Biketouren mit Hotel (BI/B/S2) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypBiketour, Sektion
Startdatum15.8.15
Enddatum16.8.15
Anmeldeschluss31.7.15
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2c-4cc0-49cd-aed2-0006ac120019
Beschreibung

15.8.2015-16.8.2015 [Sa-So] Samstag:
Zugfahrt Wädenswil – Goppenstein, Wädi ab 06.00 Uhr
Biketour von Goppenstein nach Leukerbad 37 km, 1’850 HM über wunderschöne Singletrails, Schwierigkeiten max. S2
Hotelübernachtung in Leukerbad
Sonntag:
Biketour von Leukerbad via Leuk, Raron, Moosalp, Stalden nach Visp 70 km, 1’600 oder 2’200 HM. Die einfachere Variante nutzt die Seihlbahn von Raron nach Unterbäch. Auf der Moosalp gibt es die Sagen umworbene Crèmeschnitte als Pflichtkonsum. Zwei tolle Downhillstrecken warten auf

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Carla Vanoli, Heinz Günthardt, Hans Urs Lauber, christina und Michi Kirsch
Verhältnisse
Besser als erwartet und prognostiziert!

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Eigentlich liebe ich die Schweiz im Speziellen und Mitteleuropa im Allgemeinen für die vier Jahreszeiten. Es ist schon ein Privileg im vierteljahres-Rhythmus völlig veränderte klimatische Bedingungen erleben zu dürfen. Das ist Abwechslung und versüsst den Alltag. Und natürlich hat jeder so seine Präferenzen in Sachen Jahreszeiten und es weiss ja schon fast Jede/Jeder in meinem Umfeld, dass ich mit dem Winter besser auskomme als mit dem Sommer. Und dann so ein Sommer!! Ich schwitze mich Wochenlang fast zu Tode und ausgerechnet an meinem Bike-Weekend bricht die Hitzewelle zusammen. Da hadere ich schon ein wenig mit dem Schicksal im Allgemeinen und mit Petrus im Speziellen!
Das ist nämlich so eine Sache mit dem Petrus: Eigentlich habe ich ja gar keinen schlechten Draht zu ihm, denke ich, meine ich. Darum bin umso erstaunter als ich Anfang letzter Woche die erste Langzeit-Prognose so am Rande zur Kenntnis nehme. Als dann auch noch Mails und SMS bei mir eintreffen, es ist schon Donnerstag-Abend, werde ich schon ein wenig nervös. Habe ich was falsch gemacht, als ich den ganzen Sommer Petrus angefleht habe, sofort und unmittelbar mit dem Winter anzufangen? Da hat er mich doch wohl nicht falsch verstanden? Nach dieser langen, heissen Zeit wäre es auf zwei Tage mehr wohl auch nicht angekommen!
Und dann tauchen da auch schon die Zweifler an mir auf, einer sagt am Freitagabend noch ab, der Andere kommt zwar mit, ist aber gar nicht angetan von meiner Idee die ganze Sache den Wetterprognosen zum Trotz durch zu ziehen. Der Grundsatz „nur wer zuhause bleibt, kann verlieren“ treibt mich allem zum Trotz voran.
Verhalten pessimistisch fährt unser Zug im strömenden Regen in Zürich morgens um 06:28 Uhr ab. Mit an Bord also vier Kolleginnen und Kollegen, einer nicht überzeugt von der Sache (wenn ich ganz ehrlich bin, trage ich auch einen Kampf aus, den mit Petrus!). In Bern umsteigen und das undichte Dach des Bahnhofs lässt uns den lästigen Regen spüren. Doch je näher wir den Bergen kommen, desto trockener ist es und in Goppenstein sind sogar kleinere blaue Störungen am Himmel sichtbar. Nur keine unnötige Eile, zuerst brauchen wir mal einen Kaffee und ein Stück hausgemachten Aprikosenkuchen (in welchem Haus wird der gemacht?). Dann schwingen wir uns zu viert auf den Sattel, um Richtung Ferden – Faldumalp zu fahren. Der übrig gebliebene Zweifler bezahlt unsere Kaffees (schlechtes Gewissen?) und fährt dann via Visp – Leuk ganz alleine nach Leukerbad. Wir geniessen den teilweise steilen Anstieg unter Wolken und im Nebel. Immer wieder haben wir Ausblicke auf das Bietschhorn und die Lötschenlücke. Es herrscht die Hoffnung, den ersten Aufstieg ohne Regen zu schaffen, immerhin gut 1‘100 Höhenmeter. Und tatsächlich kommen wir trocken oben an. Etwas schade, dass der Nebel die sensationelle Aussicht auf die hohen Gipfel verhindert. Nun folgt ein wunderschöner Singletrail über die Alpweiden bis zur Rinderhütte. Kurz vor der Rinderhütte beginnt es dann doch noch zu regnen. Verglichen mit der Prognose sicher vier Stunden zu spät. Für die Abfahrt begnügen wir uns mit der Kiesstrasse. In Leukerbad werden wir trotz Dreck bis hinter die Ohrläppchen und zwischen den Zähnen herzlichst im Hotel Escher empfangen. Alles kein Problem, das mit den dreckigen Kleidern, das Hotel ist sich Biker gewöhnt! Nach der Dusche machen wir noch einen Abstecher ins Thermalbad. Unser Zweifler hat in der 1411-Lounge für’s Nachtessen reserviert, welches wir in vollen Zügen geniessen.
Den Sonntag fangen wir gemütlich an. Die Aussage, dass man den Wetterbericht hören sollte, falls man unbedingt einmal angelogen werden möchte, bewahrheitet sich einmal mehr. Eigentlich sollte es morgens schon nicht mehr regnen, aber das ist leider nicht so. Also trödeln wir etwas herum und diskutieren die Möglichkeiten. Ich möchte nicht kalt ins Tal abfahren und empfehle darum den geplanten Aufstieg nach Pfarschong und die anschliessende Abfahrt nach Varen trotz Wetter und nassen Bodenverhältnissen anzugehen. Auch der Zweifler lässt sich darauf ein und so starten wir nach ausgiebiger Kettenpflege kurz nach 09.30 Uhr. Die knapp 500 Höhenmeter sind wegen des Nebels Schweiss treibend, Regen hat es aber keinen mehr. In Pfarschong ziehen wir uns trocken und warm an (sofern man Entsprechendes dabei hat, was nicht auf alle zutrifft). Trotz nassen Bedingungen fahren wir die ganze Abfahrt auf dem Wanderweg hinab nach Varen. Nur ein kleines Waden-Tatoo ist als Verletzung zu verzeichnen, sonst sind alle heil unten angekommen. Wegen unsauberem Fahren muss ich zwar keine Busse bezahlen, wohl aber im Vorderrad einen neuen Schlauch einbauen. Dann geht es der Rotte entlang das Wallis hinauf nach Raron / Turtig. Hier an der Talstation der Luftseilbahn nach Unterbäch ist es kurz vor 13 Uhr, etwas zu spät, um noch die als Ziel des Wochenendes deklarierte Crèmeschnitte auf der Moosalp zu geniessen. Trotzdem nehmen wir die Luftseilbahn in Anspruch und fahren zum Z’Mittag nach Unterbäch. Das Wetter hat sich so sehr gebessert, dass wir kurz studieren, ob wir auf der Sonnenterasse essen sollen. Gut gestärkt fahren wir dann auf dem steilen Wanderweg wieder hinab nach Turtig und bei Sonnenschein das Wallis hinauf nach Visp. Im rappelvollen Zug geht’s dann wieder heimwärts.
Fazit:
Für Zweifler gilt der bereits erwähnte Grundsatz im Allgemeinen.
Mein Draht zu Petrus ist doch nicht so schlecht und ich möchte mich bei ihm für meine (wenn auch nur innerlichen) Zweifel in aller Form und im Speziellen entschuldigen. Ich hoffe, der Vorfall belastet unsere Zusammenarbeit in der Zukunft nicht!
Es gibt auch in der Schweiz hervorragende Hotels zu bezahlbaren Preisen, ein grosse Bravo an das Hotel Escher für die nette Gastfreundschaft und das hervorragende Frühstücksbuffet.
Samstag: 37 km, 1‘850 Höhenmeter, Sonntag: 45 km, 600 Höhenmeter, 1‘900 Tiefenmeter, Downhills nach Eggenberger-Singletrail-Bewertung eine knappe 3!
Nächstes Jahr holen wir uns die Crèmeschnitte!!

BerichterstatterIn
Michael Kirsch