Geniesserwoche Langtauferstal TW BGF (S/B/WS+) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour, Tourengruppen-Parent
Startdatum25.2.24
Enddatum2.3.24
Anmeldeschluss20.1.24
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/3109de3c-242e-4e8e-b6e4-91e7b24a886e
Beschreibung

25.2.2024 – 2.3.2024 [So-Sa] Geniesser-Skitourenwoche im Langauferstal mit Bergführer Franz Zürcher
Wir sind im Langaufererhof (https://www.langtaufererhof.it/) untergebracht.
Kosten für Bergführer, Reise, Hotel mit Halbpension im Doppelzimmer sowie Getränke am Nachmittag und zum Abendessen Fr. 1’400.-, Einzelzimmerzuschlag Fr. 150.-.
Mögliche Tourenziele: Glockhauser 3021 m, Wölfeleskopf 2903 m, Falbenairspitze 3199 m, Mitterlochspitze 3176 m, Seeberkopf 2814 m, Grionkopf 2896 m, Rotebenkogel 3157 m. Tägliche Skitouren bis max. 1’300 Höhenmeter, die Spitzkehre muss in jedem Gelände beherrscht werden.
Skitourenausrüstung komplett, keine Steigeisen und Pickel

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Franz Zürcher Bergführer, Andreas Walder, Doris Schwarzenbach, Christina Kirsch, Lukas Röthlisberger, Oskar Erdin, Emil Zeller, Ueli Dubach
Verhältnisse
Wechselhaftes Wetter mit viel Pulverschnee, Lawinensituation meist Stufe 2, mässig
Eindrücke
Die ganze Woche Pulverschnee, wer hätte das gedacht!

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Tourenziele:
Sonntag: Vorgipfel der Tiergartenspitze rund 2720 m, ab Kappl 900 Höhenmeter
Montag: Ochsental bis rund 2450 m, ab Kapron 750 Höhenmeter
Dienstag: Zwölferkopf 2783 m, ab Rojen 850 Höhenmeter
Mittwoch: Falbenairspitze 3199 m, ab Kappl 1400 Höhenmeter
Donnerstag: Glockhauser 3021 m, ab Kappl 1150 Höhenmeter
Freitag: Gamsspitze 3070 m, ab Kappl 1250 Höhenmeter

Wir sind im Hotel Langtaufererhof in Kappel auf rund 1870 m ü.M. untergebracht. Das Hotel verfügt über keine Einzelzimmer, weshalb es nicht ganz einfach zu organisieren war. Mit Ausnahme von Oskar haben alle schlussendlich ein anständiges Bett in einem anständigen Raum zur Verfügung. Oskar muss mit einem Kajütenbett in einem Raum ohne Fenster übernachten. Leider kann das Hotel keine vernünftige Alternative anbieten! Sonst lässt das Hotel keine Wünsche offen: Frühstücksbüffet mit allem, was das Herz begehrt, Nachmittagsjause mit Suppe und Kuchenbuffet, 5-Gänge Abendessen mit Salatbuffet und eine Weinkarte mit vielen Möglichkeiten der Südtiroler Weinsorten und Cuvées. Zudem stellt das Hotel eine Sauna auf dem Dach des Gebäudes und einen Whirlpool unter freiem Himmel zur Verfügung.

Trotz des sehr wechselhaften Wetters können wir täglich eine Tour unternehmen. Gerade zur richtigen Zeit meldete sich der Winter zurück und dank des wechselhaften Wetters haben wir die ganze Woche Pulverschnee in den höheren Lagen und nasser, aber gut fahrbarer Schnee in den unteren Lagen. Für vier Touren können wir direkt ab dem Hotel starten.

Am Sonntag treffen wir kurz nach 10 Uhr im Hotel ein und nach einem Kaffee machen wir uns auf den Weg Richtung Maseben. Früher konnte man hierhin mit einem Sessellift gelangen, heute muss man die 420 Höhenmeter zu Fuss oder mit dem Shuttle-Raupenfahrzeug zurücklegen. Wir steigen zu Fuss auf und ziehen am Restaurant vorbei Richtung Tiergartenspitze. Nach rund 900 Höhenmeter haben wir genug und fahren über die unverspurten Pulverschneehänge zurück zum Restaurant. Nach einer kleinen Stärkung fahren wir auf der Piste zum Hotel zurück. Die Zimmer beziehen wir erst nach Kaffee und Kuchen. Wie in der Geniesserwoche üblich, treffen wir uns um 18 Uhr zum Apéro.

