Doldenhorn 3638m und Balmhorn 3697m über Zackengrat (S/A/S-) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour, Tourengruppen-Parent
Startdatum24.3.23
Enddatum26.3.23
Anmeldeschluss5.2.23
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/2b17dc97-262c-4246-8254-ade9eeb89987
Beschreibung

24.3.2023 – 26.3.2023 [Fr-So] Doldenhorn:
Superber Skigipfel mit atemberaubendem Tiefblick auf Kandersteg, für technisch versierte Tourengänger/innen und geübte Skifahrer.
Balmhorn über Zackengrat:
Spektakuläre Skitour mit Aufstieg über den unschwierigen Zackengrat und steiler Abfahrt durch die Westflanke.
Freitag 24. März 2023:
Start gegen 12 Uhr am Zürich HB und von dort mit dem Zug nach Kandersteg (gut zwei Stunden). Von Kandersteg (1175 m) 740 m Aufstieg zur Doldenhornhütte (1915 m), ab ca. 1500 mit Skis, sofern es genug Schnee hat. Übernachtung in der Doldenhornhütte.

Samstag 25. März 2023:
Steil hinauf zum Doldenhorn über die NW-Flanke, dabei im Couloir zum Gletscher auf 60 Hm 45° und evtl. kurze Tragepassage zur Überwindung der Gletscherspalte bei ca. 3200 m. Zum Schluss über den exponierten Grat zum Gipfel. Abfahrt wie Aufstieg.
Aufstieg von der Doldenhornhütte 1720 Höhenmeter, 5 1/2 Stunden
Abfahrt wie Aufstieg zur Doldenhornhuette und hinunter nach Kandersteg. Von dort (ggf. mit Taxi) zur Talstation der Seilbahn Sunnbüel und hinauf zum Berghotel Schwarenbach auf 2060m: 700 Höhenmeter mit Seilbahn, letzte Berfgfahrt 16 Uhr, zum Schluss knapp 200 Höhenmeter mit Fellen.
Sonntag 26. März 2023:
Balmhorn über Zackengrat vom Berghotel Schwarenbach
Vom Berghotel Schwarenbach (2060m) die Höhe haltend nach Osten traversieren und dann nach Südosten abbiegen, um auf den Schwarzgletscher zu gelangen. Auf dem rechten Arm des Schwarzgletschers (von unten gesehen) steigt man immer steiler werdend bis auf den Zackengrat, den man etwas oberhalb des Passes (P. 3036, ohne Namen auf der Karte) erreicht. Auf dem unschwierigen Zackengrat hält man sich stets links des Grates (auf der Nordseite). Bei P. 3326 muss kurz abgestiegen werden. Über den breiteren Firngrat erreicht man den Vorgipfel (P. 3667) und via Pässchen zwischen Vor- und Hauptgipfel den höchsten Punkt. Je nach Schneeverhältnissen müssen die Ski zum Zackengrat hinauf getragen werden und auf dem Grat ist es sicherer, die Ski ebenfalls zu tragen. Abfahrt vom Vorgipfel über die steile Westflanke und den Gletscher hinunter nach Kandersteg mit kleinem Gegenanstieg von ca. 60m zur Bergstation Sunnbüel.
Aufstieg von Schwarenbach 1650 Höhenmeter, ca. 5 Stunden

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Marleen Gosens, Marcel Plüss
Verhältnisse
Mix aus Sonne und Wolken; wenig Schnee, der aber hohl/faul; Lawinenbulletin 3-, tatsächliche Gefahr aber geringer

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Schnee- und Wetterverhältnisse zwingen mich einmal mehr, die Tourenplanung kurzfristig zu ändern. D.h an Doldenhorn und Balmhorn ist nicht zu denken wegen Schneemangel und Schlechtwetter, aber im Engadin soll’s trocken bleiben mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Marcel und Marleen sind einverstanden, und los geht’s am Freitagmorgen. Das Wetter ist wie erwartet und mit wenig Schnee hatten wir gerechnet, nicht aber mit 30-50cm «Luft» unter einem nicht-tragenden Deckel. Der Reihe nach.

