Bedretto – Binntal TW (S/B/ZS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum18.4.10
Enddatum24.4.10
Anmeldeschluss31.1.10
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3a-da10-4baa-af94-0006ac120019
Beschreibung

18.4.2010-24.4.2010 [So-Sa] Der grösste Teil dieser Durchquerung spielt sich im Gletschergebiet von Blinnenhorn / Hohsandhorn / Ofenhorn ab.
Als Stützpunkte sind vorgesehen die SAC Ht. Corno Gries (neu)
das Rifugio Mores sowie Gasthäuser in Ronco und Binn.
Mögliche Gipfelbesteigungen: Pizo Nero / Grieshorn / Blinnenhorn /Hohsandhorn /Ofenhorn etc.
Höhenmeter: Variabel 1000-1400
Marschzeiten: bis 7.00 Std. möglich

Anmeldeschluss: 31. Jan.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Claude Andres, Peter Steinmann
Verhältnisse
Siehe Tagesberichte

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ERSTENS KOMMT ES ANDERS – ZWEITENS ALS MAN PLANT
FLEXIBILITÄT WAR GEFRAGT

Sonntag, 18.4.10, Rotondohütte 2570 m, Autor: Claude

Infolge geschlossener Corno-Gries-Hütte ändern wir unsere Pläne. In Andermatt regnet es um 6.45 Uhr leicht und in Realp regnet es nur noch ganz leicht. Scheisswetter. Ein aufstellender Kaffee ist auch nicht erhältlich. Über Hinter Schweig und Oberstaffel steigen wir mit schweren Säcken zur Rotondohütte hoch. Bald setzt ein leichter Schneefall ein. Skitourenfahrer kommen uns schon früh entgegen. Sie haben ihre Touren abgebrochen oder gar nicht angetreten. Im Schneesturm erreichen wir die geheizte Hütte. Evi und Christoph, die Hüttenwarte und Gehilfe Olaf begrüssen uns herzlich und sorgen an diesem Schnee-Sonntag für unser leibliches Wohl.

Montag, 19.4.10, Pizzo Rotondo 3192 m, Autor: Peter

Über Nacht fiel ca. 25 cm Pulverschnee, leider mit starkem Wind. Wir stapften bei klarem Himmel über den märchenhaft verschneiten Wittenwassergletscher in Richtung Wittenwasserpass mit Ziel Pizzo Rotondo. Schon bald war uns klar, dass wegen der starken Schneeverfrachtungen der Pizzo Rodondo nicht ins Auge gefasst werden konnte. Wir zwiegen daher nach dem Wittenwassergrat links ab in Richtung Passo dei Sabbioni. Claude wartete beim Grat, Hermann + Peter erklommen den Gerengletscher bis zum Passo dei Sabbioni. Auf dem Rückweg zur Hütte hinterliessen wir wunderschöne Spuren im Witenwassergletscher und hängten aus lauter Freude noch einen weiteren Aufstieg zum Leckipass an. Auch im Tal zum Leckipass hinerliessen wir schöne Mäanderspuren. Von der sonnigen Terrasse der Hütte aus wurden unsere Spuren mehrfach bestaunt was uns natürlich freute. Auch wir bestaunten sie immer wieder, natürlich mit einem Bier in der Hand.

Am Abend spendiert Christoph, der Hüttenwart zum Abschied noch eine Flasche feinen Rotwein. Wir stossen mit Evi und Christoph auf die sehr herzliche Gastfreundschaft an. Die gut organiserte Hütte und Evis feine Kuchen sind schon alleine den Aufstieg auf die Rontondohütte wert.

Dienstag, 20.4.10, Gross Muttenhorn 3099 m, Autor: Claude

Peters Natel (Melodie sch…) weckt uns um 5 Uhr, Aufstehen, packen, frühstücken. Es ist 6 Uhr als wir vor der Hütte unsere Skis anschnallen. Perfektes Wetter. Büchsenlicht. Windstill. Nach 1 Std. sind wir auf dem Leckipass, 2892 m. Die Abfahrt über den Muttengletscher ist vom Feinsten. Wir sind alleine. Auf ca. 2500 m schnallen wir die Felle wieder an und starten den Aufstieg zum namenlosen Sattel S des Grossen Muttenhorns. Kurz nach 9 Uhr erreichen wir den Sattel, 2940 m. Pause, Steigeisen anschnallen und schon geht’s den Grat hinauf. Auf dem Gross Muttenhorn Gratulationen, Fotos und geniessen der grandiosen Aussicht. Die 1150 m Abfahrt ins Gerental sind vom Allerfeinsten. Firn und feinster Sulzschnee bis auf den Talboden. Mit aufgeschnallten Skis starten wir um 12.25 Uhr auf ca. 1500 m unseren Marsch nach Oberwald hinunter. Auf der Terrasse des Bahnhofbuffets Oberwald löschen wir unseren Durst und geniessen unser Mittagessen. Das Wetter schlägt um. Nach kurzer Beratung beschliessen wir, uns nach Simplon-Dorf zu verschieben.

