Biketour mit ÖV/Hotel (BI/B/S2) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypBiketour, JO (14-22J), Sektion
Startdatum18.8.12
Enddatum19.8.12
Anmeldeschluss20.7.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-2f34-47ff-8ce1-0006ac120019
Beschreibung

18.8.2012-19.8.2012 [Sa-So] Wir fahren dieses Jahr zwar nicht durch die höchsten Berge, trotzdem bietet diese Tour eine Vielzahl an Highlights.
Samstag, 18.08.12
Zugfahrt Wädenswil ab 06:28 nach Thun an 08:21
Biketour Thun – Blumenstein – Gurnigelpass – Schwefelbergbad – Stöckhütte – Geissalp – Schwarzsee
Übernachtung im Hotel Bad Schwarzsee
50 km, 2’000 HM (kann je nach Form und Wetter auf 1’600 oder 1’200 HM gekürzt werden)
Sonntag, 19.08.12
Biketour Schwarzsee – Valsainte – Broc – Moléson-Umrundung – Montreux
7

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Andreas Walder, Caspar Sträuli, Dani Hohl, Denny Haas, Christina und Michi Kirsch
Verhältnisse
Das Wochenende schlechthin: Sonne pur 2 x 24 Stunden lang, vielleicht etwas zu heiss, wenn man etwas bemängeln darf!