Freitag 24. März 2023, Piz Muragl 3156m
Wir laufen gegen 10 Uhr los von der Bergstation Muottas Muragl (2450m) zum Piz Muragl (3156m), kein Mensch unterwegs, die Sicht bessert gegen Mittag. Nach einer längeren Querung oberhalb des Val Muragl nach Südosten zweigt die Route auf 2700m nach Süden ab, und wir erreichen den Gipfel des Piz Muragl gegen 12.30 Uhr. Die Abfahrt hinunter bis auf 2700m ist passabel, ein paar Hänge bieten sogar noch Pulverschnee. Die restliche Abfahrt zurück zur Bergstation von Muottas Muragl ist jedoch ein Krampf. Alles was schwerer als 30 Kg ist bricht (auch mit Ski) im Hohlschnee ein wie ein Wasserskifahrer, der absäuft, weil er zu langsam ist. Zurück in der Bergstation lassen wir es uns im Restaurant gut gehen, und es herrscht Zufriedenheit trotz widriger Schneeverhältnisse.

Christian

Samstag 25. März, Piz Mandra 3090m
Unsere heutige Tour starten wir direkt vom Gletscher-Hotel Morteratsch – übrigens mit sehr freundlicher Bedienung und Frühstück, wann immer man es wünscht. Das Ziel ist der Piz Mandra, mit Abfahrt ins Val Rosegg. Schon nach wenigen Metern schwindet der Schnee, wir schnallen die Skier auf den Rucksack und steigen die ersten 200hm zu Fuss auf. Die weisse Pracht liegt nun vor uns, aber ist das wirklich besser? Nochmals hohler Schnee – eine knapp nicht tragende Kruste mit 50cm Hohlraum darunter, wir brechen ständig ein, schlimmer geht es fast nicht. Unbeirrt wühlen wir uns aufwärts. Das Wetter spielt mit, das Wolkenspiel vor Palü und Bernina erleichtert den Kampf, die Stimmung bleibt gut.

Um halb 12 stehen wir auf dem windigen Gipfel und geniessen die Aussicht. Die Abfahrt hat es nochmals in sich. Nach einigen schönen Schwüngen haben wir ihn wieder, den Hohlschnee! Vorsichtig fahrend, die letzten Meter zu Fuss, erreichen wir das Val Rosegg. Christian betrachtet nachdenklich die Hunde, die von ihrem Frauchen dressiert werden – wäre Hundetrainer eine zukünftige Alternative zu Skitouren bei dieser Schneelage? Aber was, wenn dann doch Pulverschnee liegt?

Auf der Loipe geht es locker in Richtung Pontresina, die letzten Schneeresten reichen bis zum Bahnhof. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende – eine Skitour, an die wir uns noch länger erinnern werden. Als Trost: wir fanden das beste Wetter in der ganzen Schweiz, und konnten drei Tage Touren gehen.

Danke dir für die spontane Organisation!

Marcel

Sonntag 26. März, Piz de las Coluonnas 2961m
Heute haben wir uns entschieden, Richtung der Julierpass aufzubrechen. Mit nur ein kurzem guten Wetterzeitfenster haben wir uns für der Tour auf den Piz da las Coluonnas entschieden. In der Hoffnung, dass der Bündner Höllenschnee hier noch nicht zugeschlagen hat, laufen wir gegen 08.20 los. Die Route schlängelt sich durch das Gelände. Der Schnee ist hart und an einige Orten ist es aper. Die Abfahrt ist eher hart, aber nach 2 Tagen schwierigem Schnee, ist es ein schöner Abschluss unseres 3-tägigen Aufenthalts im Engadin. Natürlich gibt es noch Kaffee und Kuchen in Ospizio la Veduta!

Danke für es organisieren und umplanen Christian.

Marleen

Danke Euch Marleen und Marcel für Eure Motivation, Energie und Hilfe bei der (Um-) Planung. Trotz der herausfordernden Schneedecke hat es mich sehr gefreut, mit Euch drei Tage unterwegs gewesen zu sein! Christian

BerichterstatterIn
Marleen, Marcel, Christian