Huggel, Hans Knaus, Elsbeth und Toni Rigoni, Eugen Schildtknecht, Werner Schneider, Elisabeth Spring. Gast: Klärli Keller
Verhältnisse
Das wetterbestimmende Hochdruckgebiet sorgte für einen trockenen und milden (20 °C) Oktobertag. Im Seeland Morgennebel und Wolkenfelder. Trotz warmen Sonnenstrahlen verwehrte feucht-milchige Luft den Weitblick zu Juraseen und Alpenkranz.

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Bis vor 130 Jahren war LYSS eines der vielen Bauerndörfer des Seelandes, die regelmässig durch die Überschwemmungen der Alten Aare heimgesucht wurden. Dem Lyssbach entlang standen die Strohhütten der Bauern und einige Gewerbebetriebe, die die Wasserkraft ausnützten. Durch das Dorf führte die mittelalterliche Handelsstrasse Genfersee – Rhein, die wichtigste West-Ost-Strassenverbindung der Schweiz. Eine Fähre über die Alte Aare stellte die Verkehrsverbindung mit der Stadt Biel dar. Heute erreicht man im bequemen Doppelstock-Zug ein stark wachsendes Regionalzentrum, eine „junge“ Stadt im Amtsbezirk Aarberg. Dennoch hat sich Lyss den sympathischen Charme eines überschaubaren Seeländer Dorfes erhalten. Davon kann sich unsere bunt gemischte Wandergruppe entlang der Hauptstrasse überzeugen. Bald führt ein markierter Naturweg zum Bagguulwald mit Blick zum Jensberg und, fiktiv, zu den nahen Jurahöhen. Dem Lyssbach folgend erreichen wir ein erstes „Berg“-Dorf, Suberg mit der vom TL angekündigten Ha-Ueberraschung! Hans-Jürg Hauert, Seniorchef der Hauert HBG Dünger AG, Grossaffoltern, empfängt uns auf seinem Fabrikationsgelände. Der Gartendünger-Pionier erzählt Eindrückliches über das Familienunternehmen, entstanden 1663 (!) aus einer Gerberei und Knochenstampfe…
Gestärkt mit Flüssigem und mehr begleitet uns Hans-Jürg noch bis Kosthofen, wo der Aufstieg auf geteerter Landstrasse zu den Weiler Ziegelried und Saurenhorn beginnt. Nun sind wir auf dem „Land“, vor uns der markante Höhenzug des Frienisberger mit fruchtbaren Moränenböden und ausgedehnten Waldungen. Bei der sommerlichen Wärme verpflegen wir uns in luftiger Höhe in einem idyllischen Garten und verzichten auf den „Hirschen“…

Ein Grasweg führt uns zur geschlossenen Baugruppe Frienisberg (Gem. Seedorf), das heute ein Wohn- und Pflegeheim beherbergt, zentral das ehemalige Zisterzienserkloster (12. Jh. bis zur Reformation), durch Umänderungen aller Art aber mit grossen Substanzverlusten. Nun könnte man der die Höhendifferenzen vermeidenden Strasse folgen. Wir bevorzugen den Uebergang nach Ruchwil durch den tief eingeschnittenen Baggwilgraben, was Werner zur Bemerkung „Ho Tschi Minh-Pfad“ bewegt. Am Westzipfel des Frienisberger Waldes liegt der Frieswilhubel (733 m), ein „Seelandblick“, wie man sich diesen nicht schöner vorstellen könnte – an klaren Tagen! Anstatt nach Frieswil oder Dettligen abzusteigen, wählen wir die aussichtsreichere Route nach Innerberg. Heute reicht die Sicht gerade bis Bern City West…
Also ab querfeldein, die Gartenwirtschaft „zum Jäger“ lässt grüssen. Auf der ersten Postautolinie (1906) bringt uns ein moderner Gelenkbus so bis Bern Schanzenstrasse, dass noch ein Gehweg von 1 min. bis Gleis 3 verbleibt. Offensichtlich ist es dem TL gelungen, seinen TN vom Zürichsee ein für sie unbekanntes Stück hügeliges Seeland näher zu bringen.

BerichterstatterIn
Fritz Keller