Zu obiger Senioren-Tour mit Claude starten 3 Senioren + 1 Nochnicht-Senior und 3 junge Frauen + 1 Nochnichtganz-Seniorin mit Auto und Zug Richtung Oberalppass 2044 m. Wetterprognose: Im Norden oberhalb 1600 m sonnig, Lawinengefahr mässig.
In Göschenen regnet und auf dem Oberalppass tröpfelt es aus grauem Himmel mit wenigen, kleinen blauen Stellen. Dies ist die erste grosse Enttäuschung unseres Tourenleiters. Über Nacht war es hier oben bewölkt, auch in den Bergen über 0°, jetzt viele spontane Schneerutsche sichtbar und die Lawinengefahr nun erheblich. Dies ist die zweite Enttäuschung des Tourenleiters.
Aber er schaltet rasch. Den Badus 2928 m, der sich in Wolken hüllt, können wir nicht besteigen. Wir steigen ca. 2 h zur Maighels Hütte SAC 2309 m auf und entscheiden dort, ob wir auf den Piz Cavradi 2612 m gehen. Einzelne Sonnenstrahlen lassen uns die Sonnenbrille aufsetzen und eine Jugendgruppe vor uns absitzen. 8 Minuten vor der Hütte treffen wir eine weitere Entscheidung. Man könnte nämlich auch von da zum Badus aufsteigen. Da es hier nun z.T. abgeblasene Rücken hat, wäre dies ev. machbar. Eine andere Gruppe steigt dort auf. Aber irgendwann kommt man oben in den Nebel und auf der Abfahrt hat man ev. sehr schlechte Sicht. Nein, das wollen wir nicht.
Um 11 Uhr gibt es in der Hütte Kuchen oder Suppe und vor 12 Uhr steigen wir steil auf zum Piz Cavradi. Spitzkehren werden geübt und nach ca. 1 h erreichen wir unser neues Ziel bei starkem Wind. Darum heisst es Felle ab und hinunter geht’s in der Spur des Tourenleiters +/- 15 m links und rechts, denn die Hänge sind nicht unheikel. Wir fahren fast alles auf dem Rücken hinunter nach Tschamut. Ein einheimischer Kenner hat eine schöne Spur gelegt. Diese gilt als rechte Begrenzung. So fahren wir zuerst in etwas schwerem Pulver, dann in Block-Pulver und später in Block-Sulz in engen Bögen hinunter. Claude hat die Sache gut im Griff und lässt uns 2 Mal nur einzeln über längere, steile Hänge hinunterfahren. Wer sich nicht an seine Abmachung hält, löst sofort kleinere Schneerutsche aus. Die Sonne lacht, die Sicht ist gut und das Skifahren, zwar anstrengend, aber ein Genuss. Am Schluss müssen wir die Ski noch eine Gegensteigung hinauf „buggeln“ zum Bahnhof