Insel Reichenau (D) (W/B/T1) Fritz Keller

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum30.5.07
Enddatum30.5.07
Anmeldeschluss29.5.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df41-96d8-4802-a906-0006ac120019
Beschreibung

30.5.2007 [Mi] Wädenswil ab S2 06.58 Uhr, Konstanz an 08.54 Uhr
Rheinschiff bis Reichenau (D), an 10.05 Uhr; Kaffee an Bord.

Thurgauerweg zur Hochwart (441 m). Die Aussicht über den See, die Gemüsekulturen und Weinberge ist erhaben. Infos zur Gemüse-Insel, ein „Tischleindeckdich“!
Wanderung zum Ortsteil Oberzell. Besichtigung (Paul Huggel) der Stiftskirche St. Georg, schönste und älteste kirche im Bodenseeraum.
Wanderung zum Ortsteil Mittelzell.

Mittagsverpflegung im Restaurant Zum alten Mesmer oder

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Walter Albrecht, Ruedi Bachmann, Peter Barraud, Erika Bruderer, Fritz Burkhardt, Sepp Frei, Ruth und Paul Huggel, Willy Jünger, Edgar Haberthür, Winterthur, Klärli und Fritz Keller, Alfred Nyfeler, Elsbeth und Toni Rigoni, Alice Schenk, Eugen Schiltknecht, Doris Schwendimann, Elisabeth Spring, Margrit Steiner, Zürich, Katja Tresselt.
Verhältnisse
Nach turbulenten Tagen stellte sich wunderbarerweise ruhigeres Wetter ein. Den ganzen Tag über herrschte vorwiegend sonniges, trockenes Wetter. Hohe Wolkenfelder einer Warmfront zierten den Himmel über der Insel Reichenau.

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Vieles spricht für einen Besuch der Insel Reichenau im Untersee: Kultur, Natur, Freizeit, kulinarische Genüsse in einer unvergleichlichen Landschaft. Schon dem Wanderbischof Pirmin hat es hier gefallen, der sich 724 n. Chr. niedergelassen und die Wiege der abendländischen Kultur begründet hat.

Eine gemischte Gruppe Hohröhnler (Gäste waren willkommen) wählte die Anreise mit dem Neigezug über den Seerücken bis Konstanz. Das Rheinschiff „Munot“, von Kreuzlingen angefahren, nahm ruhig Kurs in den idyllischen Untersee, gesäumt von historischen Orten. Bei Kaffee und Gipfeli hatten wir Einblick in die gepflegte Boardgastronomie.

Auf der 430 ha grossen Insel angelangt, zog es uns Bergler sogleich zur Hochwart (441 m) hinauf. Die Aussicht auf die Wasserflächen Unter-, Zeller- und Gnadensee, Schutzgebiete, die Felder, Gemüsekulturen, Glasflächen und Weinberge sind erhaben. Drei Kirchen (sie gehören zu den ältesten in Deutschland) prägen das Bild der Insel: St. Georg (888) in Oberzell, das Marienmünster (724) mit seiner reichen Schatzkammer in Mittelzell und St. Peter und Paul (11./12. Jh.) in Niederzell. Diese drei berühmten Kirchen, die Klostergebäude und die Einrichtungen der Landwirtschaft, die früher der Versorgung des Klosters dienten, sind Zeugnisse einer uralten klösterlichen Tradition. Die Reichenau ist deshalb auch UNESCO-Weltkulturerbe.

In Niederzell wurden wir von Paul Huggel auf eindrückliche Weise an die Hochblütezeit vom 8. bis 11. Jh. zurück erinnert. Die Kirche St. Georg, im Bauzustand des Frühmittelalters erhalten, besticht durch die monumentalen Wandmalereien der Wunder Christi.

Nächstes Ziel des Tourenleiters war ein besonderes Gärtlein, der Kräutergarten des Klosters Reichenau. Hier entstand im 9. Jh. der „Hortulus“, die erste Kunde des Gartenbaus in Deutschland, geschaffen von Abt und Dichter Strabo. In 444 Versen beschreibt er 24 Heil- und Küchenkräuter sowie Zierpflanzen, die noch heute in unseren Gärten angebaut werden.

Im rustikalen Restaurant „Zum alten Mesmer“ schmeckten die feinen Gerichte hervorragend, eben inselfrisch. Fast fehlte die Zeit, um die ehemalige Klosterkirche St. Maria und Markus zu besichtigen. Ein romantischer Uferweg mit Schilfgürtel führte zum nordwestlichen Ortsteil Niederzell und zur Stiftskirche St. Peter und Paul. Wer kennt Geschichte und Details? Paul Huggel natürlich, herzlichen Dank. Fünf Teilnehmer benutzten den nostalgischen Inselbus bis zur Schifflände.

Der westliche, malerische Uferweg führte oft dem Wasser entlang. Er erlaubte zauberhafte Ausblicke mit guten Erinnerungen an die Hegau-Vulkane. Wir bestaunten nochmals gepflegte Gemüsefelder und Glashauskulturen (Gurken und Tomaten) der Insulaner, die heute mit Fleiss und modernsten (natürlichen) agronomischen Methoden „Reichenauer Gemüse“ zu einem Markenbegriff in Deutschland gemacht haben. Bei der Schifflände angelangt, blieb noch etwas Zeit für den Gaumen. Schiff Munot brachte uns pünktlich nach Ermatingen, mit einem letzten Blick zu den frisch eingeschneiten Oesterreicher Berge. Fazit der Rundwanderung: Alle Teilnehmer kamen auf ihre Rechnung: Natur-, Berg-, Geschichtsfreund und Gourmet.

BerichterstatterIn
und Bilder Fritz Keller