Genusstouren im Wallis (H/B/ZS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion
Startdatum11.8.07
Enddatum15.8.07
Anmeldeschluss15.5.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df41-3250-4618-ab38-0006ac120019
Beschreibung

11.8.2007-15.8.2007 [Sa-Mi]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Hermann Gassner, Tourenleiter, Alex Biderbost, Gaby Bachmann, Beatrix Merz, Christine Huber, Heinz Kundert
Verhältnisse
Allgemein schönes Wetter mit Prachtstagen

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Am Sonntag 12. August mit PW’s zuhinterst ins einsame Turtmanntal, nach Senntum, im Wallis. Angenehmer Aufstieg in die Turtmannhütte, 2519 m. Hermann wollte gleich wissen, was seine Truppe drauf hat, und so wurde die angegebene Richtzeit von 2 Std. klar unterboten. Am Montag stand das 3839 hohe Brunegghorn auf dem Programm. Also früh auf und los. Die Wetterentwicklung war unsicher, kurz nach der Hütte ganz leichter Regen und sogar ein „Fiserle“. Stumm und trotzig wurde weiter marschiert, über blau-weiss, Moränenschutt und dann Uebergang zum Gletscher. Nach rund 4 ½-Stunden Gipfelerfolg bei inzwischen schönem Wetter und herrlicher Rundsicht. Heimtückisch war der mit 50 cm Neu-schnee bedeckte Gletscher. Nicht wenige Male durfte das Gefühl eines Spaltentritts erlebt werden. Zum Glück blieb es jeweils nur bei einem Bein. Unversehrt gelangten wir zur Hütte zurück. Nach unseren Lieblingsgetränken die Diskussion „Was morgen Dienstag“? Die Wetteraussichten waren nicht sehr verheissungsvoll, versprachen aber auf Mittwoch wieder Besserung. Die Idee, das Bishorn in rund 8 Stunden direkt von der Turtmannhütte aus zu besteigen, schien uns dann doch zu übermütig. Aber verführerisch war der 4000er schon, den wir den gan-zen Tag neben bzw. vor uns hatten. Nach ausgiebiger Meinungsbildung wurde folgender Beschluss gefasst: Am Dienstag Hüttenabstieg, mit den Autos nach Zinal, Aufstieg in die Tracuithütte, 3260 m, und am Mittwoch auf’s Bishorn, 4153 m. Gesagt, getan. Am frühen Dienstagmorgen reg-nete es noch, doch alsbald wieder Sonnenschein. Das Val d’Anniviers ist wunderschön; einige waren noch gar nie dort, andere schon lange nicht mehr. Doch der Hüttenanstieg – lang und recht anstrengend -, musste bei hohen Temperaturen redlich verdient werden. Wir vereinbarten, individuell nach persönlichem Tempo hochzulaufen. Unsere Sprinterrakete wurde alsbald nicht mehr gesehen. Sie empfing die nachfolgenden „Gschpändli“, mindestens eine halbe Stunde später, in der Hütte locker mit einem breiten Lachen. Möge ihr das Training zum Erfolg beim bevor-stehenden Marathon beitragen. In 4 ½ Stunden hatten es jedoch alle geschafft. Bravo.
Vom Hüttenabend in der Tracuithütte möchte ich eingentlich lieber nicht sprechen. Wenn Hühner in so beengten Verhältnissen gefüttert würden, würde die Tierschutzvereinigung einschreiten… Dazu noch die geschätz-ten Selbstversorger. In der Turtmannhütte wurde sogar im Schuhraum Wasser abgekocht. In unserer Gruppe waren wir uns einig: Was soll dieser alte Zopf noch auf Kosten der zahlenden Mitglieder? Ich lobe mir die neuen Hütten, z.B. Finsteraarhornhütte. Auch wenn sie voll belegt ist, menschenwürdige Platzverhältnisse und ein ruhiger angenehmer Ablauf. Doch der Hüttenfrust verging am nächsten Tag, als wir nach anfänglichem Nebel bei schönstem Wetter nach rund 3 Stunden auf dem Bishorn ankamen. Welch ein Ausblick: 360° Panorama. Man konnte sich kaum satt sehen. Weisshorn Nordgrat vor der Nase, Zinalrothorn mit seiner besonderen Form usw. usw. Problemloser Abstieg in zwei geübten Seilschaften mit immer wieder Staunen und Fotografieren. In der Hütte wie üblich nochmals eine Stärkung vor dem Rückmarsch und der langen Heimreise. Die ausgeschriebenen Genusstouren hielten was sie versprachen; körperliches und geistiges Wohlbehagen. Danke Hermann.

BerichterstatterIn
Heinz Kundert, Fotos Alex Biderbost