Elbsandsteingebirge TW (W/B/T2) Paul Huggel

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum14.6.14
Enddatum21.6.14
Anmeldeschluss13.6.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2f-db0c-49ce-b6ea-0006ac120019
Beschreibung

14.6.2014-21.6.2014 [Sa-Sa] Wanderwoche im Elbsandsteingebirge in der sächs. Schweiz

Samstag 14. – Samstag 21. Juni 2014

Für Kurzentschlossene ( auch aus der Sektion ! ): Wegen gesundheitsbedingten Absagen sind 2 DZ für Nachmeldungen freigehalten.

Standorthotel: „Deutsches Haus“ in Cunnersdorf, Nähe Bad Schandau in der sächsischen Schweiz. ( hervorragendes Wandergebiet!)

Anreise individuell / Kosten im DZ 38.50 Euro p.P. /Tag, also sehr günstig. Auskünfte beim TL Paul Huggel

Aus dem Wanderprogramm
Jeden

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Albisser Sonja und Georg, Andres Claude, Bond Lydia und Stephen, Gonzenbach Elisabeth und Hans, Graf Verena, Huggel Ruth, Isenschmid Agnes, Kellerhals Peter, Kühne Elisabeth und Willi, Staub Agnes und Peter, Wyssling Christine und Georg
Verhältnisse
Samstag - Donnerstag: Sonne, leicht bewölkt, perfektes Wanderwetter Freitag - Samstag: Einzug der Schafskälte, leichte Regenschauern abwechselnd mit Sonnenschein

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Wanderwoche im Monument Valley der Sächsischen Schweiz
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Vorbereitungsabend: 18. Dezember 2013, Autor: Paul

28 Interessierte haben für einen Orientierungsabend zu Hause bei TL Paul frühzeitig eine Einladung erhalten. Die meisten können teilnehmen.
Paul stellt das weit herum bekannte und auf seine Art auch einmalige Wandergebiet in der sächsischen Schweiz ( am Oberlauf der Elbe in der Nähe von Dresden ) in Wort und Bild vor. Dann zeigt er einen instruktiven Video mit den Highlights im Wandergebiet und präsentiert anschliessend das von ihm erarbeitete ungefähre Wanderprogramm. Schliesslich weist er auf die vielen verschiedenen Varianten für die ( lange ) Hin- und Rückreise hin: Sein Wunsch wäre es eigentlich gewesen, vor Ort zur Erleichterung der Wanderungen pro 4 TN je einen PW zur Verfügung zu haben, aber die Senioren sind solche ö-V Fans. . . .
Es stellt sich bald heraus, dass sich die meisten TN individuell zu organisieren wünschen. Einige machen noch eine Zusatzschlaufe vor Beginn der Wanderwoche, andere hängen noch einige Tage an. Für einige ist der Nachtzug goldrichtig, andere wollen nur am Tag reisen. Auch das Flugzeug ist eine Alternative. Schliesslich parkieren auch noch 3 PW`s vor dem Hotel: Solche Individualisten sind wir SAC-Senioren ! Kaffee und Kuchen und ein Glas Wein zum Schluss gibt es dann für alle – einheitlich!!

Samstag, 14.6.2014, Gohrischstein – Papststein, Autor: Paul

Weil – wie oben angedeutet – alle Teilnehmer der Wanderwoche zu den unterschiedlichsten Zeiten im Standorthotel „ Deutsches Haus“ in Cunnersdorf ankommen, ist der frühest – mögliche Treff beim Apéro und Nachtessen vorgesehen.
Jene, welche schon am Vorabend angereist sind und jene mit dem Nachtzug, können am Vormittag bereits eine „Einlauftour“ unternehmen: der Gohrisch“stein“ und der Papst“stein“ sind zu erklimmen: „ Steine“ werden die eigenartig geformten, wild zerklüfteten, stark erodierten Sandstein-Inseln mitten in einer lieblichen, eher flachen Umgebung genannt. Zu ihrer Besteigung sind im günstigen Fall endlos lange Treppenwege, sonst aber Eisentreppen und Eisenleitern vorgesehen. Manchmal werden die Aufstiegs“schluchten“ so schmal, dass die Rucksäcke „hängen“ bleiben. Ungeübte Wanderer sind fehl am Platz. Auf- und Abstiege können ganz abenteuerlich sein, spannend also!
5 ganz Unentwegte sind am Nachmittag dann noch auf den Zschirrn“stein“ geklettert und haben dabei erfahren ( müssen), dass die Orientierung in diesem wilden ,naturbelassenen Gebiet ( Nationalpark ) gar nicht so einfach ist. Ein gelungener erster Wandertag mit einigen Ueberraschungen.

