Biketour mit Hotel (BI/B/S2) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypBiketour, Sektion
Startdatum14.8.10
Enddatum15.8.10
Anmeldeschluss25.7.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3a-1d84-4596-9ec3-0006ac120019
Beschreibung

14.8.2010-15.8.2010 [Sa-So] Samstag 14.08.10: Mit dem Zug (Wädi ab 06:23 S2 oder 06:28 IR) via Zürich – Bern – nach Thun.
Biketour über den Grünbergpass nach Marbach (Hotel Sporting?). ca. 1’800 HM und 65 km, Terrain einfach, nur kurzes Stück nach dem Pass anspruchsvoll.
Sonntag 15.08.10: Biketour via Kemmeribodenbad – Sörenberg – Glaubenberg – Riseten – Eigental nach Luzern. ca. 1’800 HM und 65 km, Terrain einfach, nur kurze Abschnitte anspruchsvoll.
Heimreise ab Luzern mit Zug ab ca. 16:35, Wädi an 17:35

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christina Kirsch, Stefan Erzinger (Foto), Andreas Walder, Caspar Sträuli
Verhältnisse
Regen und Sumpf, trotzdem viel Spass

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Wer sich auf den Wetterbericht verlässt und sich von negativen Prognosen dann auch noch vom Vorhaben abbringen lässt, der verpasst etwas im Leben!
Unser Start in Thun mit einem Kaffee auf der Terrasse des Bahnhofbuffets hatte noch fast sommerlichen Charakter. Verschwiegen bleibt dabei die Tatsache, dass alle in der Goretex-Jacke da sassen und der Kaffe schon ziemlich schnell getrunken werden musste, um nicht kalt zu werden.
Bei etwas Sonnenschein und fürchterlich hoher Luftfeuchtigkeit rollten wir gemütlich mit unseren Bikes dem Thunersee entlang nach Oberhofen ein. Das gemütlich wurde allerdings nicht von allen im Windschatten Fahrenden gleich empfunden. Dann begann die Steigung über Sigriswil und Justistal Richtung Beatenberg und mit zunehmender Höhe wurde auch das Wetter dem Wetterbericht entsprechender. Aus dem zweiten Tunnel heraus begann es dann zu regnen und alle flüchteten sich in ihre Regenkleider. Vom Beatenberg nach Habkern folgte ein ständiges auf und ab, was die Kleiderwahl bei nachlassendem Regen deutlich erschwerte. Als wir die Chance auf einen Mittagsrast im Restaurant in Habkern hatten, schien die Sonne und alle waren der Meinung, dass des Wetters wegen auf’s Restaurant zu verzichten sei! Die letzten Höhenmeter zum Grünenbergpass sind konditionell recht anspruchsvoll, trotzdem erreichten alle problemlos die Passhöhe. Leider konnten wir auf dem ganzen Teilstück nicht einen einzigen Blick auf das berühmteste Berner Dreigestirn werfen. Dafür hatten wir eine schöne Aussicht ins Entlebuch. Es folgte das zweitschwierigste Teilstück des Tages, da die Abfahrt nach Trüschhübel auf einer sehr rauen Fahrstrasse unter die Räder genommen werden muss. Dann gings hinunter zur Emme und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf nach Jaaggeli, wo eine Bäckerin noch einige Crèmeschnitten zum Verkauf anbot. Trotz dieser Stärkung konnte sich kein Teilnehmer damit anfreunden, das schwierigste Teilstück mit dem Bike zu unserer Unterkunft auf der Marbachegg hinauf zu fahren. Stattdessen fuhren wir an Schangnau und Wald vorbei nach Marbach und setzten uns da in die Seilbahn zur Marbachegg. Ein überraschend guter Service der Seilbahn brachte auch unsere Bikes oben an. In der Marbachegg wurden wir in einer Ferienwohnung untergebracht, weil die Zimmer alle schon ausgebucht waren.
Die kulinarische Seite des Bergrestaurants kann sich sehen lassen: Schon der warme Schoggi-Gugelhopf zum Z’Vieri war nicht nur eine Augenweide und das Nachtessen mit Entrecote und Schweinssteak war nicht nur gut sondern auch so viel, dass sich nur noch Caspar zu einem Dessert durchringen konnte.
Caspar empfahl mir wegen der schwierigen Entscheidung, welche ich am Morgen fällen müsste, ein Zahnputzglas draussen aufzustellen. Wenn es dann am Morgen mit Regenwasser gefüllt sei, dann könnten wir getrost auf Biketour gehen, denn dann sei die prognostizierte Regenmenge von 80 – 100 mm gefallen und es hätte sich ausgeregnet.