Am Montag ist das Wetter sehr schlecht. Wir Fahren mit dem Auto ein Stück Talauswärts und versuchen Richtung Mittereggspitze aufzusteigen. Nach rund 6 km Distanz auf 2450 m ü.M. müssen wir wegen fehlender Sicht aufgeben und kämpfen uns wieder durch den dicken Nebel bis zur Ochsenalm zurück. Von der Alm führt eine Waldstrasse mit genügend Gefälle nach Kapron zurück. So sind wir sehr früh zurück im Hotel und können das Kuchenbuffet eröffnen.

Am Dienstag versuchen wir unser Glück im Rojental. Am Parkplatz der Liftstation hat es dichten Nebel und Franz läuft ganz gemütlich die Piste hinauf, vorbei an einer etwas verdreht aufgestellten Verbotstafel für Skitourengeher. Zwischendurch werden wir (als Beweissicherung für unser Fehlverhalten?) von einem Skifahrer fotografiert. Nach 200 Höhenmeter zweigen wir von der Piste ab und können für weitere rund 100 Höhenmeter von einer bestehenden Spur profitieren. Dann heisst es selber spuren. Nach insgesamt rund 850 Höhenmeter erreichen wir den Gipfel des Zwölferkopfs. Wegen der sturmartigen Südwinde verzichten wir auf die rund 150 Meter höheren Elferspitze. Die Abfahrt im knietiefen, unverspurten Pulverschnee lässt alle Herzen höherschlagen. Nach einem Kaffee im Restaurant des Skigebiets und ohne wegen unseres Fehlverhaltens gebüsst zu werden, fahren wir an der nun richtig aufgestellten Verbotstafel zurück zum Auto und zum Kuchenbuffet zurück ins Hotel.

Den Mittwoch machen wir zum Wochenhöhepunkt. Wir starten wieder beim Hotel und steigen zum zweiten Mal nach Maseben hinauf. Von dort queren wir auf einer Geländeterrasse ins Val Benair und dort mit zunehmend besserer Sicht hinauf zur Falbenairspitze. Auch hier müssen wir selbst spuren und dazu wechseln wir uns zu dritt ab. Auf dem Gipfel entlöhnt uns die grossartige Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Für die Abfahrt fahren wir direkt zur Melageralm ab. Die unteren 400 Höhenmeter ist der Schnee sehr schwer und deshalb anstrengend zu fahren. Nach einer Stärkung auf der Melageralm benutzen wir die Langlaufloipe zurück zum Hotel. Kurz vor Melag herrscht Unstimmigkeit, welche Loipe besser zu nutzen ist. Schlussendlich gelangen alle etwa zeitgleich ins Hotel und können sich einmal mehr am Kuchenbuffet kurz vor dem Nachtessen den Bauch vollhauen.

Der Donnerstag verspricht bezüglich Wetter der beste Tag der Woche zu werden. Wir entscheiden uns erneut beim Hotel zu starten und steigen zum Glockhauser auf. Völlig unerwartet ist der Schnee auch an den Sonnenhängen noch pulvrig und praktisch unverspurt. Wir müssen eine Nebelbank vorbeiziehen lassen und können dann die Abfahrt voll geniessen. In der unteren Hälfte ist der Schnee nass, aber immer noch gut zu fahren.

Zum Abschluss erwartet uns am Freitag nochmals schlechtes Wetter und wir steigen zum dritten Mal nach Maseben hinauf. Dazu nutzen wir auf vielseitigen Wunsch eine andere Aufstiegsspur. Auf Maseben bleiben drei Kolleg*Innen zurück, sie haben keine Lust auf eine Skitour im dichten Nebel. Die verbleibenden sechs kämpfen sich auf einer von Dritten gemachten Spur bis in den Sattel zwischen Mitterlochspitze und Gamsspitz hinauf. Aufgrund der Schneelage entscheiden wir uns den rund 50 Höhenmeter tieferen Gipfel der Gamsspitz zu Fuss zu erobern. Die Abfahrt wäre im knietiefen Pulverschnee genial, aber alle sind froh, dass Bergführer Franz vorne eine Spur ins Whiteout macht, der sie folgen können. Ein paar freie Schwünge gibt es dann doch noch. Nach einem kurzen Stopp im Restaurant Maseben treffen wir uns alle am täglichen Kuchenbuffet wieder!

Es hat wieder Spass gemacht, die Gruppe hat hervorragend funktioniert und alle sind gesund und wohlgenährt durch die Woche gekommen. Herzlichen Dank allen Teilnehmenden, ich freue mich schon auf’s nächste Jahr, voraussichtlich im Lungau.

BerichterstatterIn
Michael Kirsch