Dietrichs „Spitzen“ Tour (W/B/T1) Fritz Keller

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum3.11.10
Enddatum3.11.10
Anmeldeschluss2.11.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df39-0644-48f8-b428-0006ac120019
Beschreibung

3.11.2010 [Mi] Dietrich Maiwald bemerkte bei seinem Vorschlag für die Nebensaison (Gipfelhöhe 897 m): „Oberseepanorama vom Feinsten über der Rorschacher Bucht“.

Kürzlich bin ich nach Goldach und Eggersriet gefahren. Vermutlich habe ich die Lokalitäten gefunden, die Dietrich für K/G und Mittagessen für uns ausgesucht hätte …. Zum Gedenken möchte ich die von Dietrich gewählte Route übernehmen und führen (rekognosziert am 15. Okt.).

Vormittags: Goldach Bhf. 450 m, K/G im Café Oase – Eschlen 643 m (Rorschac

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Walter Albrecht, Ernst Barben, Stephen Bond, Erika Bruderer, Frank Erzinger, Sepp Frei, Cees Geel, Hans Gonzenbach, Verena Graf, Ernst Horat, Ute Hugentobler, Paul Huggel, Agnes Isenschmid, Ruth Kostezer, Ruedi Hotz, Bernhard Mantel, Elsbeth und Toni Rigoni, Rico Rubli, Fredy Schenk, Doris Schwendimann, Elisabeth Spring, Katja Tresselt, Theo Zwygart
Verhältnisse
Ideales Wanderwetter im Spätherbst

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Gedenktour für Dietrich Maiwald

Die Idee, das Andenken des im September tödlich verunglückten Dietrich Maiwald mit der Tour zu ehren, die als sein letzter Vorschlag im Jahresprogramm 2010 vorgemerkt war, fand bei den Senioren breiten Anklang. Wie geschätzt, ja beliebt er war, lässt die grosse Zahl der Teilnehmer erahnen, die sich am 3. November gemeinsam auf den Weg machten. Fritz Keller hatte ihn aufgrund der erst stichwortartigen Angaben von Dietrich rekognosziert – immer mit der Frage im Hinterkopf, für welche Varianten sich dieser wohl entschieden hätte.
Wer von den 25 Frauen und Männer die Augen und auch das Herz dafür offen hatte, konnte fast den Eindruck bekommen, dass die Natur an der Ehrung teilhaben möchte. Der Himmel, der sich auf der Fahrt nach Goldach noch in sonnigen Blautönen präsentiert hatte, war in ein melancholisches Grau-Blau gehüllt, als die Gruppe den Aufstieg auf die Eggersrieter Höchi in Angriff nahm. Er tauchte die weite Landschaft des Bodensees in ein zwar gedämpftes, gleichzeitig aber zauberhaftes Licht, das sich wie ein Schleier selbst über die herbstlich bunten Bäume legte. Und an Sein und Vergehen denken liess, wie es in dieser Jahreszeit besonders augenfällig wird.
Umso eindrücklicher war dann der Wandel der Stimmung, als auf der Krete die imposante Kulisse der Säntis-Kette ins Blickfeld rückte. Eine der typischen Landschaft, wie sie Dietrich geliebt und auf seinen Touren immer und immer wieder erkundet hat. Mit bekannten und weniger bekannten Gipfeln, die ganz zu seinem Element geworden waren.
Die Wirtschaft „Höchi“, die Fritz für das Mittagessen ausgewählt hatte, wäre bestimmt ganz nach dem Gusto von Dietrich gewesen. Und erst recht die Feinbäckerei Schwyter unten im Dorf Eggersriet, zu der er die Gruppe anschliessend zielstrebig führte, um sie vor der Ladentüre eine ganze Weile sich zu überlassen. Wer auf die Fragen nach dem „Warum“, „Wie weiter“ und „Wie lange noch“ spontan keine Antwort fand, bekam sie vielleicht von Kameraden zu hören. Dabei wäre es gar nicht so schwierig gewesen, sie zu erraten – als Liebhaber von Süssem hätte sich Dietrich bestimmt gerne in einem solchen Laden umgesehen, um seine Wahl zu treffen und dann auch herzhaft zu geniessen …
Der Rückweg nach Goldach führte erneut hinauf nach Spitzen, wo sich der Bodensee wieder in seiner fast endlosen Weite zeigte, jetzt allerdings in einem ganz anderen Licht. Von dort ging es in nicht ganz 2 Stunden über Sennweid und Altburg am Schloss Sulzberg vorbei hinunter zum Bahnhof. Die am Vormittag in dumpfes Licht gebettete Landschaft erstrahlte jetzt unter dem fast wolkenlosen Himmel in der goldigen Herbstsonne. Fast schien es, als wollte … Wer allenfalls noch trüben Gedanken nachhing, wurde vom Rauschen und Donnern der Autos und Lastwagen auf der Autobahn unvermittelt in die harte Wirklichkeit zurückgeholt. Damit hatte uns der Alltag wieder voll in Beschlag genommen.
Zum Schluss ist es dem Berichterstatter ein Bedürfnis, Fritz Keller für seine Initiative – auch im Namen der anderen Teilnehmer – herzlich zu danken. Es war eine einzigartige Feier, um sich von einem viel zu früh verstorbenen Kameraden würdig zu verabschieden und sein Andenken zu ehren.

BerichterstatterIn
Ernst Horat, Bilder Fritz Keller