Diemtigtal 2 EASY TW (S/B/WS) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum27.2.11
Enddatum4.3.11
Anmeldeschluss15.1.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df38-a04c-4394-9e87-0006ac120019
Beschreibung

27.2.2011-4.3.2011 [So-Fr] Genuss und Gemütlichkeit vor Leistung!

Die Genuss-Skitourenwoche im Tal der Könige gemeinsam mit der Sektion Am Albis.

Geeignet für SkitourenfahrerInnen jeden Alters, jung gebliebene und ältere Senioren, Neueinsteiger, Geniesserinnen und Geniesser.

Aufstiege von 500-1000 m.

Unsere Basis ist der gemütliche Gasthof Hirschen, 3753 Oey BE, Telefon 033 681 23 23. Anna Kunz‘ Küche ist weit über das Diemtigtal hinaus berühmt.

Zwischenverpflegung und Lunch (kann in Oey eingekauft we

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
SAC Hoher Rohn: Gonzenbach Hans, Keller Veronika, Schweizer Jürg, Streuli Hedy, Wagner Barbara SAC Am Albis: Blickenstorfer Lisbeth, Giesinger Wilhelm, Nabholz Anni, Rüdiger Helmut
Verhältnisse
Wetter: Sonntag, 27.2. Starker Schneefall Montag, 28.2. Hochnebel mit blauen Störungen Dienstag, 1.3. schön Mittwoch, 2.3. schön, am Nachmittag starke Nebelbank zwischen 1700-1900 m Donnerstag + Freitag, 3./4.3. schön Schnee: Pulverschneedecke ab 1200 m Lawinengefahr: Erhebliche Lawinengefahr ganze Woche

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Tourenüberblick:
27.2.11: Alp Vordermenige 1850 m, 550 Hm
28.2.11: Stand 1900 m, 600 Hm
01.3.11: Mariannehubel 2155 m, 950 Hm
02.3.11: Buur 1948 m, 600 Hm
03.3.11: Rauflihore 2322 m, 1100 Hm
04.3.11: Niederhore 2077 m, 750 Hm

Sonntag, 27.2.11, Alp Vordermenige 1850 m, Autor: Hans Gonzenbach

Gerade noch rechtzeitig vor unserer Tourenwoche hat Frau Holle ihr Weiss über die Berge und Matten der Schweiz verteilt. Bei unserer Anreise nach Oey schneit es noch und der Nebel lässt die Sicht auf unsere Ziele nicht zu. Alle sind sich einig, dass der Tag auch bei weniger optimalen Verhältnissen mit einer Tour begonnen werden soll. Um 11:00 holt uns Werner Mani mit seinem Wasserbetten-Transporter ab. Eine tolle Sache, dass wir unsere Privatautos nicht brauchen und per Bus jeweils zu den Ausgangspunkten gebracht werden. Claude entscheidet sich für eine Tour Richtung Meniggrat. Wir fahren in das lange Diemtigtal hinein und zweigen bei Zwischenflüh ab nach Meniggrund. Am Südhang suchen etwa 10 Gämsen durch die Schneedecke hindurch nach Nahrung. Oberhalb Meniggrund schnallen wir zum ersten mal in dieser Woche die Tourenskis an und folgen dem verschneiten Weg nach Menigwald. Nach einer kurzen Rast geht es durch den lockeren Wald in verschiedenen Steigungen weiter Richtung Meniggrat. Es schneit immer noch leicht und der Nebel hängt immer noch an den Bergen. Das kann uns die Freude an der frisch verschneiten Gegend aber nicht verderben. Mit zunehmender Höhe wird der Schnee immer luftiger. Nach etwa zwei Stunden machen wir auf der Alp Vordermenigen Mittagsrast. Gestärkt gleiten wir durch den unberührten Neuschnee zurück zum Bus. Mangels Schnee-Unterlage sind einzelne „Treffer“ mit Steinen nicht zu vermeiden. Aber alle kommen gesund und munter zum Ausgangspunkt zurück. Eine gelungene Einlauftour.

