Ballenberg Rundwanderung (W/B/T1) Fritz Keller

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum4.3.08
Enddatum4.3.08
Anmeldeschluss3.3.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3f-5994-4598-a8cf-0006ac120019
Beschreibung

4.3.2008 [Di] Das Freilichtmuseum Ballenberg kann im Winter kostenlos durchwandert werden. Die Häuser bleiben allerdings geschlossen. Das Gelände ist in 13 Baugruppen eingeteilt, denen charakteristische Bauernaustypen aus der ganzen Schweiz zugewiesen sind.

Den Rundgang starten wir beim Eingang Ost Brienzwiler, durchqueren den Ballenberg bis zum Bauernhaus Jura. Wir verlassen das Museumsgelände und gelangen auf dem Wanderweg nach Hofstetten. 2 Std.

Mittagessen im Landgasthof Alpenrose, Hofstetten.

N

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Ernst Barben, Stephen Bond, Frank Erzinger, Sepp Frei, Paul Huggel bis Brienzwiler zb, Fritz Keller TL, Elsbeth Rigoni, Werner Schneider, Doris Schwendimann, Elisabeth Spring, Sonja und Christian Tschurr, Theo Zwygart.
Verhältnisse
Aeusserst spannende Wetterlage nach Sturmtief „Emma“ und dem angekündigten Tief „Fee“ mit Winter-Comeback! Einzelne Niederschlagsbänder bringen staffelweise Schneegestöber. Trotzdem fast ideale Verhältnisse zum Wandern auf aperen Strassen und Weglein, denn der Ballenberg ist für jedes Wetter gut.

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Das Freilichtmuseum Ballenberg kennt man. Weshalb gerade jetzt dort wandern?. Immer mehr Ballenberg-Liebhaber, inkl. TL, zieht es im Winterhalbjahr in die ruhigen Geländekammern, die sich nach Neuschnee besonders reizvoll präsentieren (Oeffnungszeiten Anf. April bis Ende Okt.).

Auf der Brüniglinie werden wir in Sarnen aufgefordert, einen Ersatzbus bis Giswil zu besteigen. Ein tragisch ausgehender Unfall führt zu Verspätungen, sodass wir den Bus in Brünig-Hasliberg nach Brienzwiler (mit eingeplantem Kaffeehalt) nicht mehr erreichen. Neuer Ausgangspunkt ist nach einem Extrahalt des „Goldenpass Panoramic“ der Bahnhof Brienzwiler zb. Vom Talboden ausgehend erreichen wir bergwärts als erstes imposante Zeitzeugen der Tessiner Baukultur, mit Ausstellungsräumen zur Seidenraupenzucht und Kastanienkultur. Der neu angelegte Selvenweg führt vom Gutshof Novazzano hinauf in die „Innerschweiz“ zum ältesten Gebäude, dem Wohnhaus Schwyz (Baujahr 1336). Via Appenzellerhaus, dem Waldlehrpfad folgend, erreichen wir die in einer Waldlichtung liegende Baugruppe Oestliches Mittelland, ein kleines Dorf. Leider können wir das stete Klappern der Wasserräder, das Kreischen des Sägeblattes nicht hören. Halt machen wir vor dem Haus von Richterswil mit Rebberg und Zigerlischopf. In der Baugruppe Ländliches Gewerbe dominieren die mit Wald und Holz in Verbindung stehenden Gewerbe. Der Karstsee Wyssen bereichert als Kleinod sowohl Pflanzen- und Tierwelt des Museums. Wir ziehen westwärts durch den Heilkräutergarten der CH-Drogisten, hinauf zum Jurahaus. Dort verlassen wir den Ballenberg. Der Wanderweg führt ins malerische Dorf Hofstetten und zur Alpenrose. Gastgeber Elsbeth und Christian Jordi bewirten uns mit einem feinen und preiswerten Mittagessen.

13.30 Uhr, kaum abmaschiert, erschüttert uns ohrenbetäubender Jetlärm vom nahegelegenen Militärflugplatz! Vorbei ist es mit der Ruhe vor dem Abstimmungssonntag! Beim Eingang West stossen wir auf das Kulturzentrum Ballenberg. Seit 1996 wird hier Know-how über historisches Handwerk, traditionelles Bauhandwerk und handwerkliche Gestaltung in verschiedenen Kursen angeboten. In der Baugruppe Berner Mittelland bleiben wir beim Bauernhaus Ostermundigen stehen und betrachten die prächtige Schaufassade mit Illusionsmalerei. Gut ins Gelände passen das Emmentaler- (Eggiwil) und Freiburgerhaus (Tentlingen). Dann grüssen bereits der prächtige Steinbau von Villars-Bramard, die Pinte vaudoise und das Genferhaus von Lancy mit zweigeschossigem Taubenhaus. Dann, im Wohnhaus Matten BE (1570) wird beispielhaft für heutige Wohnbedürfnisse umgebaut, im Spannungsfeld zwischen Tradition (originale Bausubstanz) und Innovation (heutige Anforderungen an den Wohnkomfort). Das Gebäude verbleibt in der neuen Form im Museum als Anschuungsobjekt für Denkmalpfleger, Architekten, Handwerker, Baubehörden und Besitzer von alten Häusern. Letztlich folgen der Abstecher zur Alpsiedlung Champatsch, Münstertal und die Walliser Zeitzeugen wie Getreidemühlen, Blockhaus, Sennhütten, Kapelle und Weinberg.

Sichtlich beeindruckt und beglückt verlassen wir das Museumsgelände und nähern uns dem, doch eher wenig bekannten, Dörfchen Brienzwiler. Im Gässli betreten wir für ein paar Schritte den Jakobsweg. Gerne kommen wir zurück und durchlaufen Ende August die schöne Geländenische Brienzwiler, Hofstetten, Schwanden, Brienz. Bei der Haltestelle Banholzfluh besteigt die zufriedene und angenehm zu führende Gruppe (dickes Kompliment!) das Postauto nach Brünig-Hasliberg. Zb-Rückreise fahrplanmässig und bei aufgehelltem Himmel.

BerichterstatterIn
Fritz Keller