Biketour mit Hotel (BI/B/S2) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypBiketour, Sektion
Startdatum28.7.07
Enddatum29.7.07
Anmeldeschluss13.7.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df41-a8f8-4c4a-bd68-0006ac120019
Beschreibung

28.7.2007-29.7.2007 [Sa-So] Wir fahren mit dem Zug nach Bonaduz (Umsteigen in Chur in 3 Minuten, falls wir den Zug verpassen, nehmen wir das Bike schon in Chur unters Füdli) und von da per Bike ins wildromantische Safiental nach Thalkirch. Im allseits bekannten Turrahus verpflegen wir uns, bevor wir den Tomülpass teilweise schiebend unter die Räder nehmen. Die Strapazen werden mit einer traumhaften Abfahrt nach Vals belohnt. Weiter der Strasse entlang nach Ilanz und dort ins Hotel. 1’900 HM / 65 km.
Am Sonntag gehts dann

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Stephan Rauch
Verhältnisse
Schönes Wetter mit einzelnen Regenspritzern

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Biketour mit Startschwierigkeiten
Die Anmeldezahlen waren wieder einmal sehr übersichtlich und dies trotz bester Wetterprognosen. Wahrscheinlich sind zu viele zu dieser Zeit in den Ferien. Also die Liste beginnt mit Patrik (Päde) und endet mit Stephan (Ste). Dazu natürlich meine Wenigkeit, nur eine Woche nach dem 7-Tage-Gigathlon nicht gerade in Hochform.
Ich buche in Ilanz ein Fünferzimmer im Velotel (das letzte Hotelzimmer in ganz Ilanz!!), genügend Platz ist immer gut.
Am Freitag, so gegen Mittag meldet sich Päde, der sich beim Versuch, sein kaputtes Pedal zu ersetzen, erheblich an der Hand verletzt hat und deshalb nicht teilnehmen kann. Da Ste in Chur eine Bleibe hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als am Samstagmorgen alleine in den Zug nach Chur einzusteigen. Dafür habe ich Zeit, mich meinem Krimi zu widmen. Der schlanke Anschluss in Chur funktioniert tadellos und so fahren wir nach Bonaduz zu zweit. In Bonaduz schwingen wir uns auf den Sattel und fahren in den wunderschönen Morgen hinein. Nach knapp einer halben Stunde knackst es verdächtig in meinem Bikerahmen und der geneigte Leser ahnt schon, was kommen muss!?! Der Rahmen ist tatsächlich gebrochen und das schon zum dritten Mal innert vier Jahren und noch schlimmer schon zum zweiten Mal auf einer SAC-Tour!!!
Guter Rat ist teuer, denn die geplante Tour lässt sich kaum mit gebrochenem Rahmen realisieren. So fahren wir zurück nach Bonaduz, besteigen den nächsten Zug nach Chur und radeln dort zum Bike-Geschäft, welches vor einer Woche Ste ein neues Bike verkauft hat und zudem auch meine Bike-Marke führt. In der Zwischenzeit erfahre ich, dass ich am Montag natürlich gratis einen neuen Rahmen bekommen werde. Also brauche ich eigentlich nur noch ein Bike für’s Wochenende. Das Bike-Geschäft ist sehr hilfsbereit und so habe ich nach einer guten halben Stunde ein Mietbike, selbstverständlich gratis und nagelneu, allerdings kein Fully, denn alle grossen Rahmen sind in letzter Zeit verkauft worden. Nun haben wir nur noch zwei Probleme zu lösen: 1. Wie kommt mein Bike nach Horgen und das Mietbike am Sonntagabend nach Chur und 2. Wie holen wir die verlorene Zeit wieder ein? Zum Glück plant Zita (Ste’s Grund ab und zu in Chur zu weilen!) heute noch nach Zürich zu fahren und am Montag wieder nach Chur. Und das Beste: Sie erklärt sich auch noch bereit, die Bikes auszutauschen! So wäre Problem 1 gelöst. Problem 2 lösen wir mit einer schandhaft teuren Taxifahrt nach Versam, wobei dies das Problem 3 auslöst. Wie bekommt man 2 Bikes in ein Taxi ohne Dachständer und ohne heruntergeklappte Sitze. Doch auch dieses Problem lässt sich lösen und so stehen wir um 11.00 Uhr in Versam vor der Landi. Nur zwei Stunden hinter dem Zeitplan!
