Dolomiten-Wanderwoche TW (W/B/T3) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum18.9.16
Enddatum25.9.16
Anmeldeschluss30.6.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2a-67a0-43ae-8cbd-0006ac120019
Beschreibung

18.9.2016-25.9.2016 [So-So] Bergwanderungen:
Gemütliche Tagestouren in den Sextener- und Pragser-Dolomiten.

Basis:
Hotel Edelweiss
Familie Schwingshackl
Außerprags 65
I-39030 Prags (BZ)
Dolomiten – Südtirol – Italien
Tel.: +39 0474 748664
E-Mail: office@hoteledelweiss.info
Internet: http://www.hoteledelweiss.info/de-home

Anreise per Auto:
Feldkirch – Arlberg-Pass – Innsbruck – Brenner – Brixen – Bruneck – Welsberg – Ausserprags

Kosten:
Voraussichtliche Kosten pro Teilnehmer:
– Hotel Halbpension, Mars

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Ernst Bigler, Liselotte Bigler, Barbara Blickenstorfer, Marianne Engeli, Franz Fröhli, Martha Fröhli, Ernst Galli, Helene Galli, Agnes Isenschmid, Andreas Isenschmid, Geni Merz, Susi Merz, José Schildknecht, Maria Senn, Jürg Schweizer
Verhältnisse
Ganze Woche sonnig, teilweise leicht bewölkt. Am Morgen jeweils zum Teil Nebelbänke.

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Sonntag, 18.9.2016, Anreise, Autorin: Barbara Blickenstorfer

Ein Auto nach dem anderen fährt pünktlich beim Treffpunkt „Reservoir“ um 8.00 Uhr vor. Nach der Begrüßung von Claude wird die Route (Arlberg-Tunnel geschlossen), Pikerlkauf und der Kaffeehalt festgelegt. Jedes Auto fährt individuell nach Plan. Und dann: Der Arlberg-Tunnel ist doch nicht geschlossen. Zwei Autos fahren durch. Allerdings verschleudern sie den herausgefahrenen Vorsprung, weil sie einfach an der Raststätte Trofana in Mils vorbeiflitzen. Im Industriegebiet von Imst nehmen die Einen die Kurve und fahren zur Raststätte zurück. Drei Autos treffen fast zeitgleich ein. Das vierte hingegen entschließt sich, in einer verrauchten Räuberhöhle den Kaffee zu trinken. Nachdem wir uns mit KG gestärkt haben, verläuft die Weiterfahrt ohne Zwischenfall. Naja, ein paar Kilometerchen Stau vor dem Kärtchenziehautomat in Sterzing. Die erste Schätzung: Ankunft 14.00 Uhr. Kaum biegen wir ums Eck ins Pragsertal hängt sich das vierte Auto an uns und um 14.03 Uhr hat der Automotor endlich Feierabend. Zimmerbezug und gleich zum Mittagstisch. Gegen 15.00 Uhr sind wir komplett nachdem der bis anhin fehlende Teilnehmer auf zwei Rädern via Jaufenpass vorfährt. Beim Aperitif, der von zwei „Neuen“ gesponsert wird, steigt die Vorfreude auf unsere gemeinsame Tourenwoche weiter nach oben.