Montag, 28.2.11, Stand 1900 m, Autorinnen: Lisbeth Blickenstorfer und Barbara Wagner-Blickenstorfer

Das Frühstücksbuffet ist so lecker, dass wir spontan unsere Abfahrtszeit von 8.30 Uhr auf 9.00 Uhr verschieben. Claude fährt uns mit Mani’s Wasserbettenbus zum Meniggrund. Nach der obligaten LVS-Kontrolle steigen wir auf dem Fahrweg bis zur Schweizer Familie Feuerstelle. Nach einem Schluck Tee und Claudes Spitzkehrenschulung (ohne Zwick!) geht es weiter, vorbei an Tipistangen, bis zur Verzweigung Gestelen, Seebergalp. Da die blauen Störungen nur sehr spärlich vorhanden sind, verlassen wir unsere Zielrichtung und folgen der auch gut angelegten Spur Richtung Seebergsee Punkt 12.10 Uhr wird die Fressbox geplündert. Von Seehorn und anderen Gipfeln keine Spur und somit entfällt auch die Panoramaerklärung. Wir sind noch nicht müde und ziehen weiter zum Stand. Kurz unterhalb des Gipfels heisst es „Aufschliessen und Felle ab!“ Obwohl der Pulver schon etwas feucht ist, zeichnen wir leicht unsere Spuren in den jungfräulichen Schnee. Beim Bus angekommen freuen wir uns alle auf den letzten Schwung, den Einkehrschwung im mittlerweilen weitbekannten Gasthof Horboden. Nach dieser Super-Easy-Tour heisst es: Spielen, Nachtessen, Bett.

Dienstag, 1.3.11, Mariannehubel 2155 m, Autorin: Annie Nabholz

08.45 fährt uns der Gruppenbus zum Ausgangspunkt der heutigen Tour, dem Parkplatz hinter Grimmialp auf 1220 m. Der Chauffeur, ein Allround–Diemtigtaler, kommt gleich mit auf Tour. Unterwegs unterhält er uns mit seinen „wahren“ Geschichten, beinahe wie in der Schweizer Talent Show. Die Spur führt in 20 cm tiefen, schneeweissen Pulverschnee durch einen zauberhaft verschneiten Wald. Auf der einen Talseite grüsst jetzt die Sonne als matte Scheibe durch lichten Nebel. Auf der Gegenseite ist blauer Himmel und wir hören Lawinen hinunter donnern. Nach stetigem Steigen sind wir um die Mittagszeit in wärmendem Sonnenlicht. Karge prachtvoll verschneite Bäumchen sind eine Augenweide. Ob der Waldgrenze erreichen wir den sanften Grat zum Ankestock. Nach kurzer Absprache sind wir alle motiviert und zwäg für den Mariannehubel, 2155 m. 13.45 sind wir auf dem Gipfel, benannt nach der Marianne, die von 2 Brüdern geliebt wurde. Beim z’Mittag bestaunen wir das Panaroma, mit den sanften Hubeln des Diemtigtal’s. Auch höhere populäre Gipfel, wie Doldenhorn, Blüemlisalp, Stockhorn etc. ragen aus einem gewaltigen Nebelmeer. Die Abfahrt geht los, durch 30 cm tiefen Pulverschnee, einfach herrlich bis zum ersten Bödeli bei 1800 m. Dann sind wir ganz plötzlich in dichtem Nebel, mit einer Sichtweite von 1–2 m. Unser Tourenobmann führt uns mit Erfahrung und alpinem „Gspür“ der kaum ersichtlichen Aufstiegspur entlang, bergab. Ihm ein grosses Bravo! Ausser einem hin und wieder aufgeschreckten Ruf „Stein“ ist es nun in der sonst gesprächigen Gruppe ganz still geworden, Alle konzentrieren sich stark, dass hier nichts passiert. Die Route durch den jetzt schweren Schnee bei dichtem Nebel scheint endlos. Doch letztlich erreichen wir die Alpstrasse und fahren auf dieser rassig hinunter zum Parkplatz. 16.15 sitzen wir alle heil und ganz beim schon üblichen Zwätschge-Lutz im Restaurant Eggli und mögen umsomehr palafern. Die 950 Hm und die Fahrt durch den Nebel war nicht ganz eine Easy – Tour. Doch ich sehe beim z’Nacht die Gesichter meiner KameradInnen strahlen, nach diesem ausgefüllten, eindrucksreichen Tourentag.

