Dauphiné TW BGF (S/B/ZS) Andreas Walder

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum13.4.13
Enddatum21.4.13
Anmeldeschluss10.2.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-a980-41a2-96cc-0006ac120019
Beschreibung

13.4.2013-21.4.2013 [Sa-So] Schwierigkeit: ZS, je nach Verhältnissen werden die steilen Couloirs oft zu Fuss begangen.

Tourenleiter: Walder Andreas
Bergführer: Zürcher Franz

Samstag 13. April:
Anreise mit dem Bus nach Villar d’Arêne und zum Hütten Parkplatz 1667 m.
Aufstieg zur Refuge de l’Alpe de Villar d’Arêne 2077 m.
L,Hm 410, Distanz 4.5 km, Zeit ca 2 Std.

Sonntag 14. April :
Pic de Chamoissière 3092 m,
ZS, Hm 1030, Zeit ca 5h retour.

Montag 15. April:
La Grande Ruine 3765 m.
ZS, Hm 1835 m, Ze

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Walder Andreas, Kirsch Michael, Röthlisberger Lukas, Martin Andrea, Frick Erika, Neck Beni, Rellstab Jürg,Sperb Ruedi, Meier Christine, Zürcher Franz
Verhältnisse
Das Traumwetter schlechthin. Von Samstag bis Donnerstag grande beau, tiefblauer Himmel, super Fernsicht und perfekt viel Schnee. Am Schatten Pulverschnee, wenig Bruchharst bei den Übergängen und Sulz an den Sonnenhängen. Im späteren Tagesverlauf Tendenz zu Nassschneelawinen. Allgemein sehr warm bis heiss. Nullgrad-Grenze bis 3700 m. Am Freitag nochmaliger Wintereinbruch. Niederschlag, Schneefallgrenze bis 1000 m sinkend, bewölkt.

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Samstag, 13. April
Anreise nach Villar d’Arêne. Fahrt über Chiasso – Milano – Turin – Montgenevre – Briançon – Col du Lautaret – Villar d’Arêne.
Hüttenaufstieg in 1 3/4 h, 400 Hm zur Refuge de Villar d’Arêne 2077 m.

Sonntag, 14. April
Pic de Chamossiere 3095 m, 1018 Hm, 4 h.

Wir erwarten Pulverschnee und finden tatsächlich ein solches herrlich gefülltes Couloir. Langsames Akklimatisieren an die annähernd 80 Spitzkehren pro Tourentag. Franz in Höchstform spurt das immer steiler werdende Couloir ohne Pause bis zum Gipfel. War das ein Test der TeilnehmerInnen? Ein herrlicher Rundblick entlöhnt für die nicht einmal vorhandenen Mühen, alle bestehen den Test! Nun folgt die Traumabfahrt in knietiefem, unverfahrenem Pulverschnee. Auf Grund der grossen Wärme entscheiden wir uns keinen weiteren Gipfel anzuhängen. Damit uns der Hunger nicht im Stiche lässt schaufeln wir den Vorplatz der Hütte frei. Dieser wird uns und den anderen Gästen noch viel Genuss bereiten.

Montag, 15. April
La Grande Ruine 3765 m, 1850 Hm, 6 h.

Start im Dunkeln um 4.45 Uhr, wegen der grossen Wärme müssen wir diese Tage sehr früh unterwegs sein. Einziges Malheur heute, die Bindung von Lukas hat eine Schraube locker und er muss zurück zur Hütte. Zügig steigen wir auf direktem Weg dem Gipfel entgegen. 100 Hm unter dem höchsten Punkt werden die Skis mit den Steigeisen getauscht. Die steile Gipfelflanke wird von allen ohne wenn und aber bestiegen. Bravo, der Gipfel ist erreicht. Spitz und steil fällt er auf alle Seiten in tiefe Täler. Die Abfahrt führt via Col des Neiges über den Glacier de la Casse Désert und ist sulzig bis feucht und weich. Das Piece de resistance der Tour sind die knapp 100 Hm hinauf zur Hütte bei gefühlten 45°C.

Dienstag, 16. April
Tête de Pradieu 2879 m, 802 Hm, 2 1/2 h.
Roc Noire de Combeynot 3112 m, 600 Hm, 2 h.

Ruhetag! Der Tag beginnt wie immer mit dem herrlichen Frühstück aus „Bröselbrot“. Der Schnee ist knapp durchgefroren und der Aufstieg zum Tête de Pradieu ist schon nach kurzer Zeit und 30 Spitzkehren vorbei. Endlich wieder mal Handyempfang, die Drähte laufen heiss! Eine kurze Abfahrt in pickelhartem Steilgelände führt uns zum neuen Startpunkt des zweiten Gipfels. Mit kurzem Geklimper entschwindet Minis Harscheisen dem Tal entgegen. Trotz intensiver Suche ist es nicht mehr auffindbar. Warm und wärmer und immer weicher wird der Schnee des Roc Noir. Nur eine kurze Gipfelrast und nun schnell die noch teilweise tragende Schneedecke mit mehr oder weniger schönen Kurven schmücken. Ah schmeckt das Bier auf der Hütte wieder fein!!!

Mittwoch, 17. April
Montagne des Agneaux 3648 m, 1771 Hm, 7 h.

Dank sommerlichen Temperaturen sind wir bereits um 3.45 Uhr auf Tour. Mini entscheidet sich wegen Rückenschmerzen heute in der Hütte zu bleiben. Nach kurzer Zeit geht auch Beni wegen Unwohlsein wieder zurück. Entlang Moränen und diversen Steilstufen fellen wir zum Übergang zum Glacier du Casset hinauf. Rund 70 m steigen wir mit dem Prusik am fixen Seil gesichert zum Gletscher ab. Die Vollpackung drückt allen auf die Schultern und zudem kämpfen einige auch mit den Bohnen von gestern Abend. Tiefe Spuren zeugen von der immensen Wärme auch auf dieser Höhe. Wir steigen mit den Skis den Gletscher hoch dem heutigen Gipfel Agneaux Centrale 3648 m entgegen. Eine kurze Kletterei führt uns auf den höchsten Punkt. Auch heute ist der Gipfel steil und ausgesetzt – also sehr attraktiv für uns!

Donnerstag, 18. April
Col Pic d’Arsine 3157 m, 1180 Hm, 4 h.

Wegen den immer noch warmen Verhältnissen wählen wir heute eine kürzere Tour. Wir steigen zwischen dem Pic d’Arsin und dem Pic du Dragon zum Sattel hinauf. Den höchsten Punkt können wir nicht erreichen. Der Gletscher ist in den letzten Jahren so stark abgeschmolzen, dass wir nur bis 10 m unter den Col steigen können. Unter senkrechten Felsen schaufeln wir einen Adlerhorst zu unserem Rastplatz aus. Alle Schneearten bieten die Steilhänge zur Hütte zurück. Guten Pulver, seidenfeiner Sulz, etwas lehrreichen Schnee und eine lange Schussfahrt über den flachen Boden zur Hütte zurück. Bier, Kaffee und Kuchen überbrücken die Wartezeit bis uns die Hüttenwartin die Schlussrechnung präsentiert. Wir haben ja gar nicht so viel getrunken wie oft behauptet wird . Die Abfahrt ins Tal geht zügig da auch der Schnee noch gut fahrbar geblieben ist. Gut erreichen wir unsere nächste Unterkunft in Villar d’Arêne das Gîte les Melèzes. Unerwartet präsentieren sich die Wetteraussichten für die nächsten zwei Tage schlecht! Auch ist die Strasse nach Ailefroide nach dem Winter noch nicht offen. Die Wettersituation gibt den Ausschlag, dass wir die Pläne für die nächsten zwei Tage ändern müssen und unser Gipfelziel, den Barré des Ecrins leider nicht in Angriff nehmen können.
Der Wirt vom Gîte les Melèzes ist über unsere zusätzliche Nacht bei ihm erfreut.

Freitag, 19. April
Breche Jumel 2986 m, 1379 Hm ab Les Boussardes 1626 m, 4 h.

Während in Villar d’Arêne stockdichter Nebel liegt, ist das Wetter auf der Ostseite des Col du Lautaret noch ganz passabel. Wir steigen durch Lärchenwälder und später an mächtigen Moränen entlang durch das Vallon du Fontenil bis 3005 m, etwas über den Jumelsattel hoch. Trotz ab und zu schlechter Sicht und teilweise feuchtem Schnee sind die Hänge noch überraschend gut fahrbar.

Samstag, 20. April
Pic Blanc du Galibier 2955 m, 1000 Hm, 3 h.

Frühstück um 7.00 Uhr, danach kurze Fahrt zum Col du Lautaret, wo wir auf 1950 m zu unserer letzten Skitour starten. Nebel und Wind halten uns nicht von unserem geplanten Ziel ab. Mit abnehmendem Wind und immer besser werdender Sicht erreichen wir nach gut 3 Stunden unser heutiges Ziel. Bei unserer letzten Abfahrt geniessen wir den pulvrigen Neuschnee! Wir starten unsere Heimreise Richtung Susa, unserem letzten Nachtquartier dieser anspruchsvollen Skitourenwoche. Was macht man in Susa? Lädälä, Städtläluegä, Aperölä und natürlich fein italienisch (!) z’Nacht ässä.

Sonntag, 21. April
Heimreise ab Susa über Turin – Milano – Chiasso – Wädenswil mit dem Sportbus Wädenswil, souverän gesteuert von unseren Chauffeuren. Alle sind gesund und munter Zuhause angekommen.
Herzlichen Dank an unseren Bergführer Franz Zürcher!

BerichterstatterIn
Franz Zürcher