Fründenhorn 3369m (H/B/WS) Daniel Tanner

Tourengruppe/-TypHochtour, JO (14-22J), Sektion
Startdatum2.7.11
Enddatum3.7.11
Anmeldeschluss31.5.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df38-d2c0-4bb0-801b-0006ac120019
Beschreibung

2.7.2011-3.7.2011 [Sa-So] Samstags fahren wir mit dem Zug nach Kandersteg, wo wir mit der Sesselbahn zum Oeschinensee (1682m) fahren. Von da aus geht’s zur Alp Unterbärgli und weiter durch die imposanten Wände des Oeschinensees rüber auf den Hüttenweg – nur für schwindelfreie geeignet. Von da aus dem Hüttenweg entlang zur Fründenhütte (2562m); insgesamt 5.5Std.
Sonntags geht’s über plattige Felsstufen zum manchmal vereisten Gipfelfirn und zum Gipfel (3369m); insgesamt 3.5Std. Für die 1700hm Abstieg benötigen wir inkl.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Hansruedi Bachmann Marc Christen Willi Mende Doris Schwarzenbach
Verhältnisse
Wetter: Einfach zwei Traumtage mit genialer Fernsicht Fels: z.T. vereist

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Ausgeschlafen nehmen wir am Samstag um 8:58 Uhr den Zug ab Wädenswil und kommen um 11:45 Uhr in Kandersteg an.
Fahrt mit der Gondelbahn zum Oeschinensee, 1580m und dort Mittagsrast. Wunderbare Sicht auf Blüemlisalphorn, Fründenhorn und Doldenhorn. Auch die Fründenschnur ist als grünes Band durch die beeindruckende Westwand am Seeende sichtbar. Da soll es einen Weg durch geben? Gestärkt marschieren wir Richtung Blüemlisalphütte bis zur Alp Unterbärgli. Dort dann Abzweigung zur nicht markierten Fründenschnur, die sich als gut sichtbarer Pfad eng an der Felswand hinüberschlängelt zum anderen Seeufer. Da die exponierten Stellen praktisch alle mit Drahtseilen gesichert sind, ist die Begehung problemlos aber immer noch ausgesetzt und nur für schwindelfreie und trittsichere Berggänger empfehlenswert. Ein genussvoller und beeindruckender Tourenauftakt!
Später dann Erreichen des Normalweges zur Fründenhütte, wo wir um 16:30 Uhr eintreffen. Die Hütte ist voll belegt und viele wollen, wie wir aufs Fründenhorn. Der Blick hinüber zum Einstieg ist imposant, die Route sieht sehr steil aus und wir können die Markierungen hinauf mit dem Fernglas gut sehen.
Am Sonntag Tagwache um 3:45 Uhr. Wir stehen nicht alleine auf und einige Seilschaften sind schon zum Doldenhorn unterwegs. Kurzes Frühstück und Abmarsch mit Steigeisen um 4:45 Uhr. Beim Einstieg kurzes Gedränge und dann geht’s hoch gut gesichert am Seil und am fixen Drahtseil mit teilweise Eisentritten im Fels. Wir erreichen plattiges Gelände mit Schutt und grosser Steinschlaggefahr. Den Markierungen folgend geht es im Zickzack über drei kleine Schneefelder zügig hoch. Dann gefrorenes Schmelzwasser direkt in der Route! Wieder Steigeisen anziehen und dann super vorsichtig voll konzentriert weiter! Einige Seilschaften überholen uns aber wir bleiben cool. Dann weit oben ausgesetzter Quergang rüber zum Firnfeld. Dank Fixseil problemlos. Am Gipfelfirn stehen wir in der Sonne und jetzt wissen wir warum wir uns plagen. Der Aufstieg im griffigen Hartschnee ist Genuss pur und schlicht überirdisch schön. Erreichen des Gipfels um knapp 9 Uhr und der Oeschinensee weit unten liegt noch halb im Schatten. Die Fernsicht bietet alles was ein Bergsteigerherz sich erträumt: Bietschhorn, Matterhorn, Weisshorn, Monte Rosa und Co. im Süden. Thunersee, Mittelland und Jura im Norden. Wir fühlen Grenzenlosigkeit, haben den Gipfel für uns allein und geniessen ihn eine halbe Stunde. Dann Firnabstieg am kurzen Seil knapp 40 Grad steil. Wir behalten die Steigeisen im Fels an, wegen den Eispassagen. Jetzt wird die Routenfindung etwas anspruchsvoller, aber wir kommen gut voran. Dann Steinschlag und ich kriege das erste Mal eins auf die Birne. Für so was hat man einen Helm auf! Ein paar Kletterpassagen im 3. Grad folgen, welche wir sicher absteigen und dann endlich nach 12 Uhr erreichen wir den Ausstieg.
Geschafft! Jetzt folgt nur noch der lange Abstieg nach Kandersteg am wunderschönen Oeschinensee entlang. Was für eine traumhafte Landschaft! Als wir Kandersteg um 16 Uhr erreichen, haben wir 11 Stunden Tour und 2200 Hm in den Knochen. Es hat sich gelohnt!
Danke, Daniel, für die kompetente Tourenleitung.

BerichterstatterIn
Willi Mende