Dafür mit zwei praktisch nagelneuen Bikes. Und was auch noch schön ist: Nun müssen wir bis Thalkirch sicher nicht frieren (dafür aber ein bisschen hungern, aber das hätte der Ste wahrscheinlich auch sonst geschafft). Kurz vor 13.30 Uhr sind wir im Thurahus und geniessen bei Sonnenschein Älplermagronen mit Apfelmus. Dann nehmen wir den Anstieg zum Tomül unter die Räder und schon bald im Regen unter die Füsse. Am Pass erwartet uns dann wieder die Sonne und die Abfahrt Richtung Vals macht enorm viel Spass. Auf der Alp Tomül genehmigen wir uns eine Alpen-Schoggimilch, dafür fahren wir in Vals ohne Stopp an all den schönen Restaurants vorbei und erreichen kurz vor 18.00 Uhr das Hotel in Ilanz. Wir haben definitiv genügend Platz im Fünferzimmer.
Nach einem Sightseeing und einem grossen Bier geniessen wir auf der Terrasse den herrlichen Abend und das gute Essen. Gegen 22 Uhr ziehen wir uns zum fernsehen auf unser Zimmer zurück. Leider ist die Antenne nicht in der Lage ein bewegtes Bild zu produzieren und da wir ohnehin schon ziemlich Müde sind, wollen wir das technische Problem auch nicht mehr lösen.
Am Sonntag um 08.00 Uhr, nach einer zumindest für mich sehr schlechten Nacht (Bauchschmerzen, wahrscheinlich von der ungewohnten Alpenmilch!!) gibt Frühstück und schon bald (nach zwei Sitzungen von Ste auf der Toilette) sitzen wir wieder auf dem Sattel. Es ist schon sehr warm und der Aufstieg Richtung Panixer ist an der Sonne! Kaum 10 Minuten am Aufstieg muss Ste schon wieder hinter die Büsche, die Alpenmilch-Bakterien sind für seinen Darm auch zuviel des Guten! Schweigsam quälen wir uns die sehr steile Asphalt-Strasse empor, kaufen in Pigniu noch etwas zu trinken und anschliessen schwitzen wir uns der Alp entgegen. Kaum im Wald verschwindet Ste wieder einmal hinter den Büschen, diesmal dauert es nicht allzu lange, denn die Bremen haben ihn entdeckt. Auf der Alp können wir nochmals Wasser tanken und dann geht es auf dem ausgesetzten Suworov-Weg dem Panixerpass entgegen. Die letzten 300 Höhenmeter müssen wir die Bikes tragen. Bei der Schutzhütte geniessen wir unser ausführliches Mittagessen mit hart gekochten Eiern, Müsliriegeln und Schokolade.
Und nun ist es endlich soweit: Die lang ersehnte Abfahrt nach Elm steht auf dem Programm. Wie viel kann man wirklich fahren? Anscheinend alles!!! Schon auf den ersten hundert Metern ist klar, dass wir nicht alles fahren, auch wenn Ste länger auf dem Sattel bleibt als ich. Es wird tatsächlich eine höchst interessante Abfahrt, die alles von den Piloten fordert. Unterm Strich sind wir wahrscheinlich immerhin ca. 80 % gefahren. Und praktisch ohne Stürze, denn diese wären sicher nicht glimpflich ausgegangen.
Müde erreichen wir gegen 14.30 Uhr Elm und geniessen ein Glace. Auf dem wunderschönen Bikeweg geht es aus dem Kleintal bevor wir uns nochmals richtig anstrengen müssen, um bei Sool einen kleinen Umweg einbauen zu können. Dann sind wir endgültig an der Linth und fahren auf dem Veloweg Richtung Ziegelbrücke. Dort verpassen wir den Zug um zwei Minuten, was uns Gelegenheit für ein Bier (je eins!) und eine Familienpackung Pommes-Chips gibt. Der Zug heimwärts ist natürlich randvoll und wir müssen mit Stehplätzen vorlieb nehmen. In Wädi werden wir vom Support-Team empfangen und per Auto zu Ste transportiert, wo wir die Bikes austauschen können.
Ein schönes, anstrengendes Wochenende liegt hinter uns: 2 x 68 km und je 2’100 HM.
Ich werde mir gut überlegen, ob ich nochmals eine SAC-Biketour leite, denn der Verschleiss an Rahmen ist mir eindeutig zu hoch!?!

BerichterstatterIn
Michael Kirsch