Kletter- und Hochtouren TW (H, K/B/5a) Andreas Walder

Tourengruppe/-TypHochtour, Klettertour, Sektion
Startdatum13.7.08
Enddatum20.7.08
Anmeldeschluss29.2.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-5874-4edc-8caf-0006ac120019
Beschreibung

13.7.2008-20.7.2008 [So-So] Klettern in der Umgebung der Ornyhütte: viele gut eingerichtete Routen an der
Aig. d’Orny und der Aig. de la Cabane
Wechsel in die Valsoreyhütte: Besteigung des Grand Combin über den Meitingrat
max. 8 Teilnehmer

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Andreas Walder, Bruno Müller, Esther Gresch, Erika Frick, Michi Kirsch, Daniel Tanner, Franz Lischer
Verhältnisse
Von 15cm Neuschnee, uber 80km/h Wind bis Sonnenschein

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Mit dem bequemen grünen VW-Bus bringt uns Franz trotz Regen sicher nach Champex au lac, wo wir mit einer altertümlichen Sesselbahn in Schwindel erregende Höhe gebracht werden. Wäre die Fahrt eine Wanderung, müsste man diese etwa einer T6-Route gleich setzen. Der warme Empfang der cabane d’orny-Hüttenwartin lässt die Kälte draussen rasch vergessen.
Der nächtliche Temperaturrückgang kombiniert mit anhaltendem Niederschlag verzaubert den nächsten Morgen in eine Winterlandschaft mit beachtlichen 15 cm Neuschnee. Den stürmischen Morgen nutzen wir mit Rettungsübungen – allerdings „am Schermen“. Es ist beachtlich, wie viele Arten von Flaschenzügen es gibt. Der Reihe nach spielen wir die verschiedenen Varianten durch. Ein Seilentlastungsproblem überwindet Franz mit dem unglaublich simplen und ebenso effektiven Canadier. Der Nachmittag reicht uns dann noch für eine Spritztour auf die pointe d’orny oberhalb der cabane du trient.
So – von Dienstag bis Sonntag lassen wir für gute Touren keinen Tag mehr ungenutzt. Am Dienstag klettern wir alle Routen am gendarme d’orny. Den alpinistischen Leckerbissen bietet uns Mini am Mittwoch, mit der Kletterbesteigung der Aiguilles d’orées. Für die kombinierte Tour über Gletscher und Fels mit Klettereien bis 5C bei insgesamt gerade mal 3 vorhandenen Bohrhaken bringt uns die vorhandene Kletterroutine zielsicher auf den Gipfel, von wo wir über das steile verschneite Eiscouloir copt abseilen. Michi bietet uns seine langjährige Seilerfahrung für das Einrichten der Abseilstellen an und Mini räumt, wie es ein Bergführer auch tut, die Stände ein, um ungesichert souverän abzusteigen.

Den Donnerstag nutzten wir wieder mit Sportklettern am lac de l’ancienne cabane wo wir alle über uns hinauswachsen. Im Vorstieg werden Routen im Grad 6a (Erika) und 6b (Michi, Daniel) erreicht – von den andern vier Topklettern schon gar nicht zu reden. Das erneut erwartete schöne Wetter am Freitag lässt nochmals eine Alpintour auf die Aiguilles du tour zu. Die z.T. recht exponierte Überschreitung bringt uns in den Genuss eines Panaramas, wie wir’s von Diashows kennen. Abwechslungsweise schaut einer nach dem andern Bergausschnitt hinter den schnell wandernden Wolken hervor, um gleich wieder zu verschwinden. Den Unterschied von Luv und Lee erhalten wir von Erika gleich miterklärt. „Im Luv da chunts däruf“, was soviel heisst, dass man nicht gegen den Wind Pipi machen soll. Der Spruch lässt gleich in einen andern Erika-Spruch überleiten. Abends beim Einbetten versetzen die Windstösse einiger Kollegen den (Raum-)Äther in ziemlich schwere Atemluft. Erika daraufhin: „Da s ist doch kein Problem. Zu Hause kommt dies auch schon mal vor. Das gibt doch ein heimeliges Gefühl, oder nicht?“
Mit dem letzten Tag erreicht das Sportklettern mit der Begehung der Aiguilles d’orny nochmals einen vierfachen Höhepunkt. 1. Mit 3150 m die höchst gelegene Sportkletterroute der Woche. 2. Mit 6SL die längste Route. 3. Mit 24 Knoten die windigste Tour. 4. Mit der Besteigung des pilier érotique die sinnlichste Tour.
Mini, mit dieser Kletterwoche hast du uns erneut eine grosse Freude bereitet – ein Fall, der nach Fortsetzung ruft.
Daniel Tanner

BerichterstatterIn
Daniel Tanner