Bregenzerwald Nord (S/B/L) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum1.2.10
Enddatum4.2.10
Anmeldeschluss11.1.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3b-0f90-4957-82f9-0006ac120019
Beschreibung

1.2.2010-4.2.2010 [Mo-Do] Gemütliche Tagesskitouren mit lediglich 600 Höhenmetern Aufstieg in einem unbekannten Gebiet welches mir sehr lieb geworden ist. In verschiedenen Tälern, vorwiegend über Alpweiden, picken wir uns täglich ein hübsches Gipfel(chen) raus. Als „Must“ für unsere Sektion werden wir die „Rohnenhöhe“ bezwingen! Sollten wir zuwenig kriegen, können wir immer noch ein zweites Mal die Felle aufziehen…
Unterkunft in schöner Pension im Doppelzimmer mit Dusche, WC, Balkon. Für 8 Teilnehmer ist reserviert

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christine Huber, Ueli Köppli, Regula, Christa
Verhältnisse
Wechselhaftes Wetter. Sehr viel Schnee. Lawinenbulletin immer 'erheblich'. Bregenzerwälderische Gastfreundschaft und traumhafte Ggend.

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Hohröhnler scheitern an der Rohnenhöhe

Doch zuerst der Reihe nach. Zwischen Dornbirn und Bödele treffen wir uns und ziehen die Felle auf. Durch tiefverschneiten, halboffenen (Bregenzer-)Wald steigen wir zum Gipfel und zur Berghütte(!) Hochälpelekopf hinauf. Es folgt die Abfahrt nach Schwarzenberg, mit dem Bus hoch bis Bödele, mit dem Lift nochmals gegen den Hochälpelekopf und nochmals eine Abfahrt zu unseren Autos. In Egg dann Zimmerbezug und erste gemütliche Runde im „amPuls“ bei Gerlinde. Nachtessen in der Bauernstube der Traube.

Am nächsten Tag liegt noch mehr prachtvoller, lockerer Schnee. In knietiefer Spur geht es via Ochsenlageralpe zum Koppachstein. Zum Glück starteten wir nach einer Gruppe die für uns die Spurarbeit verrichtete! Für die Abfahrt liegt fast zu viel von der weissen Pracht. Vor allem nach einem Sturz war es echt schwierig, aus eigener Kraft wieder auf die tragenden Skis zu kommen. (Das nennt man heutzutage Wellness in freier Natur = baden.)

Am kommenden Tag wechseln die Flocken zu Tropfen. Deshalb starten wir erst um halb zwölf. Vom Bilderbuchdorf Sibratsgfäll wandern wir auf unseren Skis zur Jause in die Sägestube nach Schönenbach. Eine einzige Familie überwintert hier im Talabschluss. Bei jetzt trockenem Wetter und eindrucksvoller Stimmung geht es wieder zurück. Nachtessen im Drei Könige, mit typisch wälderischer Ambiance, im Oberdorf.

Unser letzter Tag verspricht das beste Wetter der Woche. Aber die Gefahrenstufe „erheblich“ bleibt uns auch heute treu. Wir spuren völlig allein bei herrlichem Sonnenschein auf den Falken, direkt neben der ursprünglich geplanten Rohnenhöhe (D), bzw. dem Eineguntkopf (A). Beides sind Grenzberge zu Deutschland mit 30° Hängen. Heute erachten wir den Falken als sicherer, wie auch schon vor 193 Jahren:

„Eines Tages, im Jahre 1817, ging es aber auf der Rohnen nicht mit ordentlichen Dingen zu. Es krachte und „schnellte“ im Berg und die Leute fragten sich, was sie jetzt wohl wiederangestellt hätten, dass es so wild tue. Da kam der „Krumbacher Luft“ mit schweren, schwarzen Wolken. Die verfingen sich auf der Rohnenhöhe. Oben am Berg entlud sich ein scheussliches Unwetter. Ein Blitzen und Brausen, ein Krachen und Stöhnen hub an – wie beim jüngsten Gericht. Als sich das Unwetter nach zwei Tagen verzogen hatte, sah man, dass oben auf Rohnen ein hässliches, tiefes Loch entstanden war. Eine schmutzige Bahn zog sich gegen das Tal herab. Wo sich vordem weite, saftige Wiesen ausgedehnt hatten, erfüllt jetzt ein breiter, mächtiger See den Talgrund. Das Wasser war so tief, dass nur noch die höchsten Tannenwipfel herausragten. Da erhob sich ein Klagen und Jammern, vor allem bei denen „im Höfle“ und „im Schnidenbach“. Viele Joch Wiesen und Weidegrund lagen unter Schlamm und Wasser.

Bald aber hörte das Klagen auf, ja die Menschen fanden allmählich sogar Gefallen am See, der durch die Naturkatastrophe entstanden war. Heute noch erfreuen sich Tausende am Lecknersee.“

Die anspruchsvolle Abfahrt bot nochmals Gelegenheit zum Wellnessen. Die verbrauchten Kalorien (und einige mehr) haben wir bei feinem Kaffee und Kuchen wieder ersetzt. Nicht nur darum bleiben uns die vier Tage im Bregenzerwald in süsser Erinnerung.

Die Rohnenhöhe wartet noch immer auf die Bezwingung durch die Hohröhnler. Wir kommen sicher wieder, es war wunderschön!

BerichterstatterIn
Tourenleiter