Bächistock 2914 m (H/B/WS) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion
Startdatum16.6.13
Enddatum17.6.13
Anmeldeschluss15.5.13
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df33-11e0-4ad1-8ec7-0006ac120019
Beschreibung

16.6.2013-17.6.2013 [So-Mo] Anreise ins Klöntal bis zum Plätz.
Aufstieg über Chäseren zur Glärnischhütte 1990m
Aufstiegzeit: ca. 3.00 Std.

Ausgangspunkt: = Glärnischhütte 1990m
Aufwärts über Gebirgspfad zur Moräne des Gletschers.
Traverse nach Süden zum Einstieg in die Schneerinne zum Bächifirn.
Weiter aufwärts zum Grat und zum höchsten Punkt 2914m

Hm: = ca. 925m ab Hütte
Aufstiegszeit: ca. 3.00 Std.

Besonderes: Diese Tour bietet einen flotten Einstieg in die Sommersaison.
Sie beglückt uns, mit herrlichen

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bächistock: Seischaft 1 = Gassner / Osann / Rada / Wullschleger /Wey Seischaft 2 = Hausmann / Blum / Hörmandinger / Schwarzenbach Vrenelisgärtli: Seilschaft 1 = Gassner / Wissling / Rada / Osann / Blum Seilschaft 2 = Hausmann / Schwarzenbach / Wullschleger / Frey
Verhältnisse
Super Verhältnisse / Stabiles Wetter / Flotte Kameradschaft Fotos von Blum / Wey / Frey / Hausmann

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BÄCHISTOCK 2914 Meter

An einem warmen Sonntagnachmittag reise ich mit öV an den Klöntalersee und treffe dort weitere 8 Hohrönler. Zusammen steigen wir zur Glärnischhütte. ‚Dank‘ des langen Winters sehen wir weder die berühmten Feuerlilien noch irgendein Murmeltier, aber immerhin sind die Alpen grün. Später trifft eine weitere Klubkameradin ein. Um 04.15 ist Tagwacht, und eine Stunde später treffen uns beim Abmarsch Wellen heisser Luft, wie Ausläufer eines Föhnsturms. Im guten Trittschnee (die Steigeisen dürfen wir deswegen ungebraucht wieder runtertragen) geht es hoch bis zum Couloir, immerhin gut 40 Grad steil und gesäumt von Felswänden in diversen Brauntönen. Mitten im Schnee einige steile Felsen – mit violetten Blumenpolstern, ein wahres Vrenelis-Gärtli. Unten zweigen ein langer Tatzelwurm auf Schneeschuhen sowie weitere Bergsteiger Richtung Vrenelisgärtli ab, wir hingegen wenden uns dem Bächistock zu. Als ich mich kurz umdrehe, sehe ich weit unten einen grossen Zacken liegen von der Form eines australischen Bumerangs – den Zürichsee. Den schneebedeckten Felsgrat vor dem Gipfelkreuz passieren wir sorgfältig. Auf dem Gipfel haben wir dank der Wächte zwar wenig Platz, jedoch eine gediegene Aussicht nach Norden und Westen und identifizieren den Pfäffikersee, Greifensee und den Sihlsee, sehen sogar ins Berner Oberland – und bis nach Richterswil! Schon vor 12 Uhr sind wir wieder in der Hütte, in der die Meisten eine weitere Nacht bleiben. 2 Teilnehmerinnen wählen den baldigen Abstieg (Sitzung, Chorprobe). Hermann, wir alle danken Dir für die gelungene Tour. Aber mit dem guten Wetter, das auf Deine Bestellung hin eingetroffen ist, hast Du doch ein wenig übertrieben: Am späteren Nachmittag war es in Zürich über 30 Grad, und um 22 Uhr abends immer noch 28 Grad heiss. Wind aus der Sahara sei wegen einer besonderen Wetterlage der Grund dafür gewesen…….

Irene Hörmandinger

VRENELISGÄRTLI 2904 Meter

Hüttenwart René hatte zwar ein traditionelles Hüttenzmorge vorbereitet, trotzdem fiels nicht allen leicht, um 04:15 aus den Federn zu kriechen. Schweigend und im halbdunkeln erfolgten die üblichen Handgriffe; kurz die Aussentemperatur fühlen und entsprechende Kleiderwahl, alles Unnötige aus dem Rucksack raus, das Nötigste rein, trotz Morgendämmerung Sonnencreme einreiben, Sonnenbrille nicht zu weit unten, Klettergurt bereits anschnallen. So starteten wir pünktlich um 05:15. Die ersten Schneefelder begannen gleich hinter der Glärnischhütte und nach zwei Stunden Aufstieg, ausnahmslos über Schneefelder, folgte der erste Rast und die Formation der beiden Seilschaften. Über den grossen Glärnischfirn, wo die Spuren der Gletscherflugzeuge noch zu sehen waren, erreichten wir gegen 08:15 die Nase vor dem Schwandner Grat. Von oben gesichert und zusätzlich mit einer Nabelschnur mit der fest installierten Ketten verbunden nutzte jede Seilschaft je eine der mit Eisentritten- und stiften entschärften Routen über die Nase. Der noch komplett eingeschneite Grat überquerten wir rasch und die beiden etwas heiklen Stellen im Aufstieg zum Gipfel meisterten alle problemlos. Punkt 10:00 standen wir auf dem Vreneli und genossen den herrlichen Weitblick auf den Zürichsee sowie in anderer Richtung den gfürchigen Tiefblick nach Schwanden. Wieso ist das Steinbänkli beim Gipfelkreuz von der Stadt Zürich gespendet, fragte sich der Autor. Weil die Zürcher offenbar den Anstoss für die Gemeindezusammenlegung im Glarnerland lieferten. Gegen 11:15 standen wir bereits wieder unter der Nase, wobei trotz des Sonnenscheins und Temperaturen im Tal von weit über 30 Grad ein heftiger Wind blies. Die beiden Leiter Hermann und Peter stiegen die Nase vor und sicherten uns wieder von oben. Wiederum der Aufstiegsroute folgend, erhöhten sich die Temperatur merklich, worauf auch die Einsinktiefe im Schnee zunahm. Glücklicherweise hatte Hermann aufgrund der Erfahrungen am Bächstock entschieden, die Steigeisen in der Hütte zu lassen, welche wir gegen 13:20 erreichten. Mit Wonne verspeisten wir René’s Linsertorte, die uns der Hüttenwart als Überraschung bereitgestellt hatte. Angekündigt hatte er auch, dass die Armee ab 13:30 Versorgungsflüge durchführen werden. Während dem Umziehen und Verpacken der in der Hütte gebliebenen Utensilien folgte promt ein mehrmaliger Vorbeiflug des Armeehelikopters und nach einer weiteren Viertelstunde ein erneuter Anflug, aber landen wollte er partout nicht. Also brachen wir auf, aber kaum waren wir 100hm unter der Hütte, knatterte er an uns vorbei und landetet. Ob unsere Anwesenheit ihn wohl gestört hatte? Um 16:30 sassen wir bereits in der Beiz beim Klöntalersee und genossen die Sonnenstrahlen und sommerlichen Temperaturen. Der Abstieg zog sich in die Länge und die 2000 hm spürten alle in den Beinen. Trotzdem ein herzliches Dankeschön an unsere beiden Tourenleiter für diese tolle Tour! Irgendwie befriedigend mal dort zu stehen, wo wir seit Jahr und Tag hinblicken.

Christoph Frey

BerichterstatterIn
Irene Hörmandinger + Christoph Frey