Gwächtenhorn mit Sektion (H/B/ZS) Franz Lischer

Tourengruppe/-TypHochtour, JO (14-22J)
Startdatum10.7.10
Enddatum11.7.10
Anmeldeschluss9.7.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3a-de84-4993-b0f8-0006ac120019
Beschreibung

10.7.2010-11.7.2010 [Sa-So] Die Überschreitung des Gwächtenhorns ist eine kürzere Hochtour, durch Fels, Schnee und Eis mit wunderbarer Aussicht.
Sa: Mit Zug und Postauto gelangen wir via Meiringen nach Steingletscher am Susten (an 11:52h). Nach einer Std. Zustieg klettern wir 3.5Std. über den Klettersteig Tierbergli und erreichen die Tierberglihütte.
So: Über den Gletscher erreichen wir den Einstieg in den Westgrat, den wir mehrheitlich am verkürzten Seil begehen. Abstieg nach Osten, retour zur Hütte und weiter nach Ste

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Dani Tanner (TL), Franz Lischer (TL), Doris Schwarzenbach, Silvia Mathis, Willi Mende, Christoph Frey, Hansrudei Bachmann, Viktoria Keller
Verhältnisse
Traumhaft mit jeweils Gewitter am Abend

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Das heisse Sommerwetter mit hohen Temperaturen bereits morgens um acht Uhr luden weniger zu einer fast vierstündigen Reise an den Sustenpass als vielmehr zu einem Sonnenbad am See ein. Trotzdem trafen sich ein gutes Dutzend Hohröhnler mit Sack und Pack am Bahnhof Wädi um nach Steingletscher zu pilgern. Nach einer Kaffeepause in Meiringen durften wir den ersten Anstieg im Postauto nach Steingletscher, kurz unterhalb der Susten-Passhöhe in Angriff nehmen. Die nächsten 200 Höhenmeter zum Parkplatz Umpol entpuppten sich als äusserst attraktiver Spaziergang entlang dem vom Gletscherwasser gespiesenen Flüsschen. Die Uhr zeigte bereits ein Uhr und so verzehrten wir direkt beim Einstieg in den Klettersteig unser Mittagessen. Der zweiteilige Klettersteig hatte es mit leicht ausgesetzteren Passagen in sich, bereitete aber allen Teilnehmern trotzdem viel Spass. Einige leicht überhängende Traversen testeten das Gleichgewichtsgefühl und die senkrechten Felsstufen mit Eisentritten beanspruchten die Muskeln. Die gut 700 Höhenmeter zur Tierberglihütte hatten wir bis fünf Uhr abends geschafft. Wie vom Wetterbericht vorausgesagt, entlud sich ein kleineres Gewitter, als wir den Ausstieg des Klettersteigs erreichten. Jetzt war plötzlich Eile geboten. Die Schnelleren unter Führung von Daniel Tanner erreichten die Hütte trockenen Fusses, die andere Gruppe mit Franz Lischer mussten doch zumindest die Regenjacke anziehen, um sich vor dem Platzregen und den folgenden Graupelschauern zu schützen. Mit Kleider trocknen, Bett und Schlafnachbar wählen, Nachtessen und einem kleinen Schwatz liessen wir gegen halb zehn den Tag ausklingen.
Wie dem Leser sicherlich noch in bester Erinnerung ist, fand am Sonntag 11. Juli 2010 das WM-Finalspiel statt. Die Abfahrtszeit des Postautos ab Steingletscher war mit halb drei oder halb fünf angegeben, was eine Ankunftszeit in Wädi von sechs oder neun Uhr bedeutete. Nicht nur die Fussballfans drängten deshalb auf einen frühen Aufbruch. Um vier Uhr weckten uns die romantischen Beeps der Chronos und kurz vor fünf Uhr marschierten zwei Seilschaften über den Gletscher Richtung Westgradeinstieg des Gwächtenhorns. Bei herrlich milden Temperaturen und klassisch schöner Morgenstimmung erreichten wir um sieben Uhr den Grateinstieg. Seilabstände verkürzen, Pickel aufschnallen, Steigeisen demontieren. Die Gratkletterei machte ihrem Name alle Ehre, teils luftige kurze Stufen waren zu überwinden, zwischendurch musste über den Grat auf die andere Seite geklettert werden. Mit Franz’ und Daniels Hilfe und wenigen Friends gelangten wir um acht Uhr sicher auf den Gipfel. Händeschütteln, Gipfelfoto, Steigeisen montieren, Seilabstand verlängern. Die Temperaturen stiegen und ohne Mühe, aber mit etwas müden Beinen erreichten wir die Tierberglihütte um zehn Uhr. Einen währschaften Kuchen mit Kaffee hatten wir uns redlich verdient und genossen ihn bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse. Wie beim Aufstieg trennte sich auch beim folgenden Abstieg die Spreu vom Weizen, die Eiligen mit der Aussicht auf einen Salatteller in Steingletscher holten die letzten Reserve hervor, die Übrigen genossen bei gemächlicherem Tempo das Alpenpanaroma ausgiebig. Bei viel Mineral und einer Zwischenverpflegung warteten wir auf das Postauto. Auf der Rückreise wiederholte sich das Schauspiel vom Samstagabend, denn beim Umsteigen in Biberbrugg erwischte es uns mit einem ordentlichen Gewitter nochmals heftig. Herzlichen Dank den beiden Leitern für die erlebnisreiche Tour und die kompetente und kameradschaftliche Führung der Gruppe.

BerichterstatterIn
Christoph Frey