JO Kletterlager im Süden TW (K/B/5c) Franz Zürcher

Tourengruppe/-TypJO (14-22J), KIBE (10-14J), Klettertour
Startdatum6.10.12
Enddatum14.10.12
Anmeldeschluss30.6.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df34-b8f8-400c-8db7-0006ac120019
Beschreibung

6.10.2012-14.10.2012 [Sa-So] Wir werden das diesjährige Kletterlager voraussichtlich in Istrien (Kroatien) durchführen.
Herzlich willkommen sind alle Jungen und Mädchen zwischen dem 10. und dem 20. Altersjahr plus älter JO angehörige (bis 22 Jahre). Ebenfalls sind wir auf euch Leiter angewiesen. Aus organisatorischen Gründen können wir keine Kinder unter 10 Jahren berücksichtigen. Für die ist das FABE und KIBE Programm geeignet.
Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2012

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Mortiz Röthlisberger, Linus Vetsch, Siro Vetsch, Ingrid Senn, Yannick Gaudet, Xavier Gaudet, Hans Vetsch, Franz Zürcher, sowie weitere Mitglieder des SAC Einsiedeln
Verhältnisse
Wunderbares Wetter, warme Temperaturen, nur wenig Regen

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Eine Traumhaft schöne Kletterwoche durften wir in Porto Venere geniessen. Das Klettergebiet Muzzerone, 18 Sektoren und alle in ca. 20 Minuten ab Refugio Muzzereone erreichbar, lässt keine Wünsche offen.

Samstag
Am Samstag mussten wir erst einmal um 6 Uhr morgens in Richterswil sein, dort stand uns eine ca. 6 Stündige Reise bevor. Nach drei Stunden Fahrt legten wir eine kurze Pause ein. Sonst gab es keine Unterbrüche. Unsere Unterkunft war das Rifugio Muzzerone, das sich ca. 200 Meter über dem Meer befand. Wir kamen dort an und errichteten unsere Zelte. Danach gingen wir noch ein wenig Klettern, an diesem Felsen, der dem Rifugio am nächsten gelegen war.
– Moritz

Sonntag
Den ersten vollen Tag in Porto Venere verbrachten wir nur wenige Meter von der Hütte entfernt. Aufgewärmt wurde an mäßig vertrauenswürdigen Griffen, Tritten und Haken. Da half nur noch die berüchtigte Lufttechnik, welche Yannick beinahe aus der Wand holte. Uns wurde es zu gefährlich. Einen Sektor weiter versuchte sich Linus an einem kniffligen 6a+. Diese wurde ihm zum Verhängnis, er verdrehte sich das Bein und die Kraft in diesem und im allgemeinen verließ ihn. Xavier musste auch noch beweisen was er kann und stieg trotz Gips an der Hand eine 6b vor. Zur Feier des Tages kamen wir in den Genuss von Hans’ alljährlichen Knopf- und Standbaulektion. Gut vorbereitet für den nächsten Tag spazierten wir zurück zum Lager.
– Siro

Montag
Am Montagmorgen standen wir wie gewöhnlich so auf, dass wir um 8:00 beim Zmorge waren. Danach machten wir uns auf, zu unserer geplanten Mehrseillängenroute
(das Wetter war traumhaft mediterran). Der Zustieg zur Route führte über den Hügel und danach durch Büsche, über Geröllfelder, an fixen Stahl-und normalen Seilen der smaragdgrünen See entgegen. Den Einstieg fanden wir dank unserem sehr ausgeprägtem Orientierungssinn, mit Glück. Wir mussten in kleineren Abständen losklettern da wir in 4 Seilschaften kletterten mussten. Die Schwierigkeit bewegte sich zwischen 2a und 6a+, welche zum Teil ein bisschen speckig waren. In der letzen Seillänge verstiegen wir uns in eine 6a+-Route, diese endete mit einem Überhang der gar nicht so einfach zu meistern war! Unser Bergführer Hans Vetsch hängte noch ein, damit sich die schwächeren daran raufziehen konnten. Als alle oben angekommen waren rasteten wir für eine Weile und machten uns dann auf den Rückweg zur Hütte. Als Franz am Nachmittag eintrudelte gingen wir noch ins nächstgelegene Dorf (in welchem wir spielende Kinder, verlotterte Fahrzeuge sowie inkontinente Rentner antrafen) um Lunch und Wasser zu kaufen. Nachdem wir dies erledigt hatten gingen wir Glacé Essen. Es war ein guter Tag.
– Linus

Dienstag
Am Dienstagmorgen zeigte sich der Himmel überraschenderweise verhangen und Regentropfen prasselten auf die Zelte. Ettore tischte uns auch heute Morgen wieder typisch italienische Spezialitäten auf, was im Falle des Frühstücks eigentlich niemanden zu begeistern vermochte. Trotzdem war die allgemeine Stimmung natürlich nach wie vor gut. Nach dem Essen begutachteten unsere beiden Bergführer den Himmel und das I-Phone-App lange kritisch, dann gab Franz das Ziel des Vormittags bekannt: „Cappucino trinken!“. Mit diesem Plan divergierten die Interessen von Einsiedeln und Hoher Rohn ausnahmsweise weniger stark, und so machten wir uns ziemlich geschlossen – mit Ausnahme einiger, die Wandern oder La Spezia besuchen wollten – auf den Weg hinunter zum Städtchen. Nach ein bisschen Bummeln, Bouldern am historischen Mauerwerk, und dem besagten Cappucino ( respektive Cola oder Glacé) besuchten wir den schön gelegenen Friedhof, wo unter anderem Walter Bonatti ruht. Da inzwischen die Sonne wieder zum Vorschein gekommen war, stiegen auch die Temperaturen rasant und machten den Aufstieg zurück zum Rifugio im (verglichen mit dem sonstigen Bekleidungsstandard) nahezu winterlichen Tenue nicht zu einem besonderen Vergnügen. Dafür trocknete natürlich auch der Fels und somit machten wir uns gleich nach dem Mittagessen motiviert erneut auf den Weg zum Sektor Centrale. Die Hohröhnler-Truppe wurde heute auch von Franz, Max und Röbi begleitet. Manche in der Gruppe kamen klettertechnisch voll in Fahrt, während andere kläglich am ersten Zug einer 6a-Route verzweifelten, und ein außerordentlich aktiver Teilnehmer fast den gesamten Ausflug in der Hängematte verdöste. Besondere Aufmerksamkeit richtete sich im Laufe des Nachmittags zunehmend auf eine 7a+ Route, welche Moritz im 3. Versuch punkten konnte und woran sich nach und nach fast alle einmal im Toprope versuchten. Zuletzt griff auch Meister Röbi die Route an, welche er aber zu unserem Erstaunen auch nicht frei schaffen konnte. Ob es wohl an dem vorher gekletterten 6c, der Kältestarre infolge unserer angeblich unfairen Machenschaften mit der Kletterreihenfolge, oder gar an der berühmten „großen Belastung“ lag? Item – zufrieden mit dem Nachmittag, (jedoch auch der speckigen Felsen langsam ein bisschen überdrüssig,) verließen wir gegen Abend den Sektor Centrale und genossen zurück im Rifugio das schmackhafte Abendessen sowie die verdienten kühlen (alkoholischen) Getränke.
– Ingrid

Mittwoch
Am Mittwochmorgen begaben wir uns auf die Suche nach einem Klettergebiet, das – laut dem Topo – die Möglichkeit am Meer zu klettern, sowie einen kleinen Strand, um zu baden bot.
Nachdem wir feststellen mussten, dass die gezeichnete Karte nicht unbedingt proportional zur realen Welt war (beispielsweise hatte ein 200m Tunnel auf der Karte, dieselbe Länge, wie eine Galerie, die sich – wie sich herausstellte – allerdings weit mehr als über 1 km dahinzog.
Auf Grund der eben beschriebenen Tatsache oder unserer Unfähigkeit, auf Anhieb das gesuchte Gebiet zu finden, beschlossen wir, selbst einen Ort an der (Fels-)Küste zu finden, wo wir Bouldern und Baden konnten..
…was uns letzten Endes zwar nicht mit trockenen Füssen gelang, uns aber auf das nicht allzu warme Meer vorbereitete.
Gelegen kam den „sprungfreudigen“ unter uns, ein Felsen, der ausser zum Bouldern auch zum „Klippenspringen“ taugte und die Zeit verging wie im Fluge, ehe das nächste Boulderproblem entdeckt wurde: Ein kleiner Felsblock der mit einer leicht überhängenden Seite aus dem Wasser ragte.
Nachdem jeder und jede seine eigene „Line“ bis zum Top gefunden hatte, konnten wir uns erfüllt wieder auf den Heimweg machen – diesmal ohne Irrfahrten durch die italienische Küstengegend.
Das Rätsel des Topos mit seinem „Casa Rosa“ blieb ungelöst und wartet gewiss schon begierig auf die nächsten Kletterer, die es in die Irre führen kann ;).
– Yannick

Donnerstag
Am Morgen, nach einem knusprigen Frühstück, machten wir uns auf den Weg zu einem Klettergarten in der Nähe des Rifugio Muzzerone. Als wir den mühsamen abstieg an Stahl-Fixseilen geschafft hatten, begann das Klettern. Doch schon am frühen Nachmittag begann es zu regnen, so dass die Felsen zu nass waren, um zu klettern. Doch statt zu den Zelten zurückzukehren, gingen wir in einen alten Steinbruch und kletterten den ganzen Nachmittag im 7. Schwierigkeitsgrad weiter. Dies war nur dank den stark überhängenden Wänden möglich, denn sonst wären wir auch dort verregnet worden. Zum Glück hatte es geleimte Bohrhaken, sodass man umfädeln konnte und somit kein Material in der Wand lassen musste, wenn man die 7c mal doch nicht ganz schaffte.
Moritz half sich mit allen möglichen Hilfsmitteln um bei einer 7b+ die letzte Zwischensicherung einzuhängen, was ihm zum Schluss mit einem bearbeiteten Ast auch noch knapp gelang und so doch noch den Stand der Route erreichte.
Aber schön frei, ohne Hilfsmittel oder Blocks wurde an diesem Nachmittag nicht mehr geklettert.
Doch trotz dem schlechten Wetter, war dies ein wunderschöner Tag um zu klettern.
– Xavier

Freitag
Der letzte Tag zum Klettern steht an. Das letzte Mal die Klettersachen packen und dann geht es endlich los. Wir haben beschlossen wir gehen nochmals an den Klettergarten den wir gestern schon besucht haben. Alle zeigten nochmals was sie draufhaben und wollen es den anderen nochmals beweisen. Beim Klettern geht die Zeit viel zu schnell um. Als wir unsere Sachen wieder packten, beschlossen Ingrid und Xavier noch weiter zu Klettern. (Wir haben und natürlich diese Frage gestellt: Klettern Sie wirklich oder was machen Sie genau?). Das Abendessen war wieder mal grandios. Manche beschlossen noch ins Städtchen runter zu laufen und etwas trinken zu gehen oder ein Eis essen. Leider mussten wir den Weg wieder hoch laufen und das gefiel manchen nicht so ganz, aber alle haben es geschafft und sind erleichtert in das Zelt gefallen.
– Leonie

BerichterstatterIn
Verschiedene