Mittwoch, 2.3.11, Buur 1948 m, Autor: Wilhelm Giesinger

Nach der etwas anstrengenden, gestrigen Skitour hat der Tourenleiter für heute eine etwas leichtere Skitour angesagt. Wasserbett-Mani ist heute nicht dabei, weil seine Frau Heidi Geburtstag hat und er sie zu einem feinen Geburtstagsessen ausführt. Deshalb ist Claude heute unser Chauffeur. Der Wetterbericht hat Hochnebel bis 1500 m vorausgesagt. Wir starten von Meniggrund aus und tatsächlich beim ersten Halt bei der Feuerstelle der Schweizer Familie stehen wir bereits in der Sonne. Aber der Nebel ist noch nicht endgültig besiegt. Er bleibt uns auf den Fersen und beim zweiten Halt holt er uns wieder ein. Kurz vor dem Gipfelaufstieg auf den Piz Oesch entscheidet sich unser Tourenleiter für den Buur (1948 m), weil eine Vorgängergruppe eine schöne Spur angelegt hat und weil uns eine tolle Abfahrt in einem Pulverschneehang in Aussicht steht. Wir geniessen die Gipfelrast bei schöner Rundsicht und Sonnenschein. Aber der Nebel lässt uns nicht in Ruhe. In einem günstigen Augenblick mit einigermassen guter Sicht starten wir die Abfahrt über die erwähnten Pulverschneehänge, wirklich toll. Am Ende stehen uns noch eine flache Transversale zur Feuerstelle und eine Abfahrt auf einem Alpweg bevor. Dann erreichen wir wohlbehalten den Parkplatz mit unserem Tourenbus.

Donnerstag, 3.3.11, Rauflihore 2323 m, Autorinnen: Veronika Keller und Hedy Streuli

Werner fährt uns zum Parkplatz Grimmialp. Um ca. 8.30 Uhr beginnen wir den Aufstieg. Es ist sehr kalt und wir alle sind gut eingepackt. Doch im Verlauf der ersten Stunde machen wir Tenueerleichterung und später setzen wir auch noch die Sonnenbrille auf. Nun ist es warm wie im Frühling. Via Grimmialp, Grimmifurgge erreichen wir in gutem Tempo nach gut 4 Stunden das Rauflihore. Nach Gipfelfotos und gemütlicher Mittagsrast mit prächtiger Aussicht auf Eiger, Jungfrau, Doldenhorn, Wildstrubel und Galmschibe geniessen wir eine traumhafte Pulverschneeabfahrt. Einzig der Waldweg erfordert vorsichtiges Fahren. Nach der Ankunft im Hirschen werden wir mit einem Glühwein und einem feinen, heissen Käsekuchen überrascht. Herzlichen Dank, Anna, für diesen feinen Apero. Und danke dir, Claude, für die super Tour.

Freitag, 4.3.11, Niederhore 2077 m, Autor: Helmut Rüdiger

Und schon ist der letzte Tag unserer Skitourenwoche angebrochen. Als „Auslauftour“ wird das Niederhorn angestrebt. Wir starten im Meniggrund, also sind immerhin fast 800 m zu steigen aber wir haben ja im Verlauf der letzten Tage etwas Training und Selbstvertrauen gewonnen und wir haben gesehen, dass auch ein längerer Aufstieg bei ruhigem Gang zu einer „easy“-Tour werden kann. Wieder ein herrlicher Tag, heute mit besonders guter Weitsicht. Der am letzten Wochenende gefallene Schnee ist bietet wegen der kühlen Witterung immer noch sehr gute Verhältnisse. Oben auf dem Niederhorn bekommen wir Besuch von einem Steinadler, der in unmittelbarer Nähe seine eleganten Kreise zieht. Im Diemtigtal soll es 3 Adlerhorste geben; damit ist die Population eigentlich gesättigt. Adler brauchen einen grossen Lebensraum. Unser Tourenleiter kann unterwegs seine grosse Erfahrung einbringen und wählt optimale Varianten. Er hat die Situation immer sicher im Griff. Manchmal kann er auch etwas heikel tun. Mir schien, dass er es zum Beispiel gar nicht schätzt wenn ihm beim Aufstieg jemand hinten auf die Skis tritt. Sogar wenn dies nur bei jedem zweiten Schritt vorkommt fängt er an zu husten. Auch auf dieselbe Frage gibt er höchsten 3 mal eine ruhige Antwort. Das Diemtigtal, eines der besten Skitourengebiete, ist touristisch eher auf sanfte Art entwickelt. Seitdem ein Diemtigtaler 2010 Schwingerkönig wurde, scheint die ganze Talschaft immer noch in Begeisterung zu leben.
Es war eine geglückte Tourenwoche.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude + Barbara