Diemtigtal 1 TW (S/B/WS) Claude Andres

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum30.1.11
Enddatum4.2.11
Anmeldeschluss15.1.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df39-fc9c-4568-b579-0006ac120019
Beschreibung

30.1.2011-4.2.2011 [So-Fr] Schöne Skitouren im Tal der Könige.

1. Teilnehmer
Siehe Teilnehmerliste.

2. Treffpunkt
Sonntag, 30.1.2011, 9.30 Uhr, Gasthof Hirschen, Oey BE, Telefon 033 681 23 23
Natel TL Claude: 077 402 32 06

3. Transport-Organisation
Gemäss Brief.

4. Unterkunft und Preise
Unsere Gastgeber: Anna und Daniel Kunz
Gasthof Hirschen, 3753 Oey BE, Telefon 033 681 23 23
Mail: hirschenoey@bluewin.ch
Infos: www.hirschenoey.ch

Preis pro Person/Tag, HP inkl. Marschtee:
Doppelzimmer, Dusch

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bigler Liselotte, Blum Meinrad, Bucher Kurt, Galli Ernst, Galli Helene, Gassner Hermann, Kuch René, Lepri Barbara, Lorch Manfred, Schmid Albrecht Kameraden vom DAV Konstanz: Beier Gotthard, Walk Josef
Verhältnisse
6 Tage Kaiserwetter! Lawinenbulletin: geringe z.T. mässige Lawinengefahr (LB die ganze Woche nicht gelesen) Schneeverhältnisse: Wenig aber genügend Schnee bis zum Talboden hinunter, N-Hänge feiner Pulverschnee

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Tourenüberblick:
30.01.11: Meniggrat 1929 m, 600 Hm
31.01.11: Drümännler 2436 m, 1150 Hm
01.02.11: Mariannehubel 2140, 950 Hm
02.02.11: Männliflue 2652 m, 1300 Hm
03.02.11: Rauflihore 2322 m, 1100 Hm
04.02.11: Gurbsgrat 2130 m, 900 Hm

Sonntag, 30.01.11, Meniggrat, 1929 m, Autor: Manfred Lorch

„Keine Liebe ohne Wasserbett“ steht auf dem Transporter. Sein Chauffeur und Besitzer, das Diemtigtaler Urgestein Werner Mani, führt uns in alter Frische pünktlich an den Ausgangspunkt unserer Einstiegstour. In Anlehnung an Claudes zweite Tourenwoche, können wir sie „easy and cosy“ nennen, gerade recht, um uns an Altschnee und „langweiligen“ blauen Himmel zu gewöhnen. Werner erheitert uns: Sein Jägerlatein vom doppelten Reh und dem Jagdhündchen, das mit einem Adler einen Alpenflug unternehmen durfte, löst manchen Lacher aus.
Der Aufstieg durch Schattenhänge lässt kalten Pulver erahnen, doch der wärmende Halt bei einem Schneeschuhläufer-Camp ist willkommen. Die zweite Etappe vorbei an einer üppigen Alphütte führt uns zum breiten Grat mit toller Aussicht. Diese wird von Claude und Werner vom ersten bis zum letzten Gipfel kompetent kommentiert. Wir visieren unser nächstes Gipfelziel und merken, wie ausgedehnt und attraktiv das Umgelände ist. Darauf picken und nicken wir genüsslich. Bio-Lilo spendet allen eine Claro-Schoggi-Paranuss vor dem grossen Schneegenuss. Den haben wir nämlich, denn die Führungscrew, besonders Herrmann, hat den Riecher für die letzten Pulverhänge. Zuletzt führt uns Werner noch nach Entschwil, seinem Dorf, zeigt uns eindrückliche neue Holzbauten. Der vom liebenswürdigen Wirtepaar gespendete Apéro im Hirschen weckt die Vorfreude auf das Abendessen.

Montag, 31.01.11, Drümännler 2436 m, Autorin: Lilo Bigler

Heute ist die Tour auf den Drümännler auf 2436 m angesagt. Das Wetter ist wie immer wun-derschön, und wir fahren mit Werner, unserem einheimischen Chauffeur, nach Fildrich, fast zu hinterst im Tal. Nun werden die Skis angeschnallt und in zügigem Tempo geht es leicht steigend bergan in Richtung Steibode. Es ist bitterkalt und ein eisiger Wind bläst uns entge-gen. Es liegt wenig Schnee für die Jahreszeit. Nach gut einer Stunde verkündet unser Touren-leiter 10 Minuten Pause. Da meint ein Teilnehmer beiläufig: „Me muess ja nüd 10 Minute frässe bi dere Chelti“, dann eben nur 5. Unser Zielgipfel ist bereits von hier aus gut sichtbar. Wir passieren holpriges Gelände mit vielen kleinen Büschen und überqueren einen Bach. Darnach beginnt der erste pickelhart gefrorene Anstieg, sodass es notwendig wird, die Harscheisen zu montieren. Dabei verselbständigt sich der Helm eines Teilnehmers und rollt unter Gelächter den ganzen Hang hinunter. Entsprechende Kommentare bleiben nicht aus. Wir werden ihn später bei der Abfahrt mit einigen kleinen Beulen wieder finden. Bereits erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Wir kommen gut voran und erreichen bald den Grat und somit das Skidepot. Die steilen Spitzkehren müssen noch etwas geübt werden. Von hier geht es zu Fuss zum Gipfel des Drümännlers. Die Aussicht ist bei diesem Wetter atemberaubend. Man sieht u.a. die Berner Alpen, Bietschhorn, Wildstrubel und auf der Seite des Diemtigtals Gsür und Rauflihorn und viele mehr. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast beginnt die rassige Abfahrt, teils Pulver, teils Hartschnee, zurück zum Ausgangspunkt. Gröbere Stürze sind keine zu verzeichnen. Es war wiederum ein toller, unvergesslicher Tag.

Dienstag, 01.02.11, Mariannehubel 2140 m, Autor: Kurt Bucher

Beim Morgenessen teilt uns Manfred mit, dass er heute nicht mitkommen kann, da er erkältet ist, Husten und wahrscheinlich auch Temperatur hat. Wir wünschen ihm gute Besserung, aber eigentlich könnte er dem Servicepersonal helfen, denn er verrät uns, dass er auch ein Kellner-Diplom besitzt. Während unser Hotel um 08.30 Uhr noch unter einer Nebeldecke liegt, durchbrechen wir diese auf der Fahrt ins hintere Diemtigtal zum Restaurant Spillgerten. Von hier geht es ein Waldsträsschen hinauf, auf dem wir auch wieder hinunterfahren werden und da lösen einige Steine auf diesem Weg nicht eitel Freude aus. Landschaftlich ist dieser Aufstieg sehr schön. Zwei mal gibt’s eine Pause und eine halbe Stunde vor dem Gipfel, man höre und staune, eine Kontrolle von Claude ob wirklich jedermann(frau) das Notfallblatt bei sich habe! Wer es nicht habe müsse nach der Tour eine Runde zahlen. Da hat Lilo grosses Glück, denn sie hat das Notfallblatt zu Hause vergessen, aber dafür ihre Runde schon gestern bezahlt. Beim Aufstieg waren für die letzten 5 Minuten noch alpintechnische Hindernisse eingebaut. Aber mit etwas Zureden bewältigen diese alle von uns, sogar ohne Harscheisen! Den Hubel, der eher ein Gipfel ist, und seinen Namen noch nicht so lange hat, erreichen wir nach 3h 10 Minuten. Die Aussicht ist wieder toll, die Sonne wärmt und wir haben Zeit.
Die Abfahrt erweist sich als gut und Claude lobt die Gruppe, wie sie auch die steile Partie tipp-topp meistert. Die Steine auf dem Waldsträsschen umfahren wir einigermassen und bald können wir uns vor dem Restaurant Spillgerten an die Sonne setzen oder einige sich in den Liegestuhl legen. Werner, der Chauffeur unseres Kleinbuses, musste heute an eine Beerdigung und da gibt es bekanntlich immer viel zu erzählen, darum können wir die Sonne bis fast zum Untergang geniessen. Albrecht zahlt das Trinken und Ernst einige Riesennussgipfel. Zurück im Hotel lässt sich auch Seppel nicht lumpen und übernimmt die dortige Runde. Ihnen allen sei bestens gedankt. Es war ein prächtiger Tag.

Mittwoch, 02.02.11, Männliflue 2652 m, Autorin: Barbara Lepri

Die Königsetappe auf den höchsten Diemtigtaler.

Wir starten eine halbe Stunde früher als sonst. Es ist bitterkalt. Selbst Claude klaubt sein Stirnband hervor, das erste Mal diese Woche. Eher flach beginnt unser Aufstieg ins Tal hinein. Wir nehmen die Abkürzung durch den Wald, Überraschung! Es liegt z.T. kein Schnee unter den Tannen, also Skis jeweils kurz abschnallen und tragen. Nach der ersten Rast erreichen wir bald den Talkessel von Oberberg. Hier bleiben einige Lädierte zurück an der Sonne. Das Gelände wird jetzt steiler, Spitzkehren sind angesagt, die haben wir bis jetzt vermieden. Als nächste Herausforderung kommt eine kleine Fellabfahrt mit Sturz in der Mulde, Hilfe ist gefragt beim Ausgraben. Der Gipfelaufstieg liegt vor uns. Nach gefühlten 1000 Spitzkehren erreichen wir das Skidepot. Die letzten 100 Hm steigen wir zu Fuss auf und werden mit einem gigantischem Panorama belohnt. Wir geniessen die Abfahrt und treffen unsere Sünneler auf halbem Weg. Zu schnell sind wir wieder bei unserem Auto und freuen uns auf das wohlverdiente Bier. Zurück im Hotel fragen wir uns, was uns Anna wohl wieder Köstliches aus der Küche zaubern wird. Müde und satt sind die Letzten um 23 Uhr im Bett.

Donnerstag, 03.02.11, Rauflihore 2322 m, Autor: Mäni Blum

Heute hat Claude eine Easy-Tour angesagt. Easy nicht wegen der Höhendifferenz von rund 1100 m, sondern wegen des gemächlichem Tempos und längeren Pausen. Um 8.30 h führt uns Werner Mani mit seinem Bus zur Grimmialp, wo wir auf 1225 m starten. Der Weg führt durch einen Waldweg bis zur Grimmifurggi. Beim Zwischenhalt überholen uns zwei „Berner Meitschi“ , Ursula und Karin, die wir später wieder einholen. Nach 3½ Stunden Aufstieg können wir uns auf dem Gipfel des Rauflihorn gratulieren. Der Himmel ist ganz leicht bewölkt, die Temperatur aber angenehm warm. Nach dem Picknick geniessen wir die Abfahrt über leicht bröckligen Hart- und Pulverschnee. Im unteren Teil des Waldweges müssen wir wegen Vereisung und Steinen etwas vorsichtiger fahren. Doch wir kommen ohne Schaden auf der Grimmialp an, wo wir im Restaurant Eggli unseren Durst löschen. Im Hirschen in Oey erwartet uns Anna zu einem Apéro mit Glühwein und einer feinen Quiche. Das Nachtessen ist wieder exzellent mit einer speziellen Vorspeise: Bratwurst auf Lebkuchen mit einer Apfelscheibe dazwischen. Nach dem Essen packt es die Frauen zusammen mit Martha zum Jokerspiel und eine Gruppe der Männer spielt einen Jass.

Freitag, 04.02.11, Gurbsgrat 2130 m, Autoren: Helene und Ernst Galli

Heute am letzten Tag unserer Skitourenwoche erwartet uns wiederum ein stahlblauer Himmel. Wir starten im „Feissenboden“ 1225 m. Wegen aperen Stellen geht’s gemächlich auf dem schneebedeckten Asphaltsträsschen bergan. Nach einer Trinkpause will es Claude wissen und führt uns einen steilen Hang hinauf wo er unsere Spitzkehren begutachtet. Anschliessend haben wir eine ausgiebige Rast verdient. Weiter geht’s auf coupiertem Gelände. Auf dem Gurbsgrat angelangt können wir viele Gämsen beim Äsen beobachten, welche sich – im Gegensatz zu uns – über den Schneemangel freuen. Hier oben pfeift uns der Südwind um die Ohren und wir beschliessen gleich zur nächsten Alphütte hinunter zu fahren um dort unsere Mittagsrast abzuhalten. Zu unserer Freude findet Hermann als Vorfahrer schöne Pulverschneehänge. Beim Gaden angekommen geniessen wir ein feines Brötli von der Bäckerei in Oey. Die wunderbaren Bionüssli, – Mandeln, -Bananen etc.- wie jeden Tag offeriert von Lilo – runden unser Picknick ab. Nochmals kurven wir durch pulverigen Schnee bis wir das Alpsträsschen erreichen.
Zurück im Hotel genehmigen wir noch einen letzten Drink bevor wir unser Gepäck in den Autos verstauen und uns von der gastfreundlichen Crew des Hotels Hirschen verabschieden. Unseren KameradInnen wünschen wir baldigen Schneefall für schöne Pulverschneetouren und dem tapferen Josef schnelle Besserung seiner lädierten Schulter. Glücklich und zufrieden treten wir den Heimweg an.

Im Namen aller Teilnehmenden bedanken wir uns bei Claude ganz herzlich für die perfekte Organisation und die kompetente Tourenleitung. Wir freuen uns bereits auf die nächste Skitourenwoche.

BerichterstatterIn
Siehe Tagesberichte, Fotos Claude