Hedingen-Aeugsterberg (W/B/T1) Anton Rigoni

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum18.2.09
Enddatum18.2.09
Anmeldeschluss17.2.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-95ec-4b22-9d98-0006ac120019
Beschreibung

18.2.2009 [Mi] Gemütliche Winterwanderung durch den Bezirk Affoltern bzw. das Säuliamt. Die „Sage“ von den Schweinen und den Kälbern erzähle ich dann in Hedingen beim obligaten Kaffee.
Wir durchwandern die Buckel der rechten Seitenmoränen des Reussgletschers, 50% der Strecke im Wald, aber auch mit verschiedenen schönen Ausblicken wie z.B. oberhalb Aeugst, und beim „Paradies“ in Mettmenstetten, vom Glärnisch bis zu den Berner Alpen. Bei schlechter Sicht und je nach Schneelage könnte man statt das Paradies den

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Barben Ernst, Bruderer Erika, Burkhardt Fritz, Erzinger Frank, Frei Sepp, Galm Noldi, Hugentobler Ute, Huggel Paul, Keller Fritz, Maiwald Dietrich, Rigoni Elsbeth, Schiltknecht Eugen, Schreiber Gernot, Spring Elisabeth, Schwendimann Doris, Zwygart Theo
Verhältnisse
Es herrschte am Vortag der Wanderung extrem starker Schneefall,anschliessend Regen, ja sogar Pflotsch, und zudem eine eiskalte klare Nacht. Bei Minustemperaturen wurde ein gefährlicher Eistag angesagt, was denn auch zutraf. Umso mehr waren wir überrascht von den sehr guten Wegverhältnissen in unserem Wandergebiet, zwischen 600 und 700m Höhe, wo es offenbar nicht stark geregnet hatte. Die Sonne schien, wie vorausgesagt, den ganzen Tag. Die Bergsicht war allerdings verdeckt, dafür war der tief verschneite Winterwald ein Träumli.

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Die S9 brachte uns pünktlich ins Säuliamt nach Hedingen, wo wir zur Znünizeit der Handwerker in der etwas verrauchten „Linde“ unseren Kaffe mit Gipfeli genehmigten. Nach kurzem Aufstieg vom Dorf, auf gut geräumter und gesalzener Strasse, erklommen wir die ersten 100m bis zur ersten Seitenmoräne des Reussgletschers. Dahinter erschien der schön in der Geländemulde liegende Hedingerweiher. Die örtliche Gletschergeologie war immer wieder ein Thema. Unsere Wanderung mutierte immer mehr zu einer geologischen Informationstour mit Schilderungen auch aus einem Buch aus unserer SAC-Bibliothek, Nr. 344, mit dem Titel „Geologie der Schweiz“.
Beim Eintritt auf die nicht mehr geräumte Waldstrasse trafen wir auf ca. 600m Höhe bereits relativ weichen aber nicht sehr tiefen Schnee an, also auf ideale Wanderbedingungen. Die verschneiten Bäume bildeten eine herrliche Kulisse am Weg. Bald erreichten wir das traumhaft schöne Moor- und Feuchtgebiet Bisliken auf dem Gemeindegebiet von Affoltern. Wir wanderten weiter den Seitenmoränen des Reussgletschers entlang, vorbei am TCS-Rastplatz Dachs. Die geologische Geschichte der Würm-Eiszeit, sie dauerte 100 000 Jahre und endete vor 10 000 Jahren, begleitete uns und konnte sehr schön nachvollzogen werden durch die Betrachtung der schön verschneiten Moränenzüge. Dort wo die Strasse vor Mühliberg zum ehemaligen Braunkohle-Berwerk Ried abzweigt, konnte man auch sehr schön den Abbruch des vor uns liegenden Aeugsterbergs ins Reppischtal einsehen. Dieses Ereignis geschah nach dem Abschmelzen des Reussgletschers und führte zur Bildung des Türlersees.
Pünktlich um 12:00 Uhr trafen wir über den gut gepfadeten Höhenweg in Aeugst ein, wo wir im Sääli des Restaurant Eichhörnli ein sehr gutes Züri-Gschnätzlets“ aufgetischt bekamen. Gestärkt nahmen wir den zweiten Teil unserer Gletscher-Wanderung (einfach ohne Eis) in Angriff. Nun stiegen wir 150m ab, über die Moräne zwischen Aeugst und Wängi. Nach der Überquerung des Jonen-Baches nahmen wir die 80m Aufstieg auf die nächste Moräne in Angriff. Angelangt am Waldrand beim Kinderheim Paradies(600m) oberhalb Mettmenstetten lag dann das Reusstal vor uns. Leider konnten wir den schönen Ausblick auf die Alpenkette wegen Wolken in den Bergen nicht geniessen. Wir stiegen 140m ab, über Ober-Mettmenstetten, bis zur reformierten Kirche Peter und Paul aus dem Jahre 1521. Im schönen spätgotischen Chor mit Kreuzrippengewölbe konnte man drei Schlusssteine, mit Petrus, Paulus und dem Habsburger Doppeladler betrachten. Auch die schöne Holzdecke ist beachtenswert. So fand ein schöner Tag einen würdigen Abschluss, in Dankbarkeit dass wir ohne Sturz über alle Eisflächen heil in Mettmenstetten angekommen sind. Eine Postautofahrt vom Säuliamt ins Kälberamt, vorbei am Türlersee und über den Albispass, brachte uns in das Rückzugsgebiet des Linthgletschers, dem heutigen Zürichsee, und rundete das Programm thematisch ab.

BerichterstatterIn
Toni Rigoni, Fotos Fritz Keller