Einfahrwochenende (S, AU/B/WS) Ingo Rothböck

Tourengruppe/-TypAusbildung, JO (14-22J), Sektion, Senioren, Skitour
Startdatum8.12.07
Enddatum9.12.07
Anmeldeschluss6.10.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df40-d8dc-4db1-a88d-0006ac120019
Beschreibung

8.12.2007-9.12.2007 [Sa-So] Wie jedes Jahr, werden wir in das exklusive Skigebiet Arlberg fahren um unsere vielleicht ersten Tiefschneespuren zu ziehen.
Vorweihnachtliche Stimmung auf der Hütte wird dieses Wochenende begleiten.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
TL Ingo Rothböck, Ernst Horat, Marianne Rada, Ueli Köppli, Doris Schwarzenbach, Marina Allal, Wolfgang Greichgauer, Peter Herzog, Gaby Bachmann, Alex Biderbost
Verhältnisse
ziemlich vernebelt

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Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre …

Eigentlich fehlte wenig, ganz wenig sogar, und das Einfahrwochenende vom 8./9. Dezember im „Ländle“ wäre in fast jeder Hinsicht super gewesen.

Super war es auf alle Fälle in Bezug auf die Organisation durch Ingo Rothböck. Ebenso was die Stimmung der 10 Teilnehmenden betrifft, die sich trotz schlechter Wetterprognosen nicht entmutigen liessen. Super war auch der Schnee, den sie antrafen: erstens was die Quantität betrifft und zweitens in qualitativer Hinsicht, wurde doch das anfänglich nasse Gemisch aus Regentropfen und Flocken in der Höhe so luftig, dass es als weisse Pracht mehr und mehr zu begeistern vermochte.

Schliesslich wäre sicher auch das Skigebiet als super qualifiziert worden, wenn … Ja eben, wenn es möglich gewesen wäre, dieses in seiner ganzen Vielfalt zu geniessen. Mit Dutzenden von Anlagen, mit Abfahrten von weit über 1’000 Höhenmeter wäre es vielleicht sogar zu einer sportlichen Überforderung geworden, hätte man die vielen Möglichkeiten auch wirklich auskosten können.

So weit kam es jedoch nicht. Kurz vor der Ankunft in Stuben ging der Regen zwar in Schnee über. Zudem herrschte dichter Nebel. Wer gehofft hatte, dass er sich auf der Alpe Rauz, spätestens aber bei der Ulmerhütte oben lichten würde, sah sich getäuscht.

Dazu kam, dass die zweite Sektion wegen Lawinengefahr anfänglich nicht einmal in Betrieb war. Bis sie freigegeben wurde, nutzte man die Zeit für weitere Fahrten im unteren Teil. Auch wer sich das Einfahren etwas anders vorgestellt hatte, blieb zuversichtlich. Zumindst äusserlich. Ob das noch der Fall war, als schliesslich der Sessellift hinauf zur Ulmerhütte zu fahren begann, oben aber an kein Fortkommen zu denken war, weil der Nebel noch dichter geworden war, liess sich nicht feststellen …

Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Hütte nutzte Ingo die Chance, um unsere Kenntnisse in der Lawinenkunde aufzufrischen. Zuerst theoretisch, dann mit Übungen vor der Hütte, bei denen offene Fragen und Unsicherheiten angesprochen und geklärt werden konnten.

Es war, als ob der Eifer, mit dem wir uns diesem wichtigen Thema stellten, auch Petrus beeindruckt hat. Kurz nach 4 Uhr jedenfalls lockerte sich die Nebeldecke so, dass plötzlich vereinzelte Spitzen, dann ganze Grate ins Blickfeld rückten. Und alle, die den Ort noch nicht kannten, von der Schönheit der Umgebung überrascht und begeistert waren.

Weil nur noch wenig Zeit bis zur letzten Fahrt der Sesselbahn blieb, kam plötzlich Hektik auf, galt es doch, jede Minute zu nutzen, die uns zu so später Stunde bei nunmehr einigermassen klarer Sicht noch vergönnt war.

Das war auch am nächsten Tag nicht anders, der eigentlich recht verheissungsvoll begann, dann aber ziemlich zeitgleich mit der Aufnahme des Bahnbetriebs erneut in Nebel tauchte. Wann immer sich die Sicht dank „blauer Störungen“ – und das war doch gelegentlich der Fall – klärte, wurde das Tempo gesteigert. Und auch abseits der Piste geübt, was das Zeug hielt. In einem Schnee, wie man sich ihn luftiger nicht wünschen kann. Bis dann der Nebel letztlich doch wieder Oberhand gewann und selbst unverbesserliche Optimisten mit dem Abbruch, zwar vielleicht noch etwas zögerlich, einverstanden waren …

Mit der Schnitzelrunde, zu der man sich auf der Heimfahrt in der Schattenburg in Feldkirch traf, fand das Wochenende einen kulinarisch überraschenden Abschluss. Selbst was als halbe Portion auf den Tisch kam, war so gross, dass die Unbill des Weekend-Wetters nicht länger ein Thema war. Und damit die Tatsache, dass das Wörtchen „Wenn“ gelegentlich zu leidigen Relativierungen zwingt.

Wer sich davon nicht verdriessen lässt, wird gelegentlich – wie in diesem Fall – zufrieden feststellen: Und schön war es trotzdem!

BerichterstatterIn
Ernst Horat (Text), Alexander Biderbost (Fotos)