Höchpfaffen 2459 (S/B/WS) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum10.3.21
Enddatum10.3.21
Anmeldeschluss5.3.21
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5f96b235-3a84-4611-ae4b-07adac120017
Beschreibung

10.3.2021 [Mi] Frühlings (-Sulz) Skitour ist angedacht.
Max. 8 TeilnehmerInnen.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Nicole, Valerie, Ruth, Kathrin, Judith.
Verhältnisse
Traumschnee und als einzige Gruppe im Gebiet unterwegs

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Die Corona-Zeit erfordert Geduld und Flexibilität. Bange Tage vergehen um von der Warteliste (Beschränkung auf 5 Personen) zu „alle Angemeldeten können mitkommen“ vorzurücken. Meine Freude ist gross!
Mails verschwinden im Spam-Ordner, andere kommen gar nicht an.
Im Lauf von wenigen Stunden schrumpft die Teilnehmerzahl von acht auf sechs.

So können beim PP in Schwyzerbrugg alle umsteigen ins grosse Auto von Willi, der uns sicher nach Spiringen chauffiert, wo Judith zu uns stösst und wir im Sechserpack, maskiert, mit der Gondel in die Höhe schweben. Der Skilift, extra für unsere Gruppe in Betrieb genommen, bringt uns nach Ratzi auf 1833m.

Wir ersteigen die südliche Flanke des Gamperstocks, erreichen das kleine Täli und erklimmen zu Fuss die letzten Meter zum Grätli (2204m), wo sich uns das ganze Panorama Richtung Norden ins Schächental eröffnet und das Schärhorn im Südosten von fast allen erkannt wird.
Der Gedanke, dass wir auf dem Rückweg hier wieder aufsteigen müssen trübt die tolle Abfahrt im leichten Pulverschnee nicht.
Wir lassen die Rindermatt (1873m) links liegen und kleben die Felle für den weiteren Aufstieg wieder an. Mit Hilfe von Klebband, Teppichklebband und dem Stossgebet „Gott gebe, dass es klebe!“ gelingt das Unterfangen mit allen Fellmarken. Gecko, Colltex, Contour und wie sie alle heissen. Reinigungsduschen- und Aufbewahrungs- Live hacks für Felle werden diskutiert und die Aufforderung die Ski zu schieben und nicht anzuheben wird im weiteren Aufstieg strikt befolgt. Wir kommen stetig voran durch glitzernden Pulverschnee, unsere Gruppe allein in der grossartigen, wilden einsamen Bergwelt, wo nur verschiedene Tierspuren von Leben in dieser Abgeschiedenheit zeugen.

Nach der Mittagsrast auf ca. 2200 m wechseln wir uns mit der Spurarbeit ab. Die Schleierwolken vom Morgen haben der Sonne Platz gemacht, der Himmel ist stahlblau.
Die Zeit ist schon ziemlich fortgeschritten. Wir entscheiden uns auf die letzten 76 Höhenmeter zu verzichten, den Punkt 2383m auf dem Grat anzupeilen, die Aussicht von da zu geniessen, dem Gipfel des Höchpfaffen 2459m zuzuwinken und über die wunderbaren, nordseitigen Pulverschneehänge in der Falllinie abzufahren.
Die eiskalten, klebeunwilligen Felle werden gut am Körper gewärmt. Sie müssen für den Gegenanstieg nochmals ihre Dienste leisten.
Ein paar Juchzer begleiten unsere Schwünge im jungfräulichen Pulverschnee. Was für eine Freude!

Für die 300 Höhenmeter Gegenanstieg übernimmt Nicole die Spurarbeit. Herzlichen Dank!
Willis individueller Trinkhalt bringt überraschend sein „im Auto vergessenes“ Natel zum Vorschein. Die fremden Gadgets für Routenkontrolle und Fotos braucht er nun nicht mehr.

Wieder zurück am Grätli werden einige Felle mit Lob und Dank für ihre Haftung bedacht, dann schnallen wir die Ski auf die Rucksäcke, um vorsichtig in den aufgeweichten Stufen vom Morgen über die Felsen abzusteigen.
Die Sulzschneeabfahrt zur Bergstation der Gondelbahn setzt noch das Pünktchen aufs i dieser grossartigen Tour, die wir wegen der Nachricht, dass der Skilift nicht mehr laufe etwas skeptisch angegangen sind.

Mit strahlenden Gesichtern lassen wir uns von der Gondel ins Tal bringen.
Danke Willi für den einmaligen, rundum gelungenen Tag.

BerichterstatterIn
Kathrin Bachmann