Mittwoch, 21.4.10, Monte Leone 3553 m, Autor: Peter

Bei strahlendem Wetter zogen wir um 06.20 Uhr vom Simplonpass los. Nachdem wir den Fuss des Hübschhorns erklommen hatten, gings links am Hübschhorn vorbei in Richtung Breithornpass. Langsam wand sich die Spur hinauf und nach ca. 4 ½ Stunden hatten wir den Breithornpass erreicht. Dort wehte ein starker und eisiger Wind, welcher an den Gräten schöne Schneefahnen entfachte. Claude entschloss sich hier umzukehren, Hermann und Peter gingen weiter über den Alpjergletscher in Richtung Monte Leone. Dort schnallten wir die Steigeisen an und erklommen über den zum Teil schmalen Grat den Gipfel. Eine traumhafte Aussicht entschädigte uns für den langen Aufstieg. Von den vielen Leuten, die zum Breithornpass aufstiegen waren es nur noch sehr wenige Leute die den Spitz erklommen. Die Abfahrt war je nach Hanglage harschig, sulzig und zum Teil sogar pulvrig.

Donnerstag, 22.4.10, Böshorn 3268 m, Autor: Claude

6 Uhr, der Festungswächter befestigt im Dunkeln die Schiessfahne neben dem Rastplatz an der Simplonstrasse. Heute wird scharf geschossen. Kurze Absprache zwischen ihm und Hermann. Austausch der Natel-Nummern. Nicht vor 12 und nur bis 13 Uhr dürfen wir abfahren. Start an der Brücke, 1810 m bei Chlusmatte. Über Wysse-Bode, Sirwoltesee, Schneesattel bei P. 2819 bis zum E-Grat des Böshorns. Wir kommen flott voran. Peter baut versuchsweise Joghurt (mit geliehenem Löffel) in seine Zwischenverpflegung ein. Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich und die Nordhänge zum Teil sehr steil. Das Skidepot auf ca. 3200 erreichen wir um 10.15 Uhr. Hermann und Peter klettern in gutem Fels über den ausgesetzten Grat auf den Gipfel. Der Autor geniesst im Skidepot bei Windstille die einmalige Aussicht und beobachtet seine beiden Kameraden. Die Abfahrt ist im obersten Teil noch nicht ideal. Bald hat die Sonne aber perfekte Arbeit geleistet. Der Schnee in den Steilhängen ist weicher geworden und lässt sich sehr gut fahren. Um 12.01 Uhr biegen wir um’s Eck und fahren in einem perfekten Sulz die letzten Hänge bis zur Brücke hinunter. Eine Super-Skitour ist zu Ende. Grosser Durst.

Freitag, 23.4.10, Staffelgrat, Autor: Peter

Weil das Wetter unsicher war, nahmen wir uns eine kleinere Tour vor, den Staffelgrat vom alten Simplonhospitz aus. Der Schnee war sehr nass, weil das Thermometer am Morgen um 6 Uhr immer noch +1°C zeigte. Nach kurzem Aufstieg zogen wir es vor, umzukehren und die Tourenwoche abzubrechen. So fuhren wir über Oberwald und den Furkatunnel wieder nach Hause. Kurz nach 11 Uhr erreichten wir Wädenswil.

Und noch ein Geheim-Tipp:
Hotel Grina, Simplon Dorf
Besitzer und Gastgeber: Romeo und Rita Arnold-Baumgartner
Tel. 027 979 13 04
Mail: info@hotelgrina.ch
Romeo und Rita sind die perfekten Gastgeber. Romeos Kochkünste sind hervorragend. Ritas Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft nicht zu übertreffen. Eine ausgezeichnete Adresse nicht nur für Skitourenfahrer.
Herzlichen Dank für die feine Gastfreundschaft. Wir kommen wieder.

BerichterstatterIn
Claude Andres und Peter Steinmann