Jakobsweg 3 ab Wattwil (W/B/T1) Paul Huggel

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum16.4.08
Enddatum16.4.08
Anmeldeschluss15.4.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3f-2380-41f9-93d7-0006ac120019
Beschreibung

16.4.2008 [Mi] Jakobsweg 3. Etappe /Ausschreibung / Wattwil – Walde – Schmerikon

Wattwil –Schmerikon lässt sich mit der Südostbahn ( SOB ) heute in 17 Minuten bewältigen – durch den Rickentunnel natürlich. Die Pilger jedoch benötigten damals gut und gerne rund 5 Stunden und zwar ohne Pausen und auch ohne Gebete in den zahlreichen Kapellen und Kirchen am Pilgerweg.
Bei schönem Wetter ist die Route sehr aussichtsreich. Viele der heute befestigten Strassenstücke lassen sich auf Naturwegen umgehen. Die Route

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Barben Ernst, Bruderer Erika, Brugnoni Gerda, Brugnoni René, Erzinger Frank, Frei Sepp, Geel Cees, Horat Ernst, Huggel Paul (TL), Jünger Willi, Köppli Ueli, Kostezer Ruth, Knaus Hans, Knaus Verena, Kuch René, Rigoni Elsbeth, Rigoni Toni, Schenk Alice, Schenk Fredi, Schildknecht Eugen, Schiltknecht José, Schreiber Gernot, Spring Elisabeth, Steiner Jokob, Sunitsch Agnes
Verhältnisse
Alles in allem sehr angenehme Wanderverhältnisse: zwar kalt, aber nicht allzu sehr, einige Schauer, aber nur " Schnee"schauer, dafür auch gelegentlich wärmende Sonnenstrahlen.

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Für die ganze Woche war eher trübes, nasses Wetter angesagt. Der Mittwoch sollte noch der beste Tag werden! Wir hatten Glück – es war nämlich wirklich so!
Schon in Wattwil nach Kaffee und Gipfeli im hübschen Café Bruigger ( sehr netter Empfang ) gab es erste blaue Löcher in der noch vorwiegend bleiernen Wolkendecke. Im Lauf des Tages zeigte sich noch oft die Sonne.
Zuerst gings gerade steil aufwärts zum wehrhaft über Wattwil thronenden Frauenkloster “ Maria der Engel „.Es handelt sich um die besterhaltene Klausuranlage im Kanton St. Gallen.Wir besichtigten kurz die Klosterkirche. Diese ist natürlich getrennt in einen Laienteil und mit Gitter abgetrennt einen Kirchenraum für die Klosterinsassen. Im Freien gabs dann noch eine Erinnerungsfoto mit den 8 teilnehmenden SAC-Seniorinnen- „Engeln“.
Nach dem Klosterbesuch ging es kurz steil hinunter ins Tobel des Laad-Bachs, dann ebenso steil wieder aufwärts zur gut erhaltenen Burganlage “ Iberg“.Sie wurde 1240 erbaut und zwar von einem äbtischen Ministerialien mit Namen Heinrich von Iberg, deshalb der Name! Die Burg gehörte bis 1805 zum Kloster St. Gallen. 1835 wurde der Wohntrakt abgerissen – nur der hohe Bergfried blieb erhalten – er war zum Glück für uns geöffnet! ( Herrliche Aussicht ins Toggenburg)
Nach diesen zwei eher kulturellen Halten begann die 5 – stündige Wanderung wirklich ! Zuerst ging es 1 1/2 Stunden nur bergauf, z. T. sachte, gelegentlich etwas happiger. Auf der Höhe des Laad-passes hatten wir die 1000 Meter Marke fast erreicht, die Schneegrenze aber längst überschritten. Wir freuten uns an der weissen Pracht und wähnten uns auf einer Winterwanderung.
Ab dem Uebergang vom Toggenburg ins Gasterland gings es sachte abwärts und den Schiessplatz Cholloch streifend gelangten wir via Ober-Ricken minutengenau nach Walde und zum Restaurant Kreuz, bekannt für feines Essen.
Jedenfalls waren die 10 Spargelmenues und die 13 Teller mit Geschnetzeltem und Kartoffelkroketten bereit und mundeten herrlich. Nur zwei von uns hatten auch einen Dessert bestellt. Schliesslich aber genossen fast ein Dutzend von uns den Coupe Romanoff.
Nach zwei Uhr begann die zweite Hälte der Etappe – nochmals knapp 3 Stunden, ab jetzt meist sachte abwärts!.
Nach etwa einer Stunde Wanderzeit auf Wiesenwegen sahen wir erstmals – noch weit weg und tief unten – den Obersee heraufleuchten.Nach einer weiteren Stunde war St. Gallenkappel erreicht. Hier hätte man die Tour sehr leicht abbrechen können ( Bus nach Rapperswil )- aber ( fast ) alle machten die Etappe fertig – bis Schmerikon!
In der Pfarrkirche St. Gallenkappel machten wir kurz Rast und bewunderten diese herrliche Bauwerk des berühmten Brücken- und Kirchenbauers J. Grubenmann. Fast unvorstellbar, dass sich eine damals wohl sehr kleine Gemeinde sich ein solch mächtig grosses Gotteshaus leisten konnte.
Durch ein eigentliches Villenviertel – die Landpreise sind offenbar noch bezahlbar – gelangten wir bei Neuhaus zur alten Holzbrücke, die bis vor wenigen Jahren noch den ganzen Verkehr über den Rickenpass zu bewältigen hatte. Beim Weiler Goldberg auf der letzten Geländerippe ( Drumlin ) befanden wir uns quasi gerade oberhalb des Obersees und mussten nur noch nach Schmerikon absteigen. Dieses war kurz vor 5 Uhr erreicht und es reichte uns noch für das wohlverdiente Bier oder den sauren Most! Kurz vor 18 Uhr waren wir wieder in Wädenswil ( oder Richti) zurück. Es war ein reicher Tag. P.H.

BerichterstatterIn
Paul Huggel