Die Nacht war stürmisch, aber geregnet hat es nicht viel. Auf der Marbachegg war Älplerzmorgen angesagt mit Buffet und Live-Musik. Gegen die frostigen 8 Grad Aussentemperatur kämpfte die im eigens zum Anlass aufgestellten Festzelt eine Heizanlage fast vergebens um ein gemütliches Innenklima. Bei knapp aushaltbaren Temperaturen und noch kaum Gästen konnten wir das Buffet eröffnen und in Rösti mit Spiegelei, Speck, Käse, diversen Broten, Gipfeli, Früchten, Kuchen, Müesli etc. etc. schwelgen. Trotzdem wollte keine richtig reisserische Stimmung aufkommen und so fällte ich die Entscheidung auf der geplanten Route entlang der Schrattenfluh bis Flühli zu fahren und dort eine neue Lagebeurteilung vorzunehmen.
Bei Regen und bissig kaltem Wind starteten wir alle gut eingepackt und trocken von der Marbachegg. Meine eigene Warnung vor schwierigen Verhältnissen auf der Abfahrt buchstäblich in den Wind schlagend liege ich schon nach einer Minute unfreiwillig am Boden neben meinem Bike. Glück im Unglück: Ich habe ausser Prellungen keine ernsthaften Verletzungen davon getragen. Also fahren wir auf der geplanten Route weiter an Imbrig vorbei, wo die ersten sich einem Teil der zu warm gewordenen Kleider entledigen. Ab Steinwang müssen die Bikes auf dem Wanderweg, oder dem was der Sumpf und die Kühe davon übrig gelassen haben, getragen und gestossen werden. Auch der Fahrweg vor der Hinteren Bättenalp ist wegen 30 cm Schlamm nicht fahrbar und der Älpler hat nur ein verschmitztes Lächeln für uns übrig, welches wir mit einem verschwitzten Lächeln quittieren. Immerhin stellt er uns einen Eimer zur Verfügung, mit welchem wir unsere Schuhe wieder reinigen können. Auch auf der vorderen Bättenalp liegt nicht viel mehr als ein Lächeln drin verbunden mit der Warnung, dass der Wanderweg Richtung Salzboden nicht befahrbar ist. Tatsächlich müssen wir das Bike erneut schieben und der Weg ist auch ziemlich abschüssig und rutschig. Trotzdem erreichen wir nach fast zweieinhalb Stunden den Hilferenpass und bei ersten Sonnenstrahlen fahren wir nach Flühli hinunter und dort geht’s direkt zum Kaffee und Kuchen im Geschichtsträchtigen Kurhaus Flühli.
Die Sonnenstrahlen machen die Entscheidung über den weiteren Verlauf nicht einfacher. Während die einen eindeutig durch die Sonne beflügelt wurden, haben Christina und Stefan die Strapazen der letzten eineinhalb Tage etwas zu stark mitgenommen und sie beschliessen gemeinsam nach Schüpfheim zu fahren und dort je nach Lust und Laune weiter Richtung Luzern. Der etwas durch eine sich anbahnende Erkältung geschwächte Mini sieht sich genötigt, die verbleibenden Überflieger zu begleiten. So starten wir zu dritt zum zweiten Teil der Sonntags-Biketour entlang der Schwändiliflue. Der Wind blässt zum Glück von hinten und wir kommen auf den etwas besseren Wegen als am Morgen auch gut voran. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir die Passstrasse des Glaubenbergs und beschliessen ebenfalls die Tour abzubrechen. Wir erreichen Entlebuch gerade als Christina und Stefan nach ihrer rasanten Velofahrt bis nach Luzern, in Thalwil auf die S2 warten. Wir nehmen schon in Entlebuch den Zug und kurz nach 18 Uhr sind auch wir wieder zuhause.
Natürlich hätten wir uns etwas mehr Sonne und bei der gewählten Tour vor allem am Samstag, etwas mehr Aussicht auf die berühmten Berner Berge gewünscht. Trotzdem haben wir bei schlechtest möglichem Wetterbericht mit nur gut zwei Stunden Regen ein erlebnisreiches Wochenende erlebt.
Ich wünsche den Senioren am 31. August bei ihrer Wanderung zum Grünenbergpass vor allem besseres Wetter, damit sie die wunderschöne Landschaft richtig geniessen können.

BerichterstatterIn
Michael Kirsch (Foto)