Dolomiten WW „Gmüetli“ TW (W/B/T3) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum8.9.13
Enddatum15.9.13
Anmeldeschluss31.5.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df32-87a0-458a-9a8e-0006ac120019
Beschreibung

8.9.2013-15.9.2013 [So-So] Bergwanderungen:
Gemütliche Tagestouren im Herzen der Dolomiten aufgrund von Informationen und Tipps von Seniorchef Paolo. Er ist ein echter Ladiner und ein leidenschaftlicher Bergwanderer. An einigen Tagen wird er uns persönlich begleiten und uns die schönsten Seiten der Dolomiten zeigen.

Basis:
Ostaria Posta, Piculin, I-39030 San Martin de Tor, Südtirol
Tel: +39 0474 52 31 28
Mail: info@ostariaposta.com
Homepage: www.ostariaposta.it/
Unsere Gastgeber: Chef Philipp, seine Frau Manu

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Albisser Georg, Blickenstorfer Barbara, Fröhli Franz, Fröhli Martha, Habersatter Herbert, Habersatter Helga, Huggel Paul, Isenschmid Andreas (G), Isenschmid Agnes, Kälin Franz, Schildknecht José, Schoppmann Hugo, Senn Maria, Streuli Hedy
Verhältnisse
Schön, blauer Himmel, Sonne, bewölkt, kurzer Nieselregen, 2x kurzes Schneegestöber, erster Schnee auf 1900 m, Summa summarum: Perfektes Bergwanderwetter Details siehe Tagesberichte

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Montag, 9.9.13, Medalges Almhütte – Bronsoijoch 2421 m, José Schildknecht

Das Gewitter und die starken Regenfälle in der Nacht lassen eigentlich nicht Gutes erahnen für den ersten Tourentag. Doch oft kommt es anders als man denkt. Bei schönstem Sonnenschein, der praktisch den ganzen Tag anhält, startet die aufgestellte Gruppe um 10 Uhr. Wir fahren durch das mit viel Blumen geschmückte Dorf Campill (1398 m) zum Parkplatz am Waldrand. Der Tourenleiter Claude gibt die Startzeit 10.19 Uhr zur Wanderung bekannt. Anscheinend gibt es nicht nur Autofahrer, welche manchmal falsch einspuren, sondern auch Tourenleiter! Nach einigen 100 Metern heisst es „zurück auf Feld 1“ (Parkplatz). Der richtige Weg führt uns dann durch schöne Nadelwälder (u.a. Arven und bereits leicht färbende Lärchen) in Richtung Kreuzjoch. Bei der geschlossenen Hütte Medalghes (2294 m) verzehren wir um 13 Uhr unseren Lunch. Nach kurzer Pause geht es weiter und nach kurzem Anstieg gelangen wir auf einen herrlichen Höhenweg (Teil der Via Alpina) Richtung Bronsoijoch (2421 m) und Abstieg zum Pass Kreuzkofeljoch (2344 m). Bewusst gehen wir an der links liegenden offenen Schlüterhütte vorbei und nehmen den ruppigen und zum Teil anstrengenden Abstieg unter die Füsse. Durch das Mühletal geht’s weiter zur Jausestation Luch de Vantsch in Campill, wo um 1600 Uhr das wohlverdiente Bier uns willkommen heisst. Während dem ganzen Tag beeindrucken, faszinieren und erfreuen uns immer wieder die Bergriesen mit den typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen, majestätischen Wandfluchten, sanft gewellten fruchtbaren Almwiesen vor bizarr zerklüfteten Bergsilhouetten und tief eingeschnittenen Erosionstäle. Ein ganz gelungener erster Wandertag.