Sonntag, 15.6.2014, Bastei – Lilienstein, Autor: Claude

Es geht los! Das Wetter zeigt sich von der schönsten Seite. Paul hat den ÖV in der Sächsischen Schweiz schon fest im Griff. Mit dem Bus 9.26 ab Erbgericht in Cunnersdorf fahren wir nach Bad Schandau. Steigen in die S-Bahn bis zur Station Stadt Wehlen und übersetzen mit der Fähre über die Elbe. Zuerst geht’s auf Schusters-Sohlen der majestätisch fliessenden Elbe entlang. Dann über „Schwarzer Berg“ und „Steinerner Tisch“ hoch auf die Bastei. Eine imposante, mittelalterliche Felsenburg und Bastion. Zuviele Touristen an diesem Sonntag. Vor und unter uns bereitet sich eine eindrückliche, bizarre Felsenturm-Gebirgslandschaft aus. Abstieg zum Kurort Rathen an der Elbe. Abschied von der Gruppe „Orgelkonzert in Königstein“. Die Gruppe Lilienstein setzt die Wanderung entlang der Elbe fort. Plötzlich wird der TL nervös, stopt und zückt seine Fotokamera. Grund: Ein Raddampfer fährt die Elbe hinunter und hornt schööööööööön und laaaaaaang. Raddampfer-Fan Paul ist begeistert. Es kommt noch besser. Ein zweiter Raddampfer kämpft sich die Elbe hoch. Sie kreuzen sich unfallfrei! Der TL ist total aus dem Häuschen. Das ist der Höhepunkt (nicht der höchste Punkt!) des Tages. WOW! Der Lilienstein 415m wird präzis nach Pauls Marschplan erklommen. Die imposanten Felsentürme sind auch hier gut gesichert begehbar und untereinander mit Metallleitern und Stegen verbunden. Nach einem rassigen Abstieg geht’s mit der Fähre zurück über die Elbe zum Busbahnhof in Königstein. Der Fahrer meint es an diesem Sonntag gut mit uns und fährt uns direkt vor unser Hotel.

Montag, 16.6.2014, Pfaffenstein – Königstein, Autorinnen: Agnes + Verena

Heute fahren wir mit dem Bus ins Nachbardorf. Wir starten auf einen flachen Weg in einen lichten Laubwald zum steinernen Tisch. Fingerhut blüht am Wegrand. Durch ein spektakuläres, enges Nadelöhr steigen wir hinauf zum Pfaffenstein. (436m) Dort befindet sich die 43m hohe Felsnadel der Barbarina. Sie gilt als das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Auch den steilen Abstieg auf Leitern und Steintreppen bewältigen wir alle problemlos. Gleich nehmen wir die Festung Königstein in Angriff. Wieder ist der Weg steil und wir kommen arg ins Schwitzen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront sie weithin sichtbar auf einem Tafelberg. Hoch über der Elbe bietet die einst unbezwingbare Wehranlage fantastische Ausblicke auf die Sächsische-Böhmische Schweiz.

Dienstag, 17.6.2014, Weifberg – Königsplatz, Autor: Hans

Wir fahren durch das Kirnitzschtal, welches gemäss Haltestellennamen voller Mühlen gewesen sein muss, nach Hinterhermsdorf. Unser erstes Ziel ist der Weifbergturm. Da für heute kein Stein angesagt ist und somit wenige Treppen machen wir die 175 Stufen “mit links”. Oben spüren wir wie sich der robuste Turm im Wind hin- und her bewegt. Hier haben wir eine herrliche Rundsicht auf die umliegenden Höhen und Felder. Auf angenehmen Wegen geht‘s zur ‚oberen Schleuse‘. Auf einem Boot werden wir zum Damm des kleinen Stausees gerudert (nicht gestakt). Durch einen Spalt zwischen zwei Felsriesen zwängen wir uns mit der Känguru-Methode (Rucksack vorn) wieder in die Höhe. Vom Königsplatz aus geniessen wir die tolle Aussicht, die schon König Friedrich August II (1797-1854) so gut gefallen hat.

