Bivio-Lagrev-Lunghin v (S/B/WS) Ulf Kottenrodt

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum31.3.07
Enddatum1.4.07
Anmeldeschluss15.3.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df42-e004-4ff9-b5b6-0006ac120019
Beschreibung

31.3.2007-1.4.2007 [Sa-So] Geplant sind die Skitouren:
Samstag: Piz Lagrev 3164 Route 462 von der Alp Gülia mit Abfahrt auf gleicher Route Aufstieg 3-4 Std (950 m).
Sonntag: Piz Lunghin 2780 m mit Abfahrt nach Bivio, oder als Option nach Maloya je nach Wetter und Schneeverhältnissen.
Aufstieg 3-4 Std. (980 m)
Uebernachtung im Hotel Stampa im Massenlager, oder auf Wunsch in Hotelzimmern. Bitte Wünsche an Tourenleiter richten.

Es handelt sich hier um 2 wunderschöne Skitouren im Gebiet von Bivio, der Perle am Julier

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bernadette Alig, Lieslotte Bigler, Christine Boschung, Bernhard Boschung, Kurt Bucher,Ruedi Egger, Helen Galli, Ernst Galli, Monika Hodel, Ueli Koeppli, Klaus Meyer, Andres Meyer, Doris Schwarzenbach, Ruth Thalmann,
Verhältnisse
Schönes Wetter auf der ganzen Linie. Wenig Schnee, aber gute Qulitäet. Lawinengefahr gering bis mässig. Tageszeitliche Ertwärmung muss berücksichtigt werden.

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

Ersatzskitour vom 1.April

Schon am Donnerstag musste ich mich entscheiden. Die Prognosen für das Wochenende vom 31. März und 1.April waren für den Süden wenig verheissungsvoll. Um die Teilnehmer nicht zu enttäuschen entschloss ich in unserer Region eine Skitour zu machen und die Skitouren in Bivio auf das Wochenende nach Ostern zu verlegen. Das heutige Ziel sollte also der Tierberg sein. Vor einer Woche konnten Alex und ich vor lauter Neuschnee auf dem Weg zum Leiterenstock nur resigniert aufgeben und uns mit dem Stock begnügen, so anstrengend war das Spuren. Heute am Obersee wird mir bald klar, dass das schöne Wetter und die Wärme dem Neuschnee sehr zugesetzt hatten. Ein kurzer Ausblick auf den Tierberg zeigte mir apere Südhänge. Kurz entschlossen muss ich unser Tagesziel ändern. Nun streben wir den Rautistock an. Die Normalroute über Grapplistaffel kommt heute ebenfalls wegen Schneemangels nicht in Frage. So müssen wir die längste Route wählen, über Sulzboden, Obertal, Sulz zur Raitialp. Auf der ganzen Strecke liegt genügend Schnee und das wellige Gelände auf der Rautialp macht es reizvoll eine schöne Spur anzulegen. Die Länge des Aufstiegs hat doch dem einen oder anderen etwas zugesetzt und erste Ermüdungserscheinungen sind spürbar. Deshalb beschliessen wir den Tänn mit seinem netten Gipfelchen heute dem Rautispitz vorzuziehen. Bei dem schönen Wetter bietet sich auch von diesem Punkt aus eine sehr schöne Aussicht, auch auf den Tierberg, den man heute besser zu Fuss erreicht hätte. Hier sind die Südhänge schön angefirnt und mit Freude schwingen wir talwärts. Weiter unten ist es allerdings zunehmend flacher, der Schnee schon weicher, so dass die Stöcke vermehrt zum Einsatz kommen. Trotz reichlichem improvisieren denke ich doch, dass wir einen schönen Tag erlebt haben.

Skitouren Bivio 14./15. April (um 2 Wochen verschoben)
Frühes Aufstehen wird sich heute lohnen, also ist um 4Uhr Abfahrt im Feld in Richterswil.
Die Fahrt zum Ausgangspunkt für den Lagrev an der Julierpassstrasse ist nach guter Fahrt mit wenig Verkehr zeitig erreicht, so dass wir um 7 Uhr starten können. Das Wetter ist wieder wunderschön, der Schnee nicht zu stark gefroren, so dass auf Harscheisen vorerst verzichtet werden kann. Zur Gianda Lagrev wird es aber dann doch richtig steil und wir sind froh diese mitgenommen zu haben. Nach dieser steilen Stelle haben wir eine Pause verdient und so Gelegenheit den weiteren Aufstieg bis zum Skidepot zu studieren. Die Morgensonne taucht das Gelände in zauberhaftes Licht. Auf einer bereits angelegten Spur halten wir uns links auf dem Vadret Lagrev und erreichen ohne Unterbruch den oberen Gletscherrand. Hier bietet sich ein prächtiges Panorama. Die Bernina und das Bergell sowie das Engadin sind besonders hervorzuheben aber auch die anderen Gipfel im weiten Rund sind heute besonders gut zu erkennen. Ausgiebig geniessen wir die Gipfelrast, doch dann ist es doch höchste Zeit wieder abzufahren. Leider sind die schönen Hänge schon sehr verfahren, die Osthänge haben schon zu viel Sonne abbekommen und sind schon sehr weich, Weiter unten wo noch lange Schatten war sind die Verhältnisse wieder besser, so dass wieder Freude aufkommt.
Nun verabschieden wir Ruedi, der nur heute mitkommen konnte in der Beiz bei la Veduta. Wir fahren nach Casaccia ins Hotel Stampa, wo wir übernachten wollen. Nach dem Zimmerbezug gibt es Gelegenheit zu einer Jassrunde oder etwas Schlaf, bis wir zum Nachtessen nach Vicosoprano fahren können und dort ein gediegenes Nachtessen mit italienschen Spezialitäten geniessen. Das Restaurant Alpina mit seinem in den Fels gehauenen Grotto bietet eine schöne Ambience, wir kehren alle zufrieden ins Hotel zurück und verbringen wiederum eine kurze Nacht.
Heute wollen wir dem d’Emmat Dadaint besteigen. Schon um 6Uhr 30 können wir starten, der Tag ist gerade erst angebrochen und verspricht ebenfalls wieder wunderschön zu werden.
Zunächst gibt es einen kurzen Aufstieg von etwa 200 Metern und dann eine kurze Abfahrt auf den Fellen zum Leg Grevasalvas . Wir umgehen diesen und steigen weiter taleinwärts auf bis fast zur Fuorcla Grevasalvas, wo wir uns nach rechts wenden. Nach kurzer Pause frisch gestärkt können wir die Gipfelhänge angehen. Auch von hier oben haben wir wieder eine fantastische Aussicht auf die Berge, die alle klar und deutlich zu erkennen sind.
Heute erwischen wie den optimalen Zeitpunkt für die Abfahrt genau und können so eine wirklich fantastische Firnfahrt erleben. Fast zu früh so will es uns scheinen sind wir wieder zurück in La Vedutta. In Bivio löschen alle ihren Durst, geniessen die Sonne und freuen sich
darüber wie schön es doch sein kann an einem Tag so vom Winter in den Frühling zurück zu kommen. Nach problemloser Fahrt treffen wir zufrieden wieder zu Hause ein.

BerichterstatterIn
Ulf Kottenrodt