Montag, 19.9.2016, Rossalm-Kasernbachtal, Autor: Jürg Schweizer

Die schroffen Dolomitenberge im Hintergrund tragen noch einen Wolkensaum, als wir uns vor dem Hotel zur Abfahrt einfinden. Um 09.33 h fehlt noch ein Paar. Claude rügt die um Minuten verspäteten Tourenwochen-Novizen auf freundliche Art, um die Disziplin der SAC Senioren zu betonen. Mit den Autos fahren wir bis zum Brückele und machen uns auf, den breiten Fussweg in den Talkessel hinein. Ein schmales Wolkenband umgibt noch immer die steil aufragenden Gebirgswände des Gaislmassivs, doch bald lösen sich diese auf und auch die Bewölkung weicht zusehends einem wenigstens teilweise blauen Himmel. Vorbei an einer Gedenkstätte für abgestürzte Alpinisten geht es bald steiler aufwärts. In sicherer Distanz vor uns droht die gewaltige Abbruchstelle des kürzlichen Felssturzes mit weiteren Abbrüchen. Wo 1,6 Mio. m3 Fels ausgebrochen sind ist das eisenhaltige Gestein ockerfarben bis in die ausladende Geröllhalde im Talkessel. Mehrmals kracht es und dumpf polternd schiessen Gesteinsbrocken zu Tal. Der Weg der ursprünglich vorgesehenen Wanderung zur Plätzwies ist deshalb gesperrt. Wir überwinden die Waldgrenze und geniessen den imposanten Einblick in die abweisenden Felswände der steil aufragenden, grob gezackten Grossen und Kleinen Gaisl. Doch schon bald wird die Rossalmhütte sichtbar und wenige Minuten später stehen wir vor ihr, einem sorgfältig gezimmerten Holzhaus mit geschnitzten Männlein und Weiblein, die den Weg zum WC weisen und weiteren kreativen Schnitzereien rundum. Der bärtige Hüttenwart mit zum Rossschwanz zusammengebundenem ergrautem Haar in kurzen Hosen mit blauem Schurz scheint ein besonderes Original zu sein. Auf der Terrasse bestellen wir vom Jauseplättli bis zum Kaiserschmarrn und vom Holundersaft bis zum Bier. Doch wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, wird es sofort windig kühl und wir ziehen die Hüttenstube vor. In der Toilette ergötzen sich die Frauen köstlich an den unzähligen Sprüchen über Männer, die Männer an denjenigen über die Frauen. So wissen wir jetzt, weshalb Bier besser ist als Frauen es sind. Zum Abschluss spendet uns der Wirt einen selbstgebrannten Zirbelschnaps aus einer Glasflasche in Totenschädelform. Fein. Wir verabschieden uns mit dem Hinweis, dass uns eine Tour diese Woche nochmals zur Rossalmhütte führen werde und steigen in nordwestlicher Richtung auf zum Bergrücken der Rossalm, wo sich der ungehinderte Panoramablick auf den Dürrenstein und hinüber zum Seekofel öffnet. Ein kleines Grüppchen geht noch ein Stück weiter nach oben zum Kleinen Jaufen. Ein kurzer Halt, eine kurze Suche nach den Markierungen zur Route 30, die uns durch eine Schlucht zurück ins Tal führen wird. Der Weg wird schmal, steil und steinig rutschig nach einer letzten kurzen Rast und wir gelangen in waldigem Gebiet zurück in den Talkessel, hinaus zum Brückele, wo wir auf die erste schöne Tour dieser Woche zurückblicken können. Mit ca. 860 HM eine anständige Eingehtour für uns Senioren.

Dienstag, 20.9.2016, Fellhorn 2518 m, Autoren: Helene + Ernst Galli

Heute wird uns beim Frühstück erklärt wie man sich in die Menu-Auswahlliste für das Abendessen eintragen soll. Das ist mit Tücken verbunden und wird nicht von allen auf Anhieb verstanden. Man kann zwischen zwei Vorspeisen und zwei Hauptgängen wählen, dazu halbe oder ganze Portionen. Es gibt auch solche, welche zwei Vorspeisen ohne Hauptspeise möchten. Barbara ist gefordert. Sie begutachtet die Liste und nach mehreren Rückfragen werden am Abend alle das Gewünschte auf dem Teller haben. Nach dem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit den PW’s nach Welsberg. Dort nehmen wir den öffentlichen Bus nach St. Magdalena im Gsiesertal. Wir fahren an schönen, mit farblich abgestimmten Blumen geschmückten Häusern vorbei. Mit der Abkürzung durch eine Wiese beginnt unsere Wanderung Richtung Fellhorn. Unterwegs findet eine „angefressene Pilzerin“ einen grossen, wunderschönen Steinpilz. Auf der Pfinnalm 2152 m verpflegen wir uns aus dem Rucksack. „Bio-Lilo“ bietet uns immer wieder feine Köstlichkeiten an, welche wir alle geniessen. Da Wolken die Sonne zeitweise verdecken, beschliessen drei TeilnehmerInnen den Aufstieg zu beenden. Sieben KameradInnen entschliessen sich bis zur Pfinnscharte 2395 m aufzusteigen und die restlichen sechs Unentwegten besteigen das Fellhorn 2518 m. So erfolgt die Rückkehr ins Tal individuell. Einige kehren in der Aschtalm ein um den grössten Durst zu löschen. Claude und Barbara begegnen „unserem“ Bergführer Paul, welcher uns im Winter auf die schönsten Gipfel führt. Alle treffen sich auf einer sonnigen Terrasse in St. Magdalena, bevor wir zurückfahren.
Der Steinpilz wird im Hotel dem Küchenchef übergeben, welcher uns diesen beim Abendessen als „Gruss aus der Küche“ gebraten auf Mais serviert, was allen herrlich mundet. Nach dem beenden des wiederum exzellenten Nachtessens spielen einige „Rumikub“, die anderen nehmen an der Bar noch einen Schlummertrunk.