Dienstag, 10.9.13, Pares 2396 m, Agnes Isenschmid

Bei leichter Bewölkung mit Sonnenschein fahren wir mit unseren Autos um halb neun etwa 6 km nach Wengen. Heute übernimmt unser Hotelier Paolo die Führung zum Paresberg im Naturpark Fanes Sennes Prags. Auf einer Alpstrasse führt der Wanderweg leicht ansteigend an den imposanten Felswänden der Neuner- und Zehnerspitze entlang. Die Bauern hier im Alta Badia hatten früher keine Uhren, deshalb wurden diese Berge nach dem Sonnenstand benannt, erklärt uns Paolo. Es geht weiter auf schmalem gut präpariertem Wanderweg durch einen Föhrenwald und Wiesen immer näher dem Berg zu. Hier können wir auch unzählige Gämsen beobachten, wie sie über die Felsen springen und das Weite suchen. Immer wieder haben wir vor uns den Blick vom Gipfelkreuz des Paresberges. Der Wanderweg führt nun über schroffes Gelände steil bergan und im Nu erreichen wir das Ziel. Auf 2396 Höhenmeter offeriert uns Paolo einen Gipfelwein mit reichlich Brot, Käse, Speck und Salami. Vielen herzlichen Dank an Paolo, wie schwer muss doch dein Rucksack gewesen sein, die Überraschung ist dir gelungen. Vor uns sehen wir auf die Felsen der Zwölf Apostel. Der Nebel steigt nun hoch, paar Regentropfen fallen nieder und schon werden die Regenjacken ausgepackt. Doch eigentlich für die Katz, schon bald nach dem steilen Abstieg wird der Himmel wieder heller und auch José zieht nun endlich seine hübsche Regenhosen ab. Die Stimmung ist sehr gut, wieder erleben wir einen herrlich Wandertag im herrlichen Dolomiten-Gebiet. Dabei kommen die Gespräche über Gott und die Welt, aber auch über unzählige Wandererlebnisse der einzelnen Teilnehmer nicht zu kurz. Mit einem kühlen Bier beenden wir in einer heimeligen Beiz die Tour und kommen um halb drei schon im Hotel zurück. Am Abend steht ein reichhaltiges typisches Ladiner-Nachtessen auf dem Programm, einmal mehr erleben wir einen gemütlichen Abend in guter Gesellschaft.

Mittwoch, 11.9.13, Sennes-Hütte – Seekofel-Hütte 2327 m, Hugo Schoppmann

Gestärkt vom vorabendlichen „Cena Ladina“ marschieren wir um 9.07h bei frischen 5 Grad vom Parkplatz beim Hotel „Pederü“ auf 1548 m los. In der Nacht ist der erste Schnee gefallen und die eindrücklichen Gipfel um uns herum sind weiss gepudert. Es geht sofort zur Sache, dh. auf einer sehr steilen Serpentinen-Strasse aus Geröllbeton und Geröll erreichen wir nach gut einer Stunde auf 1900m den ersten Rastplatz und gleichzeitig die Schneegrenze. Weiter geht’s nun bei schönstem Sonnenschein durch frisch verschneiten lockeren Wald aus Arven, Tannen und Föhren. Ein gestresster Tannenhäher sucht noch schneefreie Plätzchen für seinen Wintervorrat aus Arvennüsschen. Auf hauptsächlich trockenen Wegen, aber mitten durch eine herrliche Frühwinter-Landschaft erreichen wir um 11.12h die Sennes-Hütte auf 2126 m. Bei Cappuccinos und „Radlern“ geniessen wir auf der Terrasse die Sonne, denn wir wissen, dass es zu Hause Bindfäden regnet. Nochmals bergauf geht’s um 11.50h zur Seekofelhütte (Rifugio Biella) auf 2327m, die wir um 12.55h erreichen. Es herrscht viel Betrieb in der Hütte. So picknicken einige draussen. Aber Kaffee und Sacher-Torte geniessen wir drinnen an der Wärme und feiern gleichzeitig Helgas gewonnenen Kampf gegen den iSH. Um 13.55 starten wir den Abstieg auf der gleichen Route, begegnen einer 4000-beinigen Schafherde und sind froh, dass wir den Abstieg auf der steilen Geröllstrasse trotz rücksichtslosen Bikern schaffen und um 16.19h Pederü unbeschadet erreichen.

Donnerstag, 12.9.13, Zwischenkofel 2397 m, Paul Huggel

Um 08 30 fahren wir – wie am Montag schon einmal – hinauf ins hübsche Dörfchen Campill und gleich weiter so weit hoch bis zur Abkürzung, die zur Route 6 führt. Wanderbeginn ist 08 55. Der Nebel hat sich verzogen, aber die Temperatur ist noch reichlich frisch. Durch lichten Wald erreichen wir die Route 6, welche zur Puez-Hütte (2481 m ) führt. Auf angenehmem Weg erreichen wir nach etwa einer Stunde die Alp Munt de Antersasc ( Zwischenkofelalm). Dort zweigen wir ab und ein Steilaufstieg führt schliesslich zum Gipfelkreuz des Zwischenkofels ( 2396 m).Zwischenzeitlich beginnt es sogar leicht zu schneien, aber immer wieder reisst es auf und die Aussicht ist überwältigend! Das Pick-Nick von Hotelier Paolo, der uns zum 2. Mal begleitet, ist es ebenso: Wein ( 3 Flaschen hat er hochgetragen!),Speck, Wurst, Käse und Schüttelbrot – phantastisch!! Bald wird es deutlich noch kälter und der Schneefall setzt erneut ein: ein rascher Abstieg erscheint angezeigt. In 1 ½ Stunden stehen wir wieder beî unsern Autos. Vor der Jausestation Luch de Lanc kommen wir noch zum verdienten Bier- die Sonne scheint wieder! Um halb drei Uhr sind wir im Hotel zurück. Einige nutzen die freie Zeit, um sich in St. Vigil mit Mitbringseln für die Angehörigen zu Hause einzudecken: Speck, getrocknete Pilze, Käse, Konfitüren und sonstige Delikatessen aus der Gegend! Andere relaxen in der Sauna. Alle aber freuen sich auf das „ Hubertus“-Menue am Abend – ein kröneneder Abschluss eines intensiven Tages.

Freitag, 13.9.13, Faneshütte-Limojoch 2174 m, Franz Fröhli

Nach gewohnt reichhaltigem Frühstück fahren wir zum zweiten mal in dieser Woche zuhinterst ins Rautal nach Pederü auf 1548 Meter. Unser erstes Ziel ist heute die Fanes-Hütte auf 2070 Meter, ganz oben im gleichnamigen Tal. Bei kühlen 6 Grad und leicht bewölktem Himmel nehmen wir um 0905 Uhr vollzählig die lockeren knapp 600 Höhenmeter unter die Füsse. Nach wenigen Minuten verlassen wir die Güterstrasse und schwenken unter der kundigen Führung von Claude in einen mässig ansteigenden Bergweg ab. Imposante Felswände links und rechts des Tals beeindrucken uns ganz schön. Nach einer kurzen Rast erreichen wir um 1115 Uhr die Fanes Hütte, oberhalb einer Hochebene gelegen, wo wir einen Kaffeehalt einschalten. Die Hütte ist ein stattliches Berghaus, welches schon jeden berühmten Bergsteiger beherbergt hat. Punkt 1200 Uhr geht’s zu unserem zweiten Ziel, dem Limosee auf 2174 Metern. Nach der Ueberquerung des Limojochs tut sich wieder eine ganz neu Welt vor uns auf. Ein Schneeschauer treibt uns aber bald wieder in die warme Fanes-Hütte zurück, wo wir bei Speis und Trank bis 1400 Uhr verweilen. Dank rasantem Abstieg sind wir bereits um 1515 Uhr wieder in Pederü. Auf dem Weg ins Tal werden wir schon wieder von einigen Sonnenstrahlen begleitet. Ein kurzer Shoppingaufenthalt auf dem Rückweg ins Hotel, im mondänen Ort St. Vigil, rundet den gemütlichen Wandertag ab. Bald treffen wir uns zum Apéro und zum Nachtessen, wo wir einmal mehr einen wunderschönen Tag ausklingen lassen.

Samstag, 14.9.13, Umrundung Peitlerkofel, Georg Albisser

Pünktlich um 8 Uhr sind alle auf dem Parkplatz, wir können einsteigen und fahren aufs Würzjoch. Eine Stunde später sind wir bereits auf 2006 m und starten unsere Tour in Richtung der beiden Hütten Sotpütia und Fornella. Bereits nach 10 Minuten weist ein Wegweiser auf einen Aussichtspunkt hin – ein grosser, halbrunder Felskessel der an den Creux du Van im Neuenburger Jura erinnert. Interessant sind vor allem auch die Farben der Felsen, von schwarz über grau bis pinkfarbig. Nach den beiden Hütten führt der Weg in südlicher Richtung entlang der Flanke des Peiterkoflers. Etwa einen Kilometer weiter mündet der Weg in eine recht steile Runse mit einem Bach. Diese führt nun hinauf auf die Peiterscharte, mit 2263 m der höchste Punkt der Tour, die wir ca. 10:30 Uhr erreichen. Hier machen wir den ersten grösseren Verpflegungshalt und geniessen die herrliche Aussicht. Nach einer halben Stunde brechen wir auf mit Ziel Vaciara-Hütte. Hier machen wir eine ausgiebige Mittagsrast und nehmen dann den Weg zurück aufs Würzjoch unter die Füsse. Dieser führt zuerst über Alpweiden, dann durch ein imposantes, überwachsenes Felssturzgebiet zur Fornellahütte. Und nach einem letzten Beizenhalt an diesem Tag geht es hinunter zum Parkplatz. Und wieder haben wir eine unvergessliche Tour bei besten Verhältnissen erlebt. Und wie üblich trifft man sich auch heute so ab 17 Uhr zum Apéro in der Bar. Zum Abschluss der Wanderwoche ist dann auch noch das Nachtessen mit festlich gedeckten Tischen aussergewöhnlich – am gleichen Abend feiert eine Hochzeitsgesellschaft ihr Fest im Hotel.

Sonntag, 15.9.13, Schlussbericht, Maria Senn

Frühstück, Hotelrechnung begleichen, Autospesen bezahlen, herzliche Verabschiedung von unseren sehr geschätzten Gastgebern, Start zur Heimfahrt, Kaffee/Gipfeli-Halt in der Autobahn-Raststätte Trofana-Tirol in Mills.

„Wohlfühl-Klopfen“. Noch nie gehört? Als Neuling in der Senioren-Tourengruppe habe ich schon wenige Minuten nach dem offiziellen Start in Richterswil am Samstagmorgen um 8 Uhr etwas Neues gelernt: So, wie man Tieren, z.B. Hunden, auf den Rücken oder wo immer zur Steigerung des Wohlbefindens klopfen kann, genau so kann das auch bei Menschen funktionieren.
Gut möglich also, dass wie die tolle Tourenwoche nicht „nur“ dem Leiter Claude und dem Besitzer der „Ostaria Posta“ in Picolin, Philipp Tolpeit und seinem „omnipräsenten“ Vater Paolo, verdanken, sondern in grossem Masse auch ihren Partnerinnen Barbara bzw. Manuela und Margareth. Die 3 Frauen scheinen es geschafft zu haben, jeweils den richtigen Moment für eine Runde „Wohlfühlklopfen“ zu finden, so dass wir Teilnehmer von der wohl teilweise aufwändigen Arbeit im Hintergrund einfach nur profitieren konnten, sei es bei den sehr kurzweiligen, schönen Wanderungen mit viel Wetterglück oder bei den stets äusserst leckeren und liebevoll zubereiteten Mahlzeiten.
Lieber Claude, liebe Barbara, ganz herzlichen Dank für die wunderbaren Tage im Weltnaturerbe Dolomiten. Es gäbe nebst dem Gadertal in dieser einmaligen, abwechslungsreichen Landschaft noch so viel zu entdecken. Ich hoffe sehr auf eine „Fortsetzung“ im nächsten Jahr.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude