Diemtigtal EASY TW (S/B/WS) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSenioren, Skitour
Startdatum20.1.13
Enddatum25.1.13
Anmeldeschluss31.12.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df34-d730-492d-95fb-0006ac120019
Beschreibung

20.1.2013-25.1.2013 [So-Fr] Genuss und Gemütlichkeit vor Leistung!

Die Genuss-Skitourenwoche im Diemtigtal, im Tal der 2 Könige. Geeignet für SkitourenfahrerInnen jeden Alters, jung gebliebene und ältere Senioren, Neueinsteiger, Geniesserinnen und Geniesser. Gemütliche Skitouren mit Aufstiegen von 600-1200 m.

Skitouren:
Drunegalm 2408 m, Mäggisserehore 2348 m, Galmschibe 2425 m, Drümännler 2436 m, Mariannehubel 2155 m, Rauflihorn 2322 m, Frohmattgrat 2087 m, Seehore 2281 m, Wiriehore 2304 m, Niderhore 2077 m, Meni

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
SAC Hoher Rohn: Bigler Ernst, Bigler Liselotte, Lepri Barbara, Schoppmann Hugo, Streuli Hedy SAC Am Albis: Furrer-Schenkel Barbara, Giesinger Liselotte, Giesinger Wilhelm, Kralewski Johann, Maas Barbara, Schenkel Hansruedi
Verhältnisse
- Wetter schön, am Montag leichter Schneefall ab der Mittagszeit - Pulverschnee vom Feinsten die ganze Woche

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Basis:
Gasthof Hirschen, Oey-Diemtigen
Gastgeber: Anna und Daniel Kunz
Anna hat uns mit ihrer kreativen, feinen Küche einmal mehr verwöhnt. Ein herzliches DANKESCHÖN an das gesamte Hirschen-Team.

Tourenübersicht:
20.1.13: Meniggrat 1949 m, 700 Hm
21.1.13: Niederhore 2078 m, 750 Hm
22.1.13: Mariannehubel 2156 m, 700 Hm
23.1.13: Rauflihore 2323 m, 1100 Hm
24.1.13: Gurbssattel 2110 m, 800 Hm
25.1.13: Stand 1938 m, 700 Hm

Sonntag, 20.1.13, Meniggrat 1949 m, Autorin: Barbara Maas

Nachdem alle Teilnehmer am Sonntag eingetroffen waren und eine gemütliche Kaffeerunde genossen hatten, machte sich unsere Gruppe, die nicht weniger als drei Barbaras zählte, zu unserer ersten kurzen Einlauftour der Woche bei guten Schneeverhältnissen und bester Laune auf. Beim Startfoto auf dem Parkplatz wollte sich dann Johann statt frontal lieber von seiner „schönsten Seite“ zeigen und das Wetter hat´s ihm auch gleich gemacht. Bis wir bei gemächlichem Tempo, das unterwegs ausgiebiges Plaudern erlaubte, den Gipfel erreichten, hat uns die Sonne schon kräftig begrüsst und das Gipfelpanorama hell erleuchtet. So konnten wir gut sehen, welche Gipfel wir noch später in der Woche in Angriff nehmen würden. Eine kleine Spitzmaus, die unter die Schneedecke hervorgekrochen war, leistete uns beim Gipfelrast Gesellschaft und verschwand sodann wieder unter den Schnee. Man konnte ihre U-Bootfahrt im Schnee aber noch gut sichtbar verfolgen. Wir haben uns dann auch anschliessend davon gemacht, um die herrlichen Tiefschneehänge auszukosten.

Montag, 21.1.13, Niederhore 2078 m, Autor: Hugo Schoppmann

Das Wetter hat sich am heutigen frühen Montag leider an die Vorhersage gehalten. Die Gipfel des Diemtigtales sind in Nebel gehüllt und in der Nacht hat’s wie versprochen geschneit. Pünktlich um 9h fährt unser Bus mit dem diemtigtaler Werner vor und überrascht uns gleich mit einer technischen Neuerung: einem echten diemtigtaler Scheitstock in Kleinformat, der uns den etwas hohen Zustieg ins „Büssli“ erleichtern soll. Wie die entsprechende Foto beweist, entsteigen wir dem Bus elegant und absturzsicher und auch der TL ist mit seinem neuen Job ganz glücklich. Noch glücklicher machen uns aber die noch zaghaften Sonnenstrahlen, die uns just beim Abmarsch ab dem Parkplatz Meniggrund (1321m) überraschen. Das Ziel ist noch nicht entschieden, aber es geht wohl richtigerweise schon mal „obsi“, und zwar echt EASY auf dem traumhaft verschneiten Waldweg Richtung Ober Gestelen. Freude herrscht und Sonnencreme wird aufgetragen, als am Scheideweg – dank noch mehr Blau am Himmel – entschieden wird, das Niederhorn in Angriff zu nehmen. Claude beschert uns mit seinem Entscheid nicht nur einen herrlichen Aufstieg, sondern auch noch ein kleines „Spitzkehrentraining“. Leider erinnert sich das Wetter wieder der schlechten Vorhersage und stellt das Programm entsprechen um, und zwar so, dass wir bei der Ankunft auf dem Gipfel entscheiden, sofort wieder in windgeschütztere Tiefen abzufahren. Schlimmer als Wind und Wetter ist jedoch ein Hungerast, damit kann man weder die Abfahrt geniessen noch einen Bus steuern. Bald ist aber bei allen der Zuckerspiegel wieder auf Top Level und wir tauchen unsere Skier in schönsten Powder. Dass die Sicht in der Zwischenzeit durch leichten Schneefall etwas eingeschränkt ist, bemerkt unser TL vor Begeisterung kaum, denn seine neuen Skis lassen ihn mit einer unglaublichen Leichtigkeit alle widrigen Verhältnisse meistern. Noch dichterer Schneefall zwingt uns, definitiv auf den Mittagslunch zu verzichten. Dafür freuen wir uns an einer warmen und ausgezeichneten Suppe im Restaurant Schönbüel. Herzlichen Dank dem TL für die herrliche Tour.

Dienstag, 22.1.13, Mariannehubel 2156 m, Autor: Wilhelm Giesinger

Wie üblich fahren wir mit dem Wasserbett-Bus los bis zur Grimmialp. Von dort starten wir bei bedecktem Himmel auf einem Waldweg in Serpentinen bis zu einer Alp. Der Mariannehubel ist ein klassischer Skigipfel im Diemtigtal, der auch bei erheblicher Lawinengefahr begangen werden kann. Aber nur im Prinzip, denn unterwegs treffen wir auf einen relativ grossen Lawinenkegel, den wir nur mit Mühe übersteigen können. Bei der ersten Pause stellen wir fest, dass irgend ein ‚HamburgerIn‘ das LVS vergessen hat. Trotzdem darf er/sie die Skitour mit der Gruppe fortsetzen. Bei der 2. Pause stellt dann Wilhelm fest, dass er das Sonnenbrillen-Etui mit zusätzlichen Gläsern beim letzten Stopp liegen gelassen hat. Statt mit der Gruppe weiter aufzusteigen, fährt er mit den Skis zum betreffenden Stopp zurück, um nach dem Etui zu sehen, das er dann zum Glück auch findet. Kaum hat er den Wiederaufstieg begonnen, kommt ihm auch schon die ganze Gruppe auf der Abfahrt entgegen. Sie hat frühzeitig kehrt gemacht, weil weiter oben fast der ganze Schnee abgeblasen war. Gemeinsam wird dann bei Sonnenschein und blauem Himmel die Tal-Abfahrt über traumhafte Pulverschnee-Hänge und am Schluss über den Waldweg in Angriff genommen. Zur Abrundung kehren wir dann noch im Restaurant Eggli bei der hübschen Anne-Käthi ein.

Mittwoch, 23.1.13, Rauflihore 2323 m, Autor: Ernst Bigler

Der vom Tourenleiter selbst gesteuerte Kleinbus bringt uns zur Grimmialp und wir folgen in gemächlichem Seniorentempo dem Senggibach entlang, immer alles im Schatten mit den entsprechenden Temperaturen. Endlich gelangen wir kurz nach der Waldgrenze zur Alp Grimmi und machen bei der ersten Hütte eine kurze Rast. Nun geht es über wunderschöne tief verschneite Hänge in einer guten Spur direkt zur verwechteten Grimmifurgge. Bei einer zweiten kurzen Pause können wir erstmals direkt ins Färmelbachtal hinunter sehen. Über den streng nach Osten verlaufenden Grat gelangen wir – nun in zügigem Tempo – auf den breiten Gipfel des Blutlig Hore bzw. auf das Rauflihore. Claude erklärt uns einmal mehr das wolkenlose 360-Grad-Panorama. Jemand stellt nun fest, dass drei Teilnehmer unserer Tourengruppe über ein künstliches Hüftgelenk verfügen, alle drei auf der linken Seite, und alle drei wurden vom gleichen Knochenschlosser operiert. Flugs wird ein entsprechendes Foto von den drei Glücklichen geschossen, das nun dem tüchtigen Chirurgen als Beweis seiner hohen Operationskunst zugesandt werden soll. Ein anderer Spassvogel meint zur allgemeinen Erheiterung, man könne gleich auch noch ein Foto von allen Zahnprothesenträgern machen. Nun, das sind halt so die Spässchen bei den SAC-Senioren….. Es folgt nun der Höhepunkt unserer Königsetappe. In stiebender Fahrt geht es mehr oder weniger unserer Aufstiegsspur entlang über die unverspurten Pulverschneehänge wieder ins Tal, nur einmal kurz unterbrochen durch einen wilden Ausritt eines ungenannt sein wollenden Hohröhnlers, den es vom Waldweg aus direkt in die unten liegenden Büsche „geputzt“ hat, zum Glück ohne schlimme Folgen. Im Hirschen angekommen überrascht uns Anna mit einem Diemtigtaler-Käsekuchen vom allerfeinsten. Dazu trinken wir den offerierten heissen Punsch und bereiten uns geistig auf den „Inneren Dienst“ und auf das bevorstehende gemütliche, feine Nachtessen vor.

Donnerstag, 24.1.13, Gurbssattel 2110 m, Autorin: Barbara Lepri

Nach einer klaren Nacht starten wir fröstelnd dem Chirelbach entlang talaufwärts. Werner Mani, unser Chauffeur, ist heute im Schuss und läuft uns vorne weg, so dass sich die Gruppe immer mehr in die Länge zieht. Bald erreichen wir die Sonne und Claude macht den ersten Tee- und Kleider-Halt. Zum Glück lass ich mich nicht verführen im T-Shirt weiter zu gehen. Denn beim Einstieg in den Steilhang zur Alp wird’s im Schatten wieder bissig kalt. Bei der Abendmatte Alp erreichen wir die Sonne dann endlich wieder und geniessen eine grössere Rast an der Sonne. Werner ist doch etwas zu rassig gestartet und leidet nun im Gipfelaufstieg. Trotzdem erreichen dann doch alle glücklich unser Ziel. Wir geniessen die Super Pulverabfahrt in den beinah jungfräulichen Hängen in vollen Zügen. Beim Auto angekommen werden wir ins Chalet Mani zu Spiezer Weisswein und Diemtigtaler-Kräutertee eingeladen. In den Skischuhen werden wir ins Haus gebeten und Werner unterhält uns in seiner bekannten Art mit allerlei Geschichten. Beim Abschied kaufen wir dann noch seinen Tee und Honig Vorrat auf. Beim Nachtessen kommt dann überraschend noch der Gemeindepräsident Hans von Allmen mit dem Claude als beinahe Oeyer natürlich per du ist auf Besuch und bringt jedem ein Päckchen Jasskarten mit Schwinger König Killian Wenger als Deckblatt mit . Schon früh verabschieden sich die meisten Richtung Bett. Nur Lilo, Martha, die Großmutter des Hauses, und ich halten wie jeden Abend die Stellung mit spielen bis 23.30 Uhr. Dann geht auch für mich ein toller Tag zu Ende.

Freitag, 25.1.13, Stand 1938 m, Autorin: Barbara Furrer-Schenkel

Wetterprognose: Nebeldecke auf ca. 1600m, mit nachmittäglicher Auflösung, darüber „Grand Beau“.
So lockt’s und kribbelt’s uns alle nochmals! Claude chauffiert uns auf den Meniggrund (1321m). Es flöckelt leise aus dem Nebel. Irgendwie ist uns das beschauliche, ruhige Wegstück auf den Menigboden lieb geworden. Unterdessen zeigen sich schon die ersten Nebellöcher mit blauem Himmel. Auf der langsam ansteigenden Spur zum Stand (1960m) geniessen wir die wärmenden Sonnenstrahlen. „Mir händ’s doch gwüsst!“ Aber die Nebeldecke schliesst sich mehr und mehr, gespenstisch die Sonnenscheibe. Die kühle Bise regiert am Himmel. Aus Claude’s ersehnter Erstlings-Steilabfahrt direkt vom Stand aus, wird leider nichts. Der Nebel verhüllt alles. So fahren wir nahe der Aufstiegsspur unter die graue Schicht. Nach leichtem Wind-Harsch auf der Krete, bögeln wir wieder unbeschwert auf einer rauschenden, kristallenen Bicht-Schicht im feinen Pulverschnee. Mit einem Handschlag danken wir allseits für Kameradschaft, die nun ohne weitere Unfälle verlaufene Tourenwoche und an den rücksichtsvollen EASY-Tourenleiter Claude.

Anna’s Tomatensuppe mit Rahmhäubchen und die von ihr gespendeten „Bienenstiche“ runden ab. Somit erfüllt sich Ernst Bigler’s zitierter „Alice Zebrowsky Spruch“:

Ein Tourist ist ein Tourist, der auf einer Tour ist und an einer Tour isst. Das ist ein Tourist!

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude