Diemtigtal EASY (W/B/T2) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum17.9.12
Enddatum21.9.12
Anmeldeschluss17.8.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-a640-488f-8d39-0006ac120019
Beschreibung

17.9.2012-21.9.2012 [Mo-Fr] Die EASY-Bergwanderwoche (Genuss vor Leistung!) mit Partner im Tal der zwei Könige. Das Bundesamt für Umwelt hat dem Diemtigtal das Label Regionaler Naturpark (Landschaft von nationaler Bedeutung) verliehen. Das Diemtigtal strotzt nur so von landschaftlichen Schönheiten, verborgenen Schätzen und einladenden EASY-Bergwanderungen.

Zur Auswahl stehen u.a. die folgenden EASY-Touren:

Alpenbockweg, Diemtigtaler Hausweg, Geschichts- und Kulturweg, Talwanderweg, Vogelweg, Sagen-Trail

Mäggiss

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bigler Ernst, Bigler Lilo, Blickenstorfer Barbara, Christiansen Anita, Graf Kurt, Huggel Paul
Verhältnisse
Schön ausser am Mittwoch. Perfekte Wanderverhältnisse.

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Montag, 17.9.12, Pfaffe 1943 m, Autorin: Barbara Blickenstorfer

Zu Viert verlassen wir kurz nach 7 Uhr Wädenswil in Richtung Oey-Diemtigen. Mit zwei Freaks aus der Schwingerszene werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass der Umbau der Arena auf dem Brünig schon in vollem Gange ist. Oben angekommen ist im Silvana KG-Zeit. Unser Aufenthalt im Hirschen in Oey ist nur kurz. Die Rucksäcke werden optimiert und weiter geht die Fahrt. Auf dem Bärgli (996 m) startet unsere gemütliche Einlauftour über Tschugge, Rinderalp auf den Pfaffen (1956 m). Hinunter geht es zügig zurück zur Rinderalp. Sie ist noch bewirtschaftet. Der Durst wird gestillt und zum Essen gibt es ein feines Käse- und Wurstplättli. Es ist sehr höcklig. Huch, wie die Zeit vergeht. Jetzt müssen wir vorwärts machen, denn mittlerweile sind im Hirschen die Pariser angekommen. Zurück führt uns Claude über Oberhag zum Ägelsee. Eine Gruppe schöner Ziegen begleiten uns ein Stück. Sonst war niemand anzutreffen. Keine Pilzler und keine Jäger. Wieder bei unseren Gastgebern zurück, heisst es schnell duschen und ab zum Apéro. Von Anna und Dani Kunz werden wir herrlich bekocht. Man plaudert und erzählt sich noch einige Erlebnisse, die auf den eigenen Touren einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, bevor jeder in seinem Bett auf das Sandmännchen wartet.

Dienstag, 18.9.12, Wiriehore 2304 m, Autor: Paul Huggel

Am Vorabend sind noch die drei weiteren TN der Wanderwoche „Diemtigtal“ eingetroffen: Anita, Kurt und Paul direkt von einer Kulturreise aus Paris! Mit nunmehr 2 Autos wird deshalb der Ausgangspunkt für die 2. Tour angefahren: das Plateau auf der Höhe der Mittelstation im Skigebiet Wiriehore. Das Wiriehore, 2304 m, ist das Tagesziel. Gewaltig sind die Unterschiede für die aus Paris zurückgekehrten: Dort ein unendliches Häusermeer, hier eine intakte, unversehrte, überschaubare Landschaft mit den berühmten, schönen Simmentaler-Häuser, dort hektisches, geschäftiges Treiben, hier gemächliches, wohltuend ruhiges Landleben. Der Aufstieg ist abwechslungsreich und angenehm. Die Aussicht wird immer schöner und weiter. Die vielen Geländekammern und Seitentäler werden einsehbar. Ueberhaupt: das einsame Diemtigtal, eingeklemmt zwischen den Durchgangstälern Simmental und Kandertal ist eine wenig bekannte, in sich abgeschlossene, vielfältige Landschaft, attraktiv im Sommer für den Berggänger und im Winter für den Tourenfahrer. Zieht es deshalb unsern TL so häufig ins Diemtig? Das schöne Wetter erlaubt eine lange Gipfelrast – die nächste Kaltfront kommt erst in der nächsten Nacht! Das Panorama wird „eingesogen“, die Gipfel alle benannt. Zuletzt wird auch noch das Hockenhorn mit Sicherheit erkannt! Auf dem Abstieg freuen wir uns bereits auf die Kaffee – Kuchenrunde im Berggasthaus „Schwarzenberg“. Dass die Nachtessen, liebevoll und gekonnt von Anna zubereitet, nicht nur optisch herrlich angerichtet, sondern auch ebenso fein und überraschungsreich waren, soll ausdrücklich festgehalten sein. Anna, weiter so: der „Hirschen“ in Oey ist eine Superadresse!

Mittwoch, 19.9.12, Regentag, Autor: Ernst Bigler

Nach Konsultation des Wetterberichtes für Mittwoch, 19.9. war klar, dass wir heute keine Tour unternehmen können. Schon am Vorabend setzte der Regen ein und unser Tourenleiter Claude setzte das Morgenessen erst auf 08.00 Uhr an (eine für uns Rentner adäquate Zeit).
Den Morgen verbrachten wir in unserem Hirschen-Quartier mit Undenufe-Obenabe, wobei mit gütiger Mithilfe des Glücks einmal nicht die Profijasser gewannen, sondern die Spieler, die eigentlich noch über ein gewisses Jass-Optimierungspotenzial verfügen……
Am Nachmittag gab es dann trotz schlechten Wetters für uns kein Halten mehr und wir verschoben uns zur Grimmialp und absolvierten einen mehr oder weniger nassen Rundgang auf der Alp. Zurück im Hirschen Oey vewöhnten uns die Wirtsleute zum Znacht mit einem wunderbaren Gemspfeffer, frisch aus der hiesigen Jagd.

Donnerstag, 20.9.12, Seehore 2281 m, Autor: Kurt Graf

Heute morgen ist die Luft glasklar. Gestern hat es ausgiebig geregnet. Gemächlich fahren wir zur Seeberg-Alp, unserem Ausgangspunkt, hoch.
Frontal sieht unser Anstieg fast abweisend aus. Ein System von lauschigen Weglein, Runsen und einigen Felsstufen. Das ganze ausgiebig mit Schrattenkalk gewürzt. Ist das Wändli am Gipfelaufbau jetzt die 6b zum aufwärmen, die uns Claude versprochen hat? Kein Plaisirrüteli mit blinkenden Haken, das die meisten ohnehin 5c (A0) oder im notorischen Nachstieg hochkraxeln … Plötzlich taucht ein Steinbock auf. Er interessiert sich aber nicht sonderlich um uns und zeigt sich stolz im Profil. Schritt für Schritt geht es höher. Am Grat zeigt sich bereits das Oberländer Dreigestirn. Grandios! Am Gipfel kommt dann noch der Mont Blanc hinzu. Brenva-Flanke und Peuterey-Grat lassen grüssen.
Rundum glückliche Gesichter. Etwas verwirrte oder enttäuschte Mienen sah ich diese Woche eigentlich nur beim Jassen … Konzentriert geht es nach einer Stunde wieder runter. Manchmal war Trittsicherheit gefragt. Claude, wir verzichten doch grossmütig auf die obligaten Bewertungsdiskussionen T2++ oder T3- und behalten unsere persönlichen Bewertungsvorschläge für uns, obwohl das natürlich die ganze internationale Bergsteigerszene brennend interessieren würde.
Es war eine Woche für kulinarische und landschaftliche Gourmets. Danke Claude! Wir kommen wieder.

Freitag, 21.9.12, Rauflihore 2323 m, Autorin: Lilo Bigler

Autostart zur Grimmialp. Die Stimmung und das Wetter sind hervorragend. Der Weg führt anfänglich steil, später relativ sanft über Alpweiden, gespickt mit Kuhfladen, zur Grimmifurggi. Die Kühe wurden bereits ins Tal gebracht, die Rinder jedoch weiden noch friedlich und betrachten uns interessiert. Nach dem steilen Schlusshang erreichen wir das Rauflihore. Hier im Berner Oberland gibt es keine Hörner nur Hore wie von den Einheimischen genannt. Ein heftiger Wind empfängt uns, was aber den Diskussionen über die verschiedenen Berge im Hintergrund keinen Abbruch tut. Wir haben nämlich nur Spezialisten in Sachen Berge unter uns. Ist das nun der Grand Combin oder nicht? Dürfen Einbrecher erschossen werden oder nicht? Antworten gibt es genug! Nach einer ausgiebigen Mittagsrast steigen wir zur Grimmialp ab. Selbstverständlich gehört der obligate Schlusstrunk dazu. Nun geht es via Hirschen zurück ins Züribiet. Ein Kompliment an Claude für die tollen Touren sowie an Anna und ihre Crew vom Restaurant Hirschen für die tolle Bewirtung. Wir können ihn nur weiter empfehlen.

BerichterstatterIn
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