Fless -Grialetsch (H/B/WS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion
Startdatum16.7.11
Enddatum17.7.11
Anmeldeschluss1.7.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df37-0a50-46cf-b74f-0006ac120019
Beschreibung

16.7.2011-17.7.2011 [Sa-So] Samstag: Piz Fless 3020 m Frühmorgendliche PW Fahrt über den
Flüelapass nach Röven 1848 m Aufstieg durchs Val Fless zur Alp
und weiter bis zum Einstieg ins Val Torta auf ca. 2300 m
N wärts über Schutt und Schnee zum Gipfel.
HM: 1170
Aufstieg: ca. 3,75 Std.
Nach der Tour, PW Fahrt bis kurz vor die Passhöhe. Wieder –
anstieg zur Grialetschhütte.
Gehzeit: ca. 2,50 Std.
Sonntag: Piz Grialetsch 3131 m Von der Hütte auf Wegspuren
zum Gletscher und über die Fuorcla Vallorgia auf die Südseite

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lepri Barbara Schwarzenbach Doris Wissling Christine Augenstein Oliver
Verhältnisse
Gut Wetter = Sonnig / Windig / Bewölkt aber immer Trocken

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Bericht: Flüela Wisshorn (anstelle Piz Fless) und Piz Grialetsch

Datum: Samstag, 16. Juli 2011 bis
Sonntag, 17. Juli 2011
Tourenleiter: Hermann Gassner
Berichterstatter: Oliver Augenstein
Teilnehmer: 4 Clubmitglieder

Barbara
Christine
Doris
Oliver Augenstein

Verhältnisse: Sehr gut
Wetter: Etwas Sonne und viel Wolken, auf dem Piz Grialetsch hatten wir leider Nebel

Bericht: Guten Mutes, aber noch etwas müde, starten wir um 5:30 mit dem Auto in Richtung Flüela Pass, wo wir um ca. 7:30 bei der Haltestelle Chant Sura parken. Da der Wetterbericht für Sonntag Regen vorhersagt, schlägt Hermann vor, dass wir anstelle des Piz Fless lieber auf das Flüela Wisshorn steigen, damit wir wenigstens auf einem “richtigen Gipfel” waren.

Nachdem wir aus unseren Rucksäcken den überflüssigen Ballast (Pickel, Steigeisen) ausgeladen haben, gehen wir um ca. 7:45 in Richtung Flüela Wisshorn los – zu unserer Überraschung lacht dabei für uns sogar die Sonne. Die Susasca überqueren wir über einen Steg unmittelbar bei unserem Parkplatz. Danach steigt unser Weg sanft über Wiesen an und führt uns entlang eines Bachbetts in das Val Tantermozza. Nach ca. 1 Stunde machen wir eine kurze Rast und füllen noch einmal unsere Trinkflaschen, bevor wir – von jetzt an weglos – über Geröll und kleinere Schneefelder in Richtung Hauptscharte des Südgrats vom Flüela Wisshorn aufbrechen.

Dort angekommen, geniessen wir kurz den Ausblick in das Val Grialetsch und auf den Flüelapass und seilen uns dabei an. Die ersten Meter bis zum eigentlichen Wiesshorngrat verlaufen über sehr steiles Fels- und Schrofengelände. Danach folgen wir dem Grat auf der rechten Seite über Blockgelände in Richtung Gipfel. Die meist einfache Kletterei bewältigen wir dank Hermanns Erfahrung und einigen Ermunterungen gut, so dass wir gegen Mittag glücklich und ausgehungert auf dem Gipfel stehen.

Bei guter Sicht, machen wir eine ausgiebige Gipfelrast und geniessen dabei die phantastischer Rundumsicht: der Ortler versteckt seinen Gipfel zwar etwas in den Wolken, aber Piz Linard, Schwarzhorn und unser morgiges Ziel, der Piz Grialetsch, grüssen uns.

Wir überschreiten nun das Flüela Wisshorn und steigen über die schutthaltige Ostflanke in das Val Tantermozza ab, wo wir auf unseren alten Weg stossen. Mit einer eindrücklichen Bergerfahrung mehr sind wir um ca. 15:30 zurück an unserem Ausgangspunkt.

Dort angekommen, packen wir nun Steigeisen und Pickel in unsere Rucksäcke und fahren mit dem Auto ca. 5 Minuten zurück bis zum Parkplatz bei P.2263. Von dort aus folgen wir einem wunderschönen Bergwanderweg zur Chamanna da Grialetsch, wo wir gegen 18:00 ankommen.

Obwohl die Hütte fast voll belegt ist, sind wir dort scheinbar die einzigen Wanderer. Eine Gruppe Biker hat es sich vorgenommen, am nächsten Tag von hieraus ins Tal zu fahren – nach Aussage der Hüttenwärtin eine eher ungewöhnliche Tour.

Wir erholen uns, von den Anstrengungen des Tages und lassen bei einem Glas Wein den Abend gemütlich ausklingen.

Am Sonntag Tagwache um 5:30 Uhr, Frühstück um 6:00. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert: Nebel und Wolken wechseln sich ab, aber immerhin regnet es nicht. Wir beschliessen, den Aufstieg auf den Piz Grialetsch zu wagen und starten um 6:30.

Ein guter Weg führt uns über Wiesen zum Fuss des Gletschers, den wir nach ca. einer Stunde erreichen. Die Querung des fast ausgeaperten Gletschers zur Furcola Vallorgia verläuft problemlos.

Von dort aus steigen wir über Schutt und zum Teil sehr loses Geröll rechts des Grates zum Gipfel. Die Sicherung ist dank Bohrhaken einfach, so dass wir den Gipfel nach etwas mehr als 3 ½ Stunden sicher erreichen.

Bei einer kurzen Rast geniessen wir den Ausblick: überall weiss – wir stecken im dicksten Nebel. Davon lassen wir uns aber die gute Laune nicht verderben. Schliesslich durften wir weit mehr erleben, als wir zu Beginn der Tour erhofft hatten.

Der Abstieg verläuft über denselben Weg, wie der Aufstieg. Wir erreichen die Hütte zur Mittagszeit. Dort machen wir noch einmal Rast. Gut umsorgt von den Kindern des Hüttenwarts geniessen wir eine Gerstensuppe, bevor wir den Abstieg zum Flüelapass gut gestärkt in Angriff nehmen.

Auf dem Rückweg begegnet uns noch ein Schneehuhn, das aufgeregt hin und her läuft. Wir bleiben kurz stehen und beobachten das Schauspiel. Nach kurzer Zeit die Erklärung: Drei winzige Hühner fliegen direkt unter unseren Füssen auf und davon. Jetzt wird es der Mutter zu bunt. Mutig kommt sie mit flatternden Flügeln auf uns zugerannt.

Beeindruckt von Ihrem Einsatz gehen wir weiter. Das Wetter wird zusehends schlechter. Hermann packt zur Sicherheit schon einmal seinen Schirm aus. Das reicht, um Petrus noch ein paar Minuten zurückzuhalten. Wir erreichen das Auto um 14:00 trocken Fusses. Kaum sitzen wir, fängt es zu regnen an. Besser hätte man die Tour nicht planen können.

Vielen Dank, Hermann, für die kompetente Tourenleitung und die tollen Eindrücke.

BerichterstatterIn
Augenstein Oliver