Erika war lange skeptisch, ob wohl jemand an ihrer Wanderung im Appenzellischen interessiert sein werde. War es die für einmal christliche Abfahrtszeit (07.32) oder die Aussicht auf schönes Wetter, dass sich dann aber am Mittwochmorgen 24 SAC-SeniorInnen am Bahnhof Wädenswil einfanden?
Jedenfalls war die Freude bei der Tourenleiterin entsprechend gross. Schon die Fahrt mit SBB/Voralpenexpress/Postauto in Richtung Pfäffikon – Rapperswil – Herisau – St.Gallen – Heiden durch das hügelige Land bei herrlichem Sonnenschein verhiessen einen wunderschönen Tag.
Nach dem obligaten ‚Kaffee/Gipfel’ im Kurhaus Sunnematt durchstreifte die stattliche Gruppe zuerst Heiden (794m), bewunderte ein erstes Mal die phantastische Aussicht (obwohl leicht diesig) vom kleinen Park aus, auf welchem auch das Denkmal für Henri Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes steht.
Eher sanft ging es dann abwechslungsweise aufwärts und wieder hinunter über saftige Blumenwiesen mit blühenden Bäumen zu den beiden Dörfern Grub AR und Grub SG (815m).
Bei der katholischen Kirche Grub gab es nochmals einen Trinkhalt und – auch das ist bald einmal Tradition – in der Kirche 4 Strophen ‚Grosser Gott wir loben Dich’ unter der bewährten Regie von Fritz Burkhardt.
Dann nochmals eine halbe Stunde aufwärts und pünktlich zur Mittagszeit wurde der höchste Punkt erreicht – Rossbüchel (896m) mit dem Fünfländerblick.
Wobei man sich nicht einig wurde, was mit den 5 Ländern gemeint ist…
Der grössere Teil der Gruppe verpflegte sich im Grünen aus dem Rucksack,die anderen wählten das Restaurant Rossbüchel und staunten etwas verblüfft auf die eher kärgliche Portion ‚Appezöller Chäs-Chnöpfli’, die ihnen da serviert wurde, allerdings in eleganter, sehr gepflegter Ambiance.
Man ist sich eben in Berg-Gasthäusern anders gewohnt, aber beim Blick auf den eigenen Bauch sagte man sich, dass es eigentlich genügte. Immerhin kriegten wir noch den Kaffee gratis….
Bereits um 13 Uhr machten wir wieder los – nur noch abwärts aber wohl dosiert, einmal etwas steiler, dann sanfter – aber immer wieder mit herrlicher Aussicht auf die Bodensee-Region um Altenrhein und Richtung Rorschach. Und immer über herrlich grüne, blühende Wiesen.
Nach rund 2 Stunden erreichten wir Thal, bewunderten auf dem Weg durch die Ebene die da und dort noch stehenden imposanten, alten Herrschaftshäuser (meistens Zeugen der seinerzeitig blühenden Stickerei- und Weberei-Industrie).
In Rheineck (400m) reichte es noch zu einem erfrischenden Getränk und um 16.33 nahm uns die SBB wieder in Obhut bis St. Gallen und dann genossen wir nochmals den Voralpenexpress bis Pfäffikon SZ. Hier gewitterte es und goss in Kübeln, aber bei Ankunft in Wädenswil war dort der Spuk bereits wieder vorbei. Die Schirme blieben somit den ganzen Tag im Rucksack.