Mittwoch, 18.6.2014, Schrammstein, Autoren: Sonja und Georg

Nach dem Bus Stopp in „Schrammsteinbaude“ um 10 Uhr wandern wir bei einem angenehmen Anfangstempo durch den schattig-kühlen Mischwald aufwärts, wo sich hoch über uns der „Falkenstein“ präsentiert, einer von vielen der steil aufragenden Felsen im Schrammsteingebiet. Ein Paradies für geübte Kletterer! Schon bald gelangen wir – mal steiler, mal weniger steil – zum „Grossen Schrammtor“ und über viele Stufen und Leitern – unterbrochen von Wegabschnitten mit Waldwegen – zur Weggabelung und dem Wegweiser „Wildschützensteig“ / „Schrammbergaussicht“. Der tief eingeschnittene Felsdurchgang bildet den Zugang zu den eindrucksvollen Schrammsteinen. Wir steigen auf schmalen, metallenen oder hölzernen (Schwellen-) Stufen hoch und „klettern“ über Leitern durch steil aufragende Schluchtwände aufwärts – oft im „Einbahnverkehr“ – und auf einfachen Waldwegen wieder abwärts.
„Leiterli uuf, Stägeli ab, juhee, Leiterli uuf, Stägeli ab, juhee…“
Die Mühe hat sich gelohnt: Die Sicht in die Weite vom höchsten Punkt aus ist grossartig! Kurzer 30-minütiger Mittagshalt auf dem Gratweg und wir marschieren weiter über den Zurücksteig, Reitsteig zum Carolafelsen.
„Leiterli uuf, Stägeli ab, juhee…“
Das Wandern durch den Wald in den unterschiedlichsten Grüntönen und bei angenehmer Temperatur ist erholsam. Doch was hat sich hier im Bereich des Reitsteiges zugetragen? Zwei recht grosse Waldparzellen sind abgestorben, braun, verdorrt. Später lesen wir auf einer Orientierungstafel, dass hier der Borkenkäfer gewütet hat. Um den „Kleinen Winterberg“ herum kommen wir zum Aussichtspunkt „Winterbergspitzen“ und geniessen nochmals die Rund- und Tiefsicht, von hier aus in Richtung „Kuhstall“. Dann geht’s wieder runter, über Stufen – nein, es sind nicht die letzten und der Weg führt auch wieder hinauf, – zum nächsten, sehnlichst erwarteten Bergrestaurant „Kuhstall“ beim grossen Felsdurchgang – einer offenen Höhle – wo die Bauern in Kriegszeiten ihr Vieh vor dem Feind versteckt hielten. Doch bevor wir uns hinsetzen „dürfen“, lotst uns Paul noch um einen weiteren Felsen zur „Himmelsleiter“, welche nochmals über viele metallene Stufen durch ein enges Felscouloir zum obersten Aussichtspunkt führt.
„Stägeli… uff…!“
Erdbeercoupe, Most, Bier, Kaffee, Mineral und schon reichen die Kräfte wieder, um locker zum End-Tages-Ziel in „Lichtenhain Wasserfall“ zu gelangen.

Donnerstag-1, 19.6.2014, Prebischtor, Autorin: Elisabeth Kühne

Zug nach Schönau,mit Fähre nach Schmilka in Tschechien übersetzen. Hier beginnt unsere Tagestour mit einem leichten Aufstieg zum PREBISCHTOR – das Grösste Naturtor Europas! Um 11.30 Uhr geniessen wir den imposanten Durchblick. Die Bewölkung ist attraktiv mit einigen blauen ‚Einschlüssen‘. Etwas tiefer umrunden wir das Tor und geniessen den angenehmen Höhenweg. Bis wir wieder beim Ausgangspunkt ankommen werden wir auch auf unserer Abschlusstour 15 – 16 Leistungskilometer absolviert haben. Um zur Klamm zu gelangen gibt es 2 km Teerstrasse. Diese führt aber durch eine schöne Baumallee und lässt uns den ungeliebten Untergrund vergessen. Der Abstieg zur Kamenice ist kurz aber sehr intensiv. Entlang des Flüsschens freuen wir uns bereits auf die Bootfahrt. Mit bestem Können stachelt der Bootsführer seine kostbare Fracht durch die Klamm. Wir schweben lautlos über das Wasser. Die Felswände zeigen uns eindrückliche Formationen. Ausmachen können wir Elefanten, Affen, Schlangen usw. Auch träfe Sprüche aus dem Munde des Bootsführers dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Als Höhepunkt setzt er den Wasserfall in Betrieb – zwischen der Durchfahrt der einzelnen Boote wird über dem Fall das Wasser gestaut um anschliessend mit grossem Getöse über den Fall zu stürzen. Und – wie könnte es mit Reiseleiter Paul Huggel anders sein – sind wir auf die Minute genau wieder am Bahnhof Schöna für die Rückfahrt!
Eine eindrückliche, bis ins letzte Detail ausgearbeitete und grösstenteils auch rekognoszierte Wanderwoche findet damit (fast) ihren Abschluss. Ein riesiges Kompliment und Dankeschön an Paul und Ruth für die schönen Tage die wir erleben durften.

Donnerstag-2, 19.6.2014, Raddampferfahrt nach Pirna, Autorin: Christine

Nach der gestrigen tollen und langen Wanderung mit “ Stägeli uf, Stägeli ab – juhee!“, nehmen es heute einige TeilnehmerInnen etwas geruhsamer. Wir entschliessen uns, eine Dampfschifffahrt auf der Elbe zu machen und fahren von Königstein elbabwärts in 11/2 Std nach Pirna. Von unten bekommen wir einen ganz anderen Eindruck vom Elbsandsteingebirge, indem wir geruhsam im engen Elbtal an den schroffen Felsen, welche wir in den vergangen Tagen bestiegen haben, vorbei gleiten. Diese Sichtweise hat auch ihren Reiz! Leider ist es heute bewölkt und es bläst ein starker Wind. Ganz durchgefroren steigen wir in Pirna vom Dampfschiff, schlendern etwas durchs Städtchen und besuchen die Stadtkirche Sankt Marien. Sie wurde im 16. Jahrhundert als Bürgerkirche erbaut und ist eine Kostbarkeit spätgotischer Baukunst. Zum Mittagessen zieht es uns in ein italienisches Restaurant wo wir uns mit leckerer Pasta und Pizza verwöhnen und endlich auch aufwärmen können.
Die zwei stündige Rückfahrt auf der Elbe mit Rückenwind ist viel angenehmer. Auch die Sonne drückt ab und zu durch die Wolken. Heute sind wir früher zurück in Cunnersdorf als an andern Tagen. So bleibt uns etwas Zeit, bevor wir uns alle zum Abendessen wieder treffen. Später sitzen die Einen in gemütlicher Runde zusammen bei einem Schoppen Wein oder einem Glas Schwarzbier und berichten von den Erlebnissen des Tages. Andere wiederum verfolgen die Fussball-WM am Fernseher und berichten uns ab und zu mit mehr oder weniger Emotionen über den aktuellen Spielstand.

Freitag, 20.6.2014, Dresden, Autor: Peter Staub

Der heutige Tag beginnt mit einem „Happy Birthday“ für Stephen. Nach dem Frühstück nutzen die meisten den letzten Tag für einen Ausflug nach Dresden. Von den vielen Sehenswürdigkeiten zeigt uns Paul einige Besonderheiten. Wir starten auf der Terrasse des neuen Kongresszentrums, von wo wir einen schönen Blick auf die Silhouette der Altstadt und die Elbe haben. Der Rundgang führt uns zum Theaterplatz mit der Semperoper und weiter zum Zwinger mit seinen Museen, dem imposanten Innenhof und dem barocken Nymphenbad. Bald stehen wir vor der Frauenkirche, deren Wiederaufbau erst durch grosszügige Spenden diverser Länder und privater Geldgeber 2004 abgeschlossen werden konnte. Bekanntlich wurde die Altstadt im Februar 1945 fast vollständig zerstört. Für uns ist es beeindruckend, mit welch gewaltiger Leistung die Kulturgüter restauriert bzw. wieder aufgebaut wurden.
Zurück im Hotel bedankt sich die Gruppe herzlich bei Paul und Ruth für die aufwändige Rekognoszierung vor Ort und die Leitung der interessanten und abwechslungsreichen Touren in diesem einzigartigen Gebiet.

Samstag, 21.6.2014, Autor: Paul

Dass wir SAC-Senioren wahrlich Individualisten sind, ist auch am Abreisetag leicht zu beweisen: Die beiden ersten sind bereits mit dem Zug um 06 17 ab Bad Schandau abgefahren. Die nächsten 3 haben den Zug um 07 17 genommen. Weitere 4 folgten mit dem 08 17-Zug. Das Taxiunternehmen hats gefreut!!! !Nur die Autofahrer und die Reisenden mit dem Nachtzug sind noch gemeinsam am Morgenessen !!! Dann brechen auch sie auf: rundum zufrieden, bereichert und happy. Eine restlos geglückte Wanderwoche.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude