Jubiläumsanlass 125 Jahre (CL/B) Heinz Kundert

Tourengruppe/-TypClubanlass, FABE (6-10J), JO (14-22J), KIBE (10-14J), Sektion, Senioren
Startdatum5.11.16
Enddatum5.11.16
Anmeldeschluss4.11.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df29-6034-46cd-8615-0006ac120019
Beschreibung

5.11.2016 [Sa]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen

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125 Jahre! So alt ist der SAC Hoher Rohn bereits! Zwar kann kein Gründungsmitglied mehr erscheinen, doch findet eine stattliche Anzahl aktive und weniger aktive Mitglieder den Weg in die Glärnischhalle.
Den Festlichkeiten ging ein emsiges Treiben voraus, das schon eineinhalb Jahre vor dem Anlass seinen Lauf nahm. Das sich selbst konstituierte Organisationskomitee mit Maya Albrecht, Coni Burri, Erika Frick, Annette Frommherz und Franz Lischer – dem Hahn im Korb – verbrachte gefüllte Abende mit Diskutieren, Festlegen, Delegieren und Organisieren. Später gesellte sich Christine Meier dazu, die sich auf Anfrage spontan bereit erklärte, als Moderatorin den Anlass zu prägen. Ein Glücksfall, wie sich später zeigen sollte.
Aus den eigenen Reihen konnte Ernst Bigler gewonnen werden, der mit seiner Jazz-Band The Funky Butt sogar den weniger Tanzfreudigen auf die Sprünge half.
Was ist ein Fest ohne Feierlichkeit? Und was gehört zu Feierlichem? Die Bergler kommen statt im Faserpelz, Wanderhemden und Kletterhosen für einmal im festlichem Leinenhemd, in Cordhosen mit scharfer Bügelkante und mit Brusttüchlein, die neckisch aus den Jacket-Taschen schauen. Die Bergfreundinnen werfen sich in glänzende Röcke, kurze Jupes und körperbetonte Seidenblusen und tauschen die Bergschuhe in farbige Ballerinas, Stiefeletten oder gar High Heels – manch einer erkennt die Andere nicht auf Anhieb.
Alle sind sie gekommen, um zu feiern: Die einstigen und aktuellen Bergeller Hüttenwartinnen und -Warte, Heinz Frey, Hüttenverantwortlicher des SAC-Zentralverbands und Vertreterinnen und Vertreter der Sektionen Bergell, Einsiedeln, Zindelspitz, Zimmerberg, am Albis und Gotthard. Auch Philippe Kutter, Stadtpräsident von Wädenswil und Kantonsrat, ist zum Gratulieren eingetroffen und richtet seine Worte umweglos an das Publikum.
Zum Apéro wird neben Häppchen auch die neue Jubiläums-Festschrift angepriesen. Der Präsident himself, Heinz Kundert, übernimmt freudig diesen Part. Die Festschrift hat ein zeitgemässes, modernes Layout und zeigt den Vergleich zu den Festschriften der 75- und 100-Jahr-Jubiläen. Die Vergangenheit wurde bereits in den anderen Festschriften ausführlich beschrieben -diesmal lediglich die letzten 25 Jahre. Die Frage des Präsidenten, ob wir überhaupt eine Festschrift schreiben sollen, beantwortet er gleich selber mit ja; sonst müssten in 25 Jahren 50 Jahre überblickt werden. Nicht nur damit erntet er anerkennenden Applaus. Die Festschrift ist interessant aufbereitet und gelungen, und es darf angenommen werden, dass der Präsident und die Helfer so manche Stunde dafür investiert haben.
Für das kulinarische Wohlergehen sorgt das Catering der Stiftung Bühl, und es lässt es sich nicht nehmen, für diesen Anlass kräftig zuzupacken, um ihre Gäste gebührend zu verwöhnen: Während den servierten Gaumenfreuden senkt sich der Lärmpegel im Saal für eine ganze Weile.
Christine, die souverän durch die Feierlichkeiten führt, spricht von den vielen Geschenken, die der SAC auf sein Jubiläum hin erhalten habe; wie z.B. die JOler, die auf ihren Samstagsausgang verzichten und stattdessen am Getränketisch amten, und symbolisch dafür stapelt sie – eins ums andere – riesige Geschenkkartons auf den Gabentisch, die sich letztlich als das Bergmassiv des Bergells ergeben.
Zu jedem Jubiläum gehört eine Jubiläumsrede. Heinz Kundert zeigt den Wandel der Zeit auf und deutet auf Parallelen hin, spricht über den Zeitgeist ebenso wie auch über das Unverständnis jener, die noch nie einen Berg bestiegen haben. Zwischen seinen gesprochenen Gedanken übergibt er Annette Frommherz das Wort, welche eigens geschriebene Berglyrik liest.
Es ist ein buntes Programm, das geboten wird, während der Abend seinen Lauf nimmt. Zwischendurch werden an den Tischen alte Bekanntschaften aufgefrischt, Berggeschichten aufgetischt, Gedanken und Komplimente ausgetauscht, während ein Zauberer an den Tischen halbe Berghütten-Jasskartensets zum Verschwinden bringt. Walter Keller, ehemaliger und langjähriger Präsident, bringt es schliesslich fertig, die Festschar zum Schweigen zu bringen, als er seinen vertonten Super 8-Film aus den Jahren 1985/86 zeigt, der die Umbauarbeiten an der Sciorahütte dokumentiert, und der alle im Saal in Staunen versetzt. Es knattert durch den Projektor, ein da und dort zittriger Film spult direkt auf die kleine Leinwand auf der Bühne. Und mit einem Male ist man in eine ganze andere Zeit zurückversetzt. Männer tragen in Fronarbeit auf ihren Schultern schweres Material vom Tal den steilen Weg hinauf. Die Frauen – ebenso in Fronarbeit – sind in und neben der Küche im Einsatz, so, wie sie in dieser Zeit noch öfter hinter dem Herd zu finden waren als in Fels und Schnee. Kann es wirklich sein, dass seither 30 Jahre über das Land gezogen sind? Welches Zeitdokument!
Und waseliwas ist ein Geburtstag ohne Geburtstagsständchen? Als Überraschungsgast gibt Andrew Bond mit einem eigens für den Jubilar geschriebenen Geburtstagslied ein Ständchen und lässt alle im Saal mitsingen. Für einmal für die grossen Kleinen!
Es kann durchaus sein, dass in 25 Jahren sich die eine oder der andere zum Jubiläum einfindet und aus den vergangenen Zeiten schwärmt – von Zeiten, die nicht wiederkommen, aber in der Erinnerung verweilen.

BerichterstatterIn
Annette Frommherz