Galenstock (H/B/ZS) Samuel Marty

Tourengruppe/-TypHochtour, JO (14-22J)
Startdatum8.9.12
Enddatum9.9.12
Anmeldeschluss2.9.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-d2f8-4b93-9cd1-0006ac120019
Beschreibung

8.9.2012-9.9.2012 [Sa-So]

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Mirjam Frey, Samuel, Simon und Jonas Marty, Yannik und Xavier Gaudet, Sebastian Obrist, Franz Lischer
Verhältnisse
Grand beau!

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Galenstock

Am Samstag 8. September trafen sich Franz, Xavier, Yannick, Sebastian und Simon um ein gemeinsames JO Weekend in den Bergen zu verbringen. Perfektes Spätsommerwetter und eine coole Gruppe von JOlern erhöhte die Vorfreude auf die kommenden Tage. Die Fahrt ging Richtung Furkapass. Unser Ziel war es, am Samstag eine Mehrseillängentour am Hannibalturm zu klettern und am Sonntag den Galenstock zu besteigen. Da die Siedelenhütte bereits voll ausgebucht war, entschieden sich die Tourenleiter auf ca. 2600 m.ü.M zu campieren. Nebst der Kletter -und Hochtourenausrüstung hatten wir zusätzlich noch Zelte, Schlafsack und Mätteli, Gaskocher und Essen für 2 Tage dabei.
Trotz Sherpa ähnlichem Gepäck auf unseren Rücken, liefen wir frohen Mutes und mit herrlichem Ausblick auf den Galenstock Richtung Sidelengletscher los. Oben angelangt brauchten wir zuerst eine kleine Verschnaufpause. Anschliessend rüsteten wir uns für die Mehrseillängen am schönen Granit des Hannibalturmes. Franz, Jannik und Sebastian nahmen Conquest of Paradies (6a+) in Angriff. Xavier und Simon versuchten sich am Kassensturz (6c). Bevor wir in die Route einstiegen erklärte uns Franz, dass am Ende der Route eine Posthaltestelle steht. Natürlich dachten wir er macht einen Scherz, doch als wir oben angelangten trauten wir unseren Augen nicht. Ein verrückter Bergsteiger hatte hier wirklich eine Fahrplantafel und eine Bank hingestellt, die Hanibank.
Nach erfolgreicher Besteigung und anschliessendem Abseilen, wanderten wir zurück zu unserem „Basislager“. Dort trafen wir Sämi, Jonas und Mirjam, die leider erst am Nachmittag anreisen konnten, uns aber mit einem Apero überraschten. Unser Nachtlager war schnell eingerichtet und so sassen wir schon bald gemeinsam um die surrenden Gaskocher. Neben Pasta mit Tomatensauce und Käse, kamen wir sogar in den genuss von Bier und einem Glas Wein.
Nach einer kurzen Jassrunde machten wir uns bereit für die Nacht. Diejenigen, die ohne Zelt übernachteten schliefen unter klaren Sternenhimmel ein.

Anstelle um 4 Uhr von Sämi geweckt zu werden, riss uns ohrenbetäubender Lärm kurz vor 4 Uhr unsanft aus dem Schlaf. Etwas abseits unseres Camps löste sich ein Felsbrocken von der grösse eines Autos.
Um 5:15 marschierten wir los. Bald schon dämmerte es und als wir auf dem Siedelengletscher ankamen wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang beschert. Am Ende des Gletschers bildeten wir 3 Seilschaften, um den Südostgrat des Galenstocks zu erklimmen. Der Anfänglich etwas brüchige Grat verlief schon bald in kompakten Fels über. Die folgenden Seillängen im dritten Grad waren purer Genuss. Am Ende des Grates hatten wir nochmals ein Stück auf dem Galenfirn zu bewältigen. Auf dem Gipfel angekommen präsentierte sich ein atemberaubendes Panorama. Von den Walliser über die Berneralpen bis zu den Zentralalpen und dem Bündnerland war alles zu sehen. Gratulationen und „Gipfeljuchze“ belebten den Gipfel. Grosses Kompliment an Xavier, Yannick und Sebastian, welche ihre erste Hochtour hervorragend gemeistert hatten.
Trotz aufkommender Müdigkeit mussten wir weiter, da wir noch einen langen Abstieg vor uns hatten. Sebastian hatte besonders Pech. Seine Schuhe waren zu klein. Im Aufstieg auszuhalten, im Abstieg jedoch mit Schmerzen verbunden. Zudem lösten sich auch noch die Sohlen der Schuh. Behelfsmässig flickten wir die Schuhe mit Tape zusammen. Auch für Franz war der Abstieg alles andere als lustig. Beim durchqueren des letzten Geröllfeldes renkte er sich den Arm bei einem Sturtz aus und rammte sich den Pickel direkt unter die Nase. Den Arm renkte er sich selbstständig ein, doch die Wunde im Gesicht musste er sich nach einer langen Heimfahrt beim Vater von Mirjam nähen lassen.
Im „Basislager“ angekommen verarzteten wir die Wunde von Franz so gut es ging und packten alles zusammen. Das letzte Stück zurück zu den Autos lief Sebastian ohne Schuhe.
Trotz allem war es ein unvergessliches Wochenende. Die Posthaltestelle auf dem Hannibalturm und der klare Sternenhimmel in der Nacht werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Simon Marty

Zum Schluss noch ein paar persönliche Bemerkungen von Franz in alphabetischer Reihenfolge:

Jonas
Die Lufttechnik, das nächste Mal besser für die schwierigen Passagen aufsparen;-) Danke für das Materialschleppen.

Mirjam
Hast dich gut geschlagen, alleine mit 7 Zwergen, äh Männern. Dank für das nachhause bringen der Jungs.

Sämi
Super organisiert, super geführt, 100 Punkte und reif für den Leiter 2!

Sebastian
Das nächste Mal mit besseren Schuhen bitte! Gratuliere zu deiner ersten Hochtour.

Simon
Das nächste Mal, die Steigeisen zu Hause einstellen ;-), Super geklettert und vorgestiegen, du bist ready für den J&S-Leiter!

Xavier
Kassensturz 6c nicht ganz frei;-) trotzdem ready für Alhambra! Gratuliere zur ersten Hochtour!

Yannick
100 Punkte für die erste richtig Mehrseillängenroute und Hochtour!

BerichterstatterIn
Simon Marty