Engadiner Bergfrühling (W/B/T2) Ernst Horat

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum6.7.11
Enddatum6.7.11
Anmeldeschluss5.7.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df38-4b64-49f6-81ed-0006ac120019
Beschreibung

6.7.2011 [Mi] Wenn das Wetter mitspielt, werden wir für die Anstrengungen dieser fast sechsstündigen Wanderung reichlich entschädigt. Zum einen eröffnen sich auf der Via Engadina bzw. den Wegen von Zuoz nach Celerina hoch über dem Talboden immer neue imposante Einblicke in die Engadiner Bergwelt. Zum andern führt der Weg auf langen Strecken über Alpweiden, wo uns um diese Jahreszeit eine einzigartige Flora erwartet, u.a. mit Raritäten wie Türkenbund und Feuerlilien.
Nach dem verdienten K+G-Stop im „Klarer

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Stephen Bond, Frieder Burkhardt, Alex Burri, Hans-Rudolf Buser, Ruedi Egger, Frank Erzinger, Ute Hugentobler, Paul Huggel, Agnes Isenschmid, Fritz Keller, Bernhard Mantel, Elsbeth Rigoni, Eugen Schildknecht
Verhältnisse
Siehe Bericht

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Der Bergfrühling im Engadin ist wirklich etwas ganz Besonderes. In diesem Punkt waren die Teilnehmer an dieser Tour unisono der gleichen Meinung: Die Vielfalt an Blumen, die sie auf dem Weg von Zuoz nach Celerina zu sehen bekamen, und die Intensität der Farbenteppiche, die für uns an den Wegrändern, in den Wiesen und auf den Alpweiden, ja schon in den Vorgärten der letzten Häuser in Zuoz auf dem Weg zur Via Engadina hinauf ausgebreitet worden waren, begeisterten immer wieder von Neuem. Und als wir auf dem Waldweg über Samedan den Türkenbund erst noch gleich dutzendweise entdeckten, war verschiedentlich zu hören, dass das eine Tour wäre, die man gerne mit der Frau wiederholen möchte.
Enttäuscht war eigentlich nur der Tourenleiter. Ausgerechnet die steilen „Pörter“ entlang dem Weg von Christolais nach Celerina hinunter, wo die Feuerlilien zu dieser Jahreszeit in den Vorjahren jeweils ebenfalls gleich dutzendweise geblüht hatten, waren bereits gemäht worden. Den Kühen, die sie mit dem Heu zu fressen kriegen, ist ja auch etwas zu gönnen; mich hätt’s allerdings gefreut, wenn sie ein paar Tage länger stehen geblieben wären … Dem Rindvieh wären sie deshalb ja nicht vorenthalten worden!
Eine Augenweide waren auch die Plätze, Strassen und Winkel in Zuoz, Bever und als Dreingabe Samedan, die über Jahrhunderte erhalten geblieben sind. So etwa rund um den Dorfplatz in Zuoz, den wir bei Kaffee und Gipfel auf der Terrasse des Café Klarer auf uns einwirken liessen. Mit der frischen Bergluft, die wir dabei in vollen Zügen geniessen durften, wurden wir für die Strapazen der dreistündigen Bahnfahrt mehr als entschädigt.
Nicht ganz mitgespielt hat leider das Wetter. Auf dem Weg von Zuoz hinauf zur Plaun Grand war’s zwar noch recht sonnig; gegen Bever hin zogen dann mehr und mehr Wolken auf, sodass wir uns kurzfristig entschlossen, nach Samedan mit der Bahn zu fahren(deshalb das Wort Dreingabe). Das erlaubte uns, die weitere Entwicklung des Wetters besser zu beurteilen, und das erst noch in bequemen Stühlen in einem Restaurant. Die rund 250 Höhenmeter, die wir dann beim Aufstieg über St. Peter hinauf zum Peidra Grossa zu bewältigen hatten, wurden vereinzelt mit lautstarken Seufzern und der Frage nach sadistischen Anwandlungen des TL quittiert. Das wäre wohl kaum der Fall gewesen, wäre der Blick in die Bernina-Gruppe nicht durch Wolkenbänke verstellt gewesen. Immerhin waren auch diese Gemüter wieder Gott, der Welt und dem TL versöhnt, nachdem sich der Türkenbund auf dem Abstieg nach Celerina so reichlich präsentiert hatte, und wir, kurz nachdem uns die ersten Regentropfen um die Ohren klatschten, nach doch rund 6 Stunden und fast 1‘000 Höhenmetern in den Beinen noch trocknen Fusses auf dem Bahnhof in Celerina eintrafen.

BerichterstatterIn
Ernst Horat, Bilder Fritz Keller