Mittwoch, 21.9.2016, Plätzwiese-Dürrenstein 2839 m, Autor: Franz Fröhli

Nach gewohnt reichhaltigem Frühstück, fahren wir heute erstmals direkt ab unserem Hotel mit dem Linienbus zur Plätzwiese im Pragsertal auf 1993 Meter. Erwartungsvoll und vollzählig nehmen wir bei quellwolkenverziertem Himmel und angenehmen Temperaturen die knapp 850 Höhenmeter in Angriff. Vorerst geht’s auf einer Güterstrasse bis zum Berggasthaus Plätzwiese. Hier zweigen wir kurz vor 10.00 Uhr in den Bergweg Richtung Dürrenstein ab. Der Pfad ist angenehm und mässig ansteigend. In zügigem Tempo geht’s bergan. Obwohl wir die 2000er-Grenze längst überschritten haben, stehen immer noch knorrige Föhren und Arven am Wegrand. Beim ersten Stundenhalt befinden wir uns bereits auf knapp 2400 m. Ab hier wird der Pfad steiler und steiniger. Der Berg zeigt nun sein alpines Gesicht. Der Weg ist aber weiterhin gut begehbar. Bereits vor 12.30 Uhr erreichen wir den Vorgipfel des Dürrenstein auf ca. 2830 m. Der Weg zum nur 10 Meter höheren Hauptgipfel führt über einen teilweise schmalen, kettengesicherten Grat. Einige ziehen es vor, auf dem Vorgipfel zu bleiben. Die „Ausreisser“ auf den Hauptgipfel kommen alsbald wieder auf den Vorgipfel, wo wir gemütlich Mittagsrast halten. Obwohl wir die Gipfelrast bei Sonnenschein geniessen, verdecken uns dicke Nebelbänder die Sicht teilweise auf die umliegenden Berge, wie Sextner Dolomiten, die Cristallo- und die Fanesgruppe. Die Kulisse bei freiem Blick, auf einem der schönsten Aussichtsberge der Dolomiten, lässt sich nur erahnen. Dafür ist der Tiefblick zwischen imposanten Felstürmen hindurch überwältigend. Kurz vor 13.30 Uhr nehmen wir den Abstieg auf demselben Weg in Angriff. Die Nebelbänder lichten sich nun und geben den Blick mehr und mehr frei. Auch die gegenüber liegende Hohe Gaisl (3139 m) zeigt nun ihr Gesicht. Um 14.45 Uhr sind alle zurück in der Plätzweise, wo wir im Berggasthaus bei Kaiserschmarrn, Bier und andern Köstlichkeiten die wunderschöne Tour beenden. Der Linienbus bringt uns wieder zum Hotel zurück, wo wir nach 16.00 Uhr eintreffen. Bei einem Apéritif und dem anschliessenden gewohnt schmackhaften Viergänger, lassen wir einen weiteren superschönen Tag ausklingen.

Donnerstag, 22.9.2016, Drei-Zinnen-Umrundung, Autorin: Marianne Engeli

Bereits die Anfahrt mit dem Bus ab Toblach durch das Höhlensteintal ist eindrücklich. Es geht vorbei am Toblach- und Dürrensee. Ab und zu erblickt man den Veloweg durchs Tal, der auf dem alten Bahntrassee Toblach – Cortina gebaut wurde. Beim Misurinasee bricht die Sonne durch den Nebel. Zackige Dolomitenspitzen gewinnen an Kontur. Auf den Lärchen glitzert der tauende Raureif. Der Bus schraubt sich empor bis zum Rifiugio Auronzo auf 2320 Meter. Dichter Nebel empfängt uns auf dem Wanderweg. Der Abmarsch verzögert sich um eine willkommene Cappuccinopause. Beim Rifiugio Lavaredo hat sich der Nebel etwas verzogen. Das ganze Ausmass der um die Zinnen beinelnden Ameisen wird offenbar. Unser Blick richtet sich jedoch auf die steil aufragende Felswand der ersten Zinne. Rege wird diskutiert, wer die Zinnen erkletterte. Inzwischen präsentieren sich alle drei Zinnen in voller Pracht. Unzählige Fotos werden geschossen. Wir nehmen den anspruchsvollen oberen Höhenweg Richtung Dreizinnenhütte in Angriff. Kurz vor der Hütte halten wir Mittagsrast und steigen anschliessend ab Richtung Langalm. Auch hier ist viel Betrieb, weshalb wir gleich weiterwandern und erst auf der Anhöhe rasten. Im Rücken ragen die drei Zinnen nun dunkel und verschattet auf. Vor uns eine herrliche Sicht auf unzählige Bergspitzen. Wie sie wohl alle heissen?
Nach gut 5 Stunden erreichten wir wieder Auronzo. Eine ganze Traube von Touristen wartet auf Einlass in den Bus. Nicht alle dürfen mit, aber unsere Gruppe sitzt oder steht vollzählig im Bus. Bei der Haltestelle am Dürrensee erhaschen wir einen letzten Blick zu den Zinnen. Zurück in Toblach fahren die einen mit den Privatautos direkt zum Edelweiss, andere gehen einkaufen und geniessen noch Bier in einer Gartenwirtschaft. Das Forellenduett beim Nachtessen: Alle freuen sich auf die gebratenen Forellen. Sie freuen sich so sehr, dass plötzlich zwei fehlen. Die Küche verspricht, Nachschub zu liefern. Aber o weh es gibt nur noch einen einzigen Fisch. Fazit: Wer lange auf den Fisch wartet, kriegt nur die halbe Forelle.

Freitag, 23.9.2016, Pragser Wildsee – Rossalm – Brückele, Autor: Ernst Bigler

Per ÖV erreichen wir mit einer viertelstündigen Fahrt den Pragser Wildsee auf 1489 Meter ü.M., unseren Ausgangspunkt der heutigen Tour. Der wunderschöne See wird in vielen Ferienprospekten als «Perle der Dolomitenseen» genannt und genauso ist auch unser Eindruck von dieser Idylle.
Am Ende des Sees beginnt der klassische Dolomitenhöhenweg Nr. 1, der in 13 Tagen nach Belluno führt. Wir beginnen den Aufstieg streng nach Süden durch gewaltige Murgänge und später durch lichte, herbstliche Kiefernwälder bis zum höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung auf 2253 Metern, immer im Schatten des bekannten Seekofel. Hier gestatten wir uns eine Rastpause und bewundern die grossartige Landschaft des Naturparks Fanes-Senes-Prags. Der Weg führt uns nun zur Rossalm hinunter, wo wir zur Mittagszeit vom sympathischen Hüttenwirt Herbert Krautgasser begrüsst werden. Wir verpflegen uns in der Hütte mit währschaftem Speck, Rösti und Spiegeleiern. Die Eier stammen garantiert aus Bodenhaltung, denn das muntere Federvieh pickt und scharrt rund um die Hütte. Der Weiterweg führt uns nun in nordöstlicher Richtung hinunter zum Brüggele auf 1500 Metern Höhe. Während des steilen Abstiegs werden wir immer wieder von kleinen Felsstürzen von der Kleinen Gaisl aufgeschreckt. Ende August war es zu einer Serie von Felsstürzen an diesem Berg gekommen und der oft begangene Abschnitt zwischen Rossalm und Stolla-Alm wurde von den herabstürzenden Felsmassen komplett verschüttet und der Höhenweg Nr. 3 in der Folge gesperrt. Glücklicherweise führt unser Weg nicht durch die gefährdete Zone. Im Brüggele angekommen führt uns der Bus zurück zum Hotel Edelweiss und der schöne Tag wird mit einem Umtrunk beendet.

Samstag, 24.9.2016, Brückele – Plätzwiese, Autoren: Agnes + Hamy Isenschmid

Heute führt uns der Ortsbus nach Brückele (1’491 m) im Pragsertal. Hier herrscht emsiges Treiben. Der Almabzug findet statt. Wir beobachten junge Bauern, die nach ihren Rindern Ausschau halten, die soeben von den Alpweiden ins Tal getrieben wurden. Wir wandern durch Lärchen- und Föhrenwald einem romantischen Bergbach entlang und erreichen nach rund 2 Stunden das Hochplateau Plätzwiese (2’000 m). Die Hochebene ist umrahmt von den Bergmassiven der Hohen Gaisl und dem Dürrenstein. Von der Terrasse des Berggasthauses Plätzwiese bestaunen wir ein weiteres Mal die imposanten Gipfel der Dolomiten und schwelgen in Erinnerungen an die sehr schönen, anspruchsvollen und abwechslungsreichen Touren der vergangenen Tage. Wir alle sind Claude sehr dankbar für die perfekte Tourenleitung und das grosse Engagement für den SAC. Mit dem Bus fahren wir von der Plätzwiese zurück zum Hotel Edelweiss.

Sonntag, 25.9.2016, Blutige Rückreise, Autor: Geni Merz

Das Edelweiss Abschieds-Frühstücksbuffet erwartet um 07.30 Uhr die moderat reisefiebrige SAC-Schar vor ihrer Rückfahrt in die Heimat am Höhrhon. Eine dritte Trinkgeldrunde soll nun doch alle Service-Damen einzeln mit Papierscheinchen und Altmetall verwöhnen; verdient haben sie’s allemal. Schon sind fast alle reisefertig, – Jürg’s Feuerstuhl blitzt bereits ungestüm in der Morgensonne, – da erreicht uns die Meldung von Zimmer 107, dass sich aus Ernst Galli’s Nase wiederum kostbares Blut in Strömen ergiesse. Es gelingt mit Engelsgeduld des Patienten, den Strom einzudämmen, aber für die lange Rückreise nicht ausreichend zu stabilisieren. Nach Rücksprache entscheiden wir uns, den nächstliegenden HNO-tauglichen Notfallspital in Brixen anzusteuern, um Ernst wieder abzudichten. Nach frohgemuter Verabschiedung bringt Allrounder Ambulanzfahrer Claude, zielsicher wie immer, Ernst zusammen mit Co-Pilotin Barbara und Hilfspfleger Geni ins Krankenhaus Brixen. Nach kurzer Einschätzung der auf die Triage wartenden Notfallschar entscheiden wir uns, die Lage von Ernst so zu dramatisieren, dass eine prioritäre Behandlung unabdingbar erscheint. Dank blutverschmierter und nun wieder leicht tropfender Nase und Ernst’s leidender Mine haben wir dermassen Erfolg, dass der Patient flux mit dem Rollstuhl in den HNO-Klinikbereich raufgefahren wird. Die deutsche Doktoressa verschweisst die defekte Nasenader innert Minuten perfekt und, entgegen den Befürchtungen von Ernst, praktisch schmerzlos. Durchschnaufen – Kaffee trinken – frisch abgedichtet geht’s um 12 Uhr praktisch Stau-frei, aber leicht umgeleitet, über die Grenze in die Schweiz zurück. Um 17.45 Uhr wird Schreibender in Hütten vor seine Hütte chauffiert und wenig später Ernst in den Schoss seiner erleichterten Helene zurückgebracht. Eine wunderschöne, gut geplante Tourenwoche mit hoher kameradschaftlicher Qualität endet so in Minne, ohne jegliche sportliche Blessuren oder psychische Langzeitschäden. Im Gegenteil, die in dieser Woche bewältigten 4‘500 Höhenmeter haben alle in grossartige Hochstimmung versetzt. Capo Claude sei Dank und Barbara vergelt’s Gott!

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude und Jürg