Langtaufers I-Vinschgau TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum2.4.22
Enddatum9.4.22
Anmeldeschluss31.1.22
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/61003f9d-c8a8-4d5c-8d11-0680ac120003
Beschreibung

2.4.2022 – 9.4.2022 [Sa-Sa] Langtaufers zweigt vom Haupttal Mals-Reschenpass rechts ab Graun und führt ostwärts zu den Ötztaleralpen. Talende (befahrbar) ist das Bergweiler Melag auf 1912 m. Wir logieren in Kappl auf 1852 m im **** Familien Hotel Alpine Silence Langtaufererhof. DZ/HP EZ auf Anfrage

Max. 8 Teiln.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Olga Gremaud, Irina Klemm, Meinrad Blum, Nikolaus Büchel, Beat Bornhauser
Verhältnisse
Idealer skitourenwetter, anf. Woche kalt, Neuschnee ab ca. 2100 m. danach wärmer Lawinenlage Stufe 2.

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Samstag, Franco Poletti Wir haben uns auf unsere Fahrt ins Vinschgau Via Landquart,Selfranga (Autoverlad Vereina) Sagliains, Scuol, Nauders, Graun, Kappl nach dem Polarluftstoss vergangenen Samstag auf winterliche Strassenverhältnisse eingestellt. Je östlicher je besser entwickelte sich die Situation so dass wir eine problemlose Fahrt hatten mit Kaffeehalt in Selfranga.

Sonntag, Beat Bornhauser

Nach gestriger Ankunft, war heute eine kleine Einlauftour geplant. Dienlich für ein erstes Beschnuppern unserer Tourengegend und für eine erste, praxisbezogene Kontaktaufnahme in unserer kleinen Teilnehmergruppe.
Das Wetter : wolkenlos, die Temperatur : leicht unter null , die Schneeverhältnisse
an den sonnabgewandten Hängen nicht übel. Unten noch hart gefroren, oben pulvrig.

Vom Hotel gings runter zur Skibrücke, dann auf der Talgegenseite eine relativ steile Passage hoch zum Bergrestaurant Maseben. Entlang dem Schlepplift , mit dem Hausberg als primärem Ziel. Etwas unterhalb machten wir auf einem geeigneten Plätzchen Imbiss und freuten uns auf die bevorstehende Abfahrt. Die Freude währte aber nur kurz. Kaum 100 m gefahren, führte ein Verschneider zu einem verhängnisvollen Sturz einer unserer Tourteilnehmerinnen. Die rasch getätigte Befürchtung einer schlimmeren Verletzung , musste in der Folge leider bestätigt werden : eine Unterschenkelfraktur.
An eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Es blieb nur eine Bergung mit dem Heli. Die sofort avisierte Flugrettung Südtirol erreichte uns nach ca. 30 Minuten Wartezeit.. Nicht unüblich in einer solchen Notsituation, schien uns die Wartezeit subjektiv deutlich länger. Auch weil der Heli offensichtlich auch etwas Mühe hatte, uns im freien Gelände zu orten. Die ganze Erste Hilfe Versorgung durch die 4 köpfige Rettungsmannschaft wickelte sich dann aber sehr professionell und speditiv ab. Erlebnisstark für uns beim Helimanöver am Boden kauernden Gruppenmitglieder waren dann auch die orkanartigen Rotorwinde mit atem- und vollständig sichtberaubendem Schneegestöber.

Auf jeden Fall wurde unsere unglückliche Teilnehmerin noch gleichentags im Spital Meran chirurgisch fachgerecht versorgt. Gemäss Bericht, ist sie bereits wieder zu Hause und konnte auch schon wieder mit ihrem Rehab Programm beginnen.
Wir alle wünschen ihr eine gute Besserung und baldige Rückkehr zum sonst doch so schönen Skitourensport.

Montag, Olga Gremaud
„.. und es waren nur noch 4“… Nach dem Unfall von eine Teilnehmerin und Nasenbluten von einen Teilnehmer sind wir 4 Restlichen beim Sonnenschein Richtung Maseben aufgebrochen. Unser Ziel war die Lücke zwischen Gams- und Mittellochspitze. Schade, dass wir die verbleibenden 100 hM bis zur Lücke nicht mehr geschafft haben, dies jedoch auch, weil wir die unberührten Schneehänge vor den anderen Tourenfahrern geniessen wollten. Trotz vorsichtiger Abfahrt haben einige fiesen Steine, getarnt durch eine dünne Pulverschneedecke, die Ski von Beat gefunden. Laute „Stein-Schreie“ haben diese innigen 😊 Berührungen begleitet.
Dieser schöne Tag wurde im Bergbeiz Maseben beim Bier abgerundet.

Dienstag, Mäni Blum
Das Wetter war heute besser als vorhergesagt. Leicht bewölkt mit blauen Störungen. Wir wanderten vom Hotel aus dem Karlinbach neben der Langlaufloipe bis zur Melagner Alm. Von dort gings aufwärts auf dem Sommerweg durch lockeren Arven- und Zirpenwald bis zum Punkt 2700. Da es leicht anfing zu schneien, fellten wir ab und genossen vorerst eine kurze Pulverschnee-Abfahrt. Danach querten wir westwärts ein paar Erhebungen und Mulden bis zur Masebner Almhütte. Nach einem Kaffehalt ging es der teilweise harten Piste hinunter bis zum Ausgangspunkt Kappl. v

Mittwoch, Beat Bornhauser
Die Wetter – Schnee – Temperaturverhältnisse waren heute weiterhin gut. Vielleicht durchschnittlich um einige Grade Celsius höher.

Da wir nun schon einige Übung im Flachrennen hatten, entschieden wir uns wiederum die lange Loipenstrecke entlang dem Karlinbach bis zu der Melangeralm unter die Füsse, respektive die Tourenfelle zu nehmen. Die Harscheisen waren im untern Teil des folgenden Aufstieges recht dienlich. Die Kehren hoch durch den lichten Arvenwald waren wiederum sehr erbaulich. Erwähnenswert bleibt dabei auch der phantastische Ausblick auf die östlich im hintern Talabschluss gelegenen Eisabbrüche des Gepatschferners. Diskretes Vogelgezwitscher bildete gewissermassen den Soundtrack zu den nach oben zunehmenden Anstrengungen. Letztere machten schliesslich vor allem dem Schreibenden zu schaffen, verstärkt noch durch die zunehmend schweisstreibende Sonneneinstrahlung.. Das eigentlich beabsichtigte, weitere Vordringen in das Valbenairtal mussten wir bei der schon etwas fortgeschrittenen Zeit schliesslich fallen lassen. Die Traversierung hinüber zur Masebenhütte schafften wir diesmal ohne ein Wiederanfellen. Ein dort genossenes, kühles Bier diente der willkommenen Abkühlung.

Die steile Schlussabfahrt wieder runter zur Skibrücke, wäre fast reibungslos geglückt. Eine vereiste Stelle hatte jedoch einen Sturz zur Folge, der zu einer relativ schmerzhaften Rippenprellung führte. So als ein kleines Andenken an das Langtaufers Tal für den Schreibenden.

Donnerstag, Nikolaus Büchel
Mit dem für heute vorgenommene Tourenziel, den Gipfel des Tiergartenspitz (3068m), montierten wir für die ersten steil zu überwindenden Höhenmeter Richtung Masebner Alm unsere Harscheisen.
Bei dem Bergrestaurant Maseben (2267m) angekommen gingen wir in südlicher Richtung dem Tal Valbenair vorerst folgend weiter bis wir zur Aufstiegsroute zum Tiergartenpitz. Nun ging es weiter mit einigen Spitzkehren hinauf zu einem Windgeschützen Plätzchen wo wir unser Mittagsrast genossen. Bei dem weiteren Aufstieg nahmen die Windböen immer stärker zu was uns dann dazu geführt hat auf dem Sattel des Schwarzkopf auf Rund 2900m die Tour abzubrechen und zurück ins Tal zu kehren, mit einem Zwischenstopp auf Maseben bei Kaffee, Bier und Kaiserschmarren.

Freitag, Mäni Blum
Das Wetter war heute viel besser als erwartet. Wir stiegen vom Hotel aus auf der gefrorenen Piste bis zur Masebner Alm. Weil das Wetter immer noch gut war, zogen wir weiter Richtung Mitterlochspitze. Der Schnee war leicht gedeckelt und bald ca. auf 2600 m Höhe fellten wir ab und fuhren durch schwerer gewordenen Pulverschnee bis zur Masebner Almhütte hinunter. Wir kehrten nochmals in der Almhütte ein. Inzwischen zog Bewölkung auf. Die Abfahrt auf der Piste hinunter nach Kappl war kein grosses Vergnügen. Der Nassschnee bremste uns immer wieder. Wir waren jedoch froh, dass wir trotzt schlechten Wetteraussichten eine Skitour machen konnten.

Samstag, Franco Poletti
Am morgen wurden wir mit ca. 10 cm. Neuschnee überrascht, nach dem Frühstück besserte sich das Wetter so das wir mit nasser Fahrbahn nach Graun hinunterfahren konnten. Eindecken mit Vinschgauer Spezialitäten, Weiterfahrt nach Sagliains mit eine knappen Stunde Wartezeit. Kaffeehalt im Rest. Grüsch kurz vor Landquart. Zu meine Überraschung konnte ich dankend einen Vinschgaurer Edeltropfen Fass No. 9 und eine spez. Nudelpackung in Empfang nehmen, nochmals herzlichen Dank. Verabschiedung und individuelle Heimfahrt.
Fazit der Woche: Trotz prekärer Schneeverhältnisse und der Unfall am ersten Tag konnten wir in guter Kameradschaft eine tolle Woche verbringen.

BerichterstatterIn
Ganze Gruppe