Kletterweekend mit Zelt (K/A/6a) Gunther Karpf

Tourengruppe/-TypJO (14-22J), Klettertour
Startdatum12.9.20
Enddatum13.9.20
Anmeldeschluss11.9.20
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5d816e42-f414-44fe-b1b9-01bdac120018
Beschreibung

12.9.2020-13.9.2020 [Sa-So] Klettern und Zelten im Furkagebiet, mit Sektion.
Mögliche Touren, Conquest of Paradise am Hanibal, Perenoud am Chli Bielenhorn.
Je nach Niveau gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die Tour findet zusammen mit der Sektion/Daniel Tanner statt.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Dani Tanner
Verhältnisse
Sonnig warm
Eindrücke
Bilder der Tour

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Dani und ich hatten für Jo und Sektion ein Kletterwochenende mit Zelt ausgeschrieben, auf allen Kanälen beworben, aber leider keine Mitstreiter gefunden…
Da das Wetter für Freitag und Samstag anfangs nicht so stabil aussah, ging`s nicht ins Furkagebiet sondern nach Brig und Saas Grund.
So fuhren wir am Freitag in die Nähe von Mund, um im Klettergarten Bitschji den Nachmittag zu verbringen. Wunderbar gelegen, schön schattig und obwohl schon älter, kaum speckig. Die Schwierigkeiten liegen eher im mittleren Bereich 5c-7b, kaum ganz einfache Routen. Wir waren den ganzen Nachmittag alleine, was bei uns unvorstellbar wäre!
Abends dann Camping Brigerbad.
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir Samstag nach Saas Grund und mit der Bahn bis Kreuzboden gefahren, sehr angenehm, hatten wir doch das ganze Koch und Biwakzeug dabei (die Hütten waren wie so oft in diesem Sommer voll).
Gegen Mittag sind wir in die Route „Panorama“, (13 SL 5b) eingestiegen. Sehr gut abgesicherte, einfache Kletterei, gut um Nachmittags noch etwas zu unternehmen. Nach ungefähr 2,5 h standen wir auf dem Gipfel. Dann Fussabstieg zum deponierten Material und Suche nach einem geeigneten Biwakplatz mit Wasser.
Dafür brauchten wir mehr Zeit als ich dachte, hübsche Biwakplätze gab`s einige, aber die meisten hatten kein Wasser, ausserdem sollte er in Nähe des Abstiegs vom Lagginhorn liegen.
Schliesslich fanden wir ganz in der Nähe der Auf-und Abstiegsroute einen tollen Platz mit Bach. Einige andere hatten es sich auch schon bequem gemacht, es gab aber immer noch einige, schöne ebene Plätze mit Windschutzmauern.
Neben uns campierten zwei Jungs mit grossem Israelbanner und der Flagge der Antifaschistischen Aktion. Etwas seltsam, aber sie waren sehr nett und vor allem fit…
Das Nachtessen, teurer Expeditionsfood aus dem Transa, war dann mehr kalorienbedarfsdeckend als lecker. Ich hatte die doppelte Menge Wasser ans Chilli gerührt, so dass es mehr eine Suppe war. Dani`s nach Protokoll zubereitetes Hühnercurry war allerdings auch nicht viel besser.
Zum Glück hatten wir etwas Vino dabei um uns das Essen schön zu trinken…
Morgens dann Wecken um 4.00 Uhr, wasserkochen, frühstücken und Kontaktlinsen reinfummeln. Start gegen 5, unser Ziel für heute, die Überschreitung von Fletschhorn und Lagginhorn. Dafür gings zuerst aufs Fletschhorn, vorbei an den Eisabbrüchen des Fletschhorngletschers zum Frühstücksplatz. Im Dunkeln folgte ich fälschlicherweise den Steinmännern zum Jegigrat (zum Glück hatte Dani den Trek dabei und korrigierte), dieser Verhauer kostete uns aber gut eine halbe Stunde. Nach dem Frühstücksplatz gings über den Grüebugletscher auf den NNW Grat und über diesen zum Gipfel.
Nach ungefähr 4,5h standen wir auf dem Fletschhorn, mit uns die Biwaknachbarn und zwei Alpinisten, welche vom Zen Biwak kamen.
Dann unproblematischer Abstieg ins Joch und Aufstieg über den sehr schönen Nordgrat des Lagginhorns. Wir gingen am halblangen Seil, Bohrhaken oder fixes Material gab es nicht. Brauchts auch nicht, überall sind Zacken zum Sichern und der ist Fels recht fest. Die Schwierigkeiten liegen im 2-3°und es gibt immer wieder Gehgelände. 2,5 h nach dem Fletschhorn stehen wir auf dem Lagginhorn. Die Biwaknachbarn schon auf dem Abstieg. Wir müssen uns nun entscheiden Südgrat oder Normalweg für den Abstieg. Da wir unser Zelt noch abbauen müssen und die letzte Bahn gegen 16.30 Uhr fährt, wählen wir den kürzeren Normalweg. Dieser ist leicht zu begehen nur am Ende wirds aufgrund fehlenden Gletschers sehr geröllig und mühsam. Nach 3h stehen wir wieder am Zelt und können mit dem ganzen Gerassel in kurzen Hosen zur Seilbahn Kreuzboden absteigen. Ziemlich kaputt nach ca.2200hm hoch und ca.2500hm runter, aber sehr zufrieden kehren wir in Saas Grund ein und teilen uns ein Cordon bleu (endlich mal was Gescheites zum essen und kein Biwakfutter!).
Mit dem obligaten Wochenendstau brauchen wir dann noch gut 4h nach Hause…
Fazit der Tour:
Hochtouren mit Biwak/Zelt sind umständlicher, das Essen meist schlechter, der Schlaf unruhiger, alles deutlich anstrengender, aber der Erlebniswert und die Erinnerung, welche bleibt viel intensiver, als die Tour von einer Hütte aus.
Danke Dani für die Tour!
Nachtrag von Dani: War echt cool mit dir, Gunther!

BerichterstatterIn
Gunther Karpf