Jakobsweg 8 ab Stans (W/B/T1) Paul Huggel

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum28.5.08
Enddatum28.5.08
Anmeldeschluss27.5.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3f-c624-4619-b09c-0006ac120019
Beschreibung

28.5.2008 [Mi] Jakobsweg 8. Etappe Stans – Flüeli-Ranft MI 28.Mai 2008

Das Wichtigste in Kürze: Besammlung Bahnhof Wädenswil : 6 50 / Abfahrt mit S 2 um 06 58
Stans an 8 14 oder 8 34 eventuelle Rückkehr 18 31
Verpflegung aus dem Rucksack
Uebernachtungsmöglichkeit: Angaben am Schluss
9. Etappe am Donnerstag, 29. Mai, also am Folgetag
Gruppenbillett ab Richterswil vorgesehen. Anmeldung bis SO-Abend

Charakter der Wanderung:
Die 8. Etappe ist wieder s

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Albrecht Walti,Barben Ernst,Brugnoni René, Burkhardt Fritz, Erzinger Frank, Flückiger Ruedi, Frei Sepp, Graf Verena, Horat Ernst, Huggel Paul TL, Jünger Willi, Kägi Urs, Keller Fritz, Kuch René, Rigoni Elsbeth, Rigoni, Toni, Schenk Alice, Schenk Fredi, Schildknecht Eugen, Schneider Werner, Schreiber Gernot, Schwendimann Doris, Steiner Jakob, Sunitsch Agnes
Verhältnisse
Es herrschte in grosser Höhe eine sehr starke Südströmung , die Sahara-Feinstaub bis in die Schweiz brachte. Entsprechend war die Fernsicht beschränkt. Der Föhn war zeitweise recht stark und brachte schwülheisses Wetter. Die angekündigten Gewitter blieben aus.

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Jakobsweg Et. 8 Stans – Flüeli

Im Schnellzug von Zürich nach Luzern waren wir ab Thalwil erstmals fast vollzählig, nämlich 23 .Nach zackigem Umsteigen in Luzern ( 5 Minuten ) und Hergiswil ( noch 2 Minuten !) waren wir bereits um 8 Uhr 20 in Stans. Weil es auch am Morgen schon sehr warm war, genossen wir Kaffee und Gipfeli bereits auf der Sonnenterrasse des Hotel „Engel“. Auf Empfehlung des TL besichtigten wir in Stans zuerst die überraschend grosse Pfarrkirche „Peter und Paul“, vor allem aber auch die noch ältere, etwas bergwärts stehende alte Kapelle mit der Krypta im Untergeschoss und dem freskengeschmückten Andachtsraun im oberen Stock. Auch das imposante Winkelrieddenkmal war einen kurzen Besuch wert.
Um genau 9 Uhr brachen wir dann auf für die recht lange Etappe nach Flüeli-Ranft. Der TL wollte zuerst noch einiges erzählen über Bruder Klaus, weil der Jakobsweg von Stans bis Flüeli auch identisch ist mit dem Bruder-Chlausenweg durch Nidwalden. Das Glockengeläute für eine Beerdigung zwang dann aber zum sofortigen Aufbruch.
Bergwärts ging es dann bis zur ersten Kapelle am Wegrand, der Knirikapelle. Bald kreuzte der Weg die Geleise der noch verbliebenen untersten Sektion der Stanserhornbahn: eine Standseilbahnstrecke mit den noch orginalen hölzernen Wagen. Die Sektionen 2,3 und 4 sind heute eine Luftseilbahn. Immer leicht ansteigend und mit schöner Aussicht auf den Flecken Stans, den Vierwaldstättersee, den Bürgenstock und den Rücken des Pilatus gings um die Flanke des Stanserhorns herum . Hier hat der Sturm „Lothar“ vor 10 Jahren besonders heftig getobt und die ganze Bergflanke kahlrasiert. Inzwischen sieht es wieder etwas „grüner“ aus.
Nach fast zwei Stunden Wanderzeit und wieder etwas abwärts erreichten wir St. Jakob, wo auch noch der letzte Teilnehmer ( mit dem Postauto angereist ) zu uns stiess.Einige besichtigten dort die hübsche Pfarrkirche ( eben St. Jakob geweiht !), andere ein anderes Haus mit dem gleichen Namen.( schwülwarm war es ja längst!)
Nach der kurzen Erholungspause setzten wir den Weg fort – wieder bergwärts – bis wir um genau 12 Uhr im Maichäppeli auf den Predigtbänken imSchatten der Ahornbäume unsern Pick-Nick verzehrten.Hier nun erzählte Paul aus dem Leben von Niklaus von der Flüe, dem Friedensstifter von 1481.Natürlich versuchte er die erstaunliche Wandlung des jungen Bauern von Flüeli zum einsamen Eremiten in der Ranft-Schlucht nachzuvollziehen und erklärbar zu machen.
Nach der Mittagspause gings es immer noch leicht ansteigend zut Kapelle St. Antoni mit einer Totentanz-Darstellung über dem Hauptportal. Gegen halb 3 Uhr erreichten wir das Frauenkloster „ Bethanien“, ein moderner Neubau mit viel Beton, aber die zugehörige, ebenfalls erst 30 Jahre alte Kapelle gefiel uns allen, weil hier viel Holz verwendet wurde und der Architekt mit einer äusserst geschickten Lichtführung eine ganz tolle Raumwirkung erreichte. In der Klostermensa wartete dann ein bei diesem heiss-schwülen Wetter besonders verdientes Getränk.
Nach einem weiteren Aufstieg erreichten wir dann den höchsten Punkt der 8. Etappe, die Kapelle St. Niklausen ( wie hätte sie anders heissen können ?) Sie hat einen sehr alten, freistehenden Turm. Berühmt aber sind vor allem im Kircheninnern der Freskenzyklus, eine bemalte Holzdecke und ein gotisches Netzrippengewölbe im Chor.
Die letzte halbe Wanderstunde bis zum Ziel brachte zuerst den Steilabstieg ins Tobel der Melch-Aa., dann jenseits den Wiederaufstieg durch den Ranft ( mit der unteren und oberen Ranftkapelle ) auf die Hochfläche von Flüeli. Hier hatte Bruder Chlaus als Einsiedler die letzten 20 Jahre seines Lebens in der Zelle bei der oberen Ranftkapelle verbracht!
Oben in Flüeli angekommen trennten sich unsere Wege. 6 Teilnehmer fuhren nach Hause zurück, kamen aber am nächsten Morgen wieder angereist zur 9. Etappe des Jakobsweg. 8 weitere Teilnehmer fuhren ganz nach Hause, dafür kamen am Donnerstag drei andere hinzu.
10 „ echte“ Pilger (!) übernachteten äusserst bequem und sehr preisgünstig im Pilgerhaus „ Bruder Chlaus. “Es wurde ein sehr gemütlicher Abend mit Apéro auf der Terrasse, einem feinen Nachtessen im Restaurant „ Tschiferli“ und einem Ausklingen mit etwas Rotwein – immer noch auf der Terrasse. So lau war der Abend- bis dann doch noch einige Tropfen fielen.

BerichterstatterIn
Paul Huggel, Fotos Fritz Keller