Gletschhorn Südgrat (K/B/ZS) Daniel Tanner

Tourengruppe/-TypKlettertour, Sektion
Startdatum16.6.12
Enddatum17.6.12
Anmeldeschluss17.5.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-e4f0-4b53-b902-0006ac120019
Beschreibung

16.6.2012-17.6.2012 [Sa-So] Wir fahren mit dem Auto ins Tiefenbach, von wo wir zur Albert-Heim-Hütte wandern.
Sonntag: Wir starten in der AHH um 4:30h. Um 7h sollten wir am Einstieg sein, wo wir am Grat 4h klettern. Der Abstieg wird wegen des weichen und neuen Schnees gute Konzentration verlangen und die Abseilstelle dürfte unter dem Schnee nicht einfach zu finden sein. Retour beim Auto ca. 16h

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Gaby Bachmann Hansruedi Bachmann Irene Hörmandinger
Verhältnisse
Schönwetterlage bis Abends

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Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten sei die Gerade, habe ich gelernt . Dann würde die Distanz von der Albert-Heim-Hütte zum Parkplatz Alp Tätsch oberhalb Tiefenbach also etwa eine Stunde beanspruchen ….. habe ich gedacht …… doch es kam anders! Dani, Hansruedi, Gaby und ich fahren bei bestem Sonnenschein mit dem Auto (Felssturz bei Gurtnellen) nach Tiefenbach und weiter bis Tätsch hoch. Die grossen Neuschneemengen der letzten Tage sind zum Glück geschmolzen. In der Albert-Heim-Hütte verwöhnen uns Roman und sein Team, die ihr 1. Wochenende als Bewartung dort verbringen, sympathisch und sehr aufmerksam. Um 04.30 ist Tagwach und um 05.10 verlassen wir mit anderen Seilschaften die Hütte. Nach einem längeren Zustieg, teils angeseilt auf dem Gletscher, wundern wir uns über die knackige 1. Seillänge. 3 Topos, 3 verschiedene Bewertungen! Bald stellen wir fest, dass die Franzosen vor uns immer dann laut werden, wenn es heikel wird. Risse und Platten mit Bergschuhen klettern: Ein spezielles Vergnügen. Unser Leiter Dani turnt leichtfüssig höher, obwohl er diese Route das erste Mal klettert. Er findet immer den besten ‚Weg‘ und versenkt hie und da einen Friend oder legt eine Bandschlinge, natürlich nur zur Beruhigung unserer Nerven. Schmetterlinge gaukeln vorbei, Vögel zwitschern, der Granit ist vom Feinsten und das Wetter ebenfalls. Erst am frühen Nachmittag ziehen von Süden her Wolken auf. Die im Topo angegebene Kletterzeit von 3 Stunden ist eine Illusion, da die Route doch alpin und recht anspruchsvoll ist. Nach 7 Seillängen entschliessen wir uns zum Zwischenabstieg, der steil (gegen 50°) und im sehr weichen Schnee ziemlich heikel ist. Als wir weit unten endlich selber die Abseilstelle suchen, wissen wir, warum die Franzosen dort derart lange diskutiert und gesucht haben. Dani findet auch jetzt das Gewünschte! An einem Granitzacken mit Maillot und alten Bandschlingen nehmen wir schliesslich das Abseilen in Angriff, das wir dank beiden zusammen gehängten 50-m-Seilen in einem Stück, bis hinunter in den Schnee, bewältigen können. Die Sonne verschwindet schon hinter dem Horizont, als wir auf dem Gletscher Richtung Tiefenbach absteigen. Nach meiner separaten Ehrenrunde in die Hütte hinauf (wer keinen Kopf hat, hat Füsse) erreichen wir nach 14 (in Worten vierzehn) Stunden wieder das Auto auf der Alp Tätsch. Der SAC Hoher Rohn macht solche mathematischen Kunststücke möglich (aus 1 mach 14, mit dem Umweg übers Gletschhorn). Lieber Dani, wir danken Dir für diese fulminante optimalsupermegamässige Tour, die mir lange in Erinnerung bleiben wird!

BerichterstatterIn
Irene Hörmandinger