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Vom Thunersee an den Lac Leman, so das Motto der diesjährigen Biketour. In zwei Tagen, mehr oder weniger der nationalen Biketour von Schweiz mobil folgend geht es durch die Fribourger Berge. Üblicherweise kämpfen wir an einem der beiden Tage etwas mit schlechtem Wetter und Kälte, diesmal sollte alles ganz anders kommen.
Der ewige Kampf mit der SBB beginnt erwartungsgemäss im Hauptbahnhof Zürich, 06:50 Uhr. Die Zugsbegleiterin steigt aus dem aus St.Gallen ankommenden IC aus, schüttelt den Kopf und meint: „Das goht jetzt aber würklich nöd“. Es geht dann doch, es ist ja auch nicht das erste Mal, dass auf den 8 vorgesehenen Fahrradplätzen 20 Velos und Bikes nebst einigen Kinderwagen und Gepäckstücken abgestellt werden. Sitzt man erst mal und steht das Bike nicht gerade vor der Türe, so ist die halbe Miete drin. Alle im Familienwagen anwesenden sind sich diesen Zustand offensichtlich gewohnt.
In Thun beginnt unsere Reise bei strahlendem Sonnenschein mit einem Kaffee, wie schon vor zwei Jahren. Damals sind wir Richtung Osten in den Napf gefahren, heute geht es westwärts. Zuerst noch auf Asphaltstrassen aus Thun hinaus und der ersten Steigung Richtung Gurnigelpass entgegen. Der knapp 1‘100 m Aufstieg ist grösstenteils im Wald und daher nicht ganz so heiss, trotzdem ganz schön Schweiss treibend. Es geht flott voran und die Wasserscheide ist nach rund 3 Stunden hinter uns, wir fahren hinab zum Schwefelbergbad. Wir nehmen zwar kein Bad, aber ein feines Mittagessen liegt schon drin. Noch immer ist es strahlend schön, was wir nach dem Essen schon bald zu spüren bekommen. Unser zweiter Aufstieg führt uns zur Stäckhütte und nach kurzem Waldstück fahren wir in der erbarmungslos brennenden Sonne den Berg hinauf. Auf der Stäckhütte nutzen wir das von praktisch jedem Stall im Fribourgerland angebotene Getränkeangebot, bevor es die letzten Meter zum Hohmattli schiebend hinaufgeht. Einzig Dani Hohl ist in der Lage, die steile Kiesstrasse fahrend zu meistern. Über Wiesen und von Kühen total zertrampelte Strassen geht es nun Richtung Spittel-Gantrisch hinab und auf der anderen Talseite praktisch wieder gleichviel zur Salzmatt hinauf. Armee sei Dank ist dieser letzte Aufstieg für heute komplett asphaltiert. So langsam merkt man die Beine und es wird immer mehr über Bier als über Fahrtechnik gesprochen. Nun kommt noch das Dessert der heutigen Tour, die Abfahrt zum Schwarzsee, welche Dani und Denny auf dem steilst möglichen Weg unter die Räder nehmen. Wir schon etwas gemässigteren fahren auf der Kiesstrasse, welche wir mit Offroad-Trottinet teilen müssen.
Unser Hotel am Schwarzsee bietet einen Keller für die teuren Bikes an, man könnte die Bikes auch vorher noch abspritzen, was wegen dem sensationellen Wetter aber gar nicht nötig ist. Der Swimmingpool des Hotels heisst Schwarzsee und das lassen wir uns keinesfalls entgehen. Der Pool ist auf gut 20 Grad temperiert, was bei Aussentemperaturen um die 30 Grad angenehm kühl ist. Dann das obligatorische Bier und schon ist es Zeit fürs Nachtessen unter freiem Himmel. Nur die unzähligen Fliegen, vielleicht angezogen durch die nicht ganz Schweissfreie Kleidung, trüben den Abend. Die auf dem heissen Stein angebotenen Fleischstücke sind leider etwas unterschiedlich gross, dafür aber ausgezeichnet. Minis Stück ist so gross, dass er einen zweiten heissen Stein braucht, weil der erste zu früh ausgekühlt ist. Caspar braucht seinen wohlverdienten Schlaf als erster und schliesst dafür seine Zimmerkollegen aus. Als Gegenleistung geht er frühmorgens zum Schwimmen im See und kommt ohne Schlüssel nicht mehr ins Hotel zurück.
Das Frühstücksbuffet ist wie angekündigt sehr gross und ausgezeichnet. Aufgrund der langen Etappe sind wir alle um 07:30 Uhr am Essen und 08:15 Uhr starten wir. Kurz gemütlich dem See entlang und dann sehr steil hinauf nach La Balisa. Ausser Dani schieben alle und selbst das Schieben ist noch sehr anstrengend. Dann folgt eine anspruchsvolle Abfahrt hinab nach La Valsainte. Das Kartäuserkloster kann nicht besichtigt werden, was aber keinen der Biker gross störte. Die folgende Abfahrt nach Charmey über einen wunderbaren Singletrail führte aufgrund unsauberen Fahrens zu zwei platten Hinterrädern, ausgerechnet unsere Profis Dani und Denny mussten flicken. Dank GPS konnten die etwas gemütlicher Fahrenden weiterfahren und mussten nicht auf die Reparaturen warten. In der anschliessend erforderlichen Aufholjagd verloren wir kurzfristig Denny, er tauchte dann aber nach 10 Minuten wieder auf. Vorbei am sehr schön gelegenen Gruyère geht es in die nächste ernsthafte Steigung und da die Zeit schon etwas nahe gegen Mittag vorgerückt ist, ist der Aufstieg temperaturmässig grenzwertig. Auf dem höchsten Punkt vor Molesson-Village schliessen wir auch wieder zu den Gemütlichen auf und fahren den zweiten Teil des Aufstiegs mit der Bahn. Im Restaurant auf Plan-Francey gibt es Teigwaren zur Stärkung. Nun folgt der anstrengendste Teil der Tour: Ein ewiges auf und ab, zwar wunderschöne Ausblicke auf den Lac Leman, aber bei fast unerträglicher Hitze. Gegen 14 Uhr entscheiden wir, die Tour abzubrechen und auf einfachstem Weg nach Montreux zu fahren. So erreichten wir auf Asphaltstrassen gerade rechtzeitig den Bahnhof Montreux, um uns mit Glace und Getränken einzudecken.
Der Heimweg mit der SBB bringt bezüglich Velotransports nichts Neues. Um 19 Uhr sind wir trotzdem alle wieder daheim.
Samstag: 50 km, 2‘100 HM
Sonntag: 64 km, 1‘300 HM

BerichterstatterIn
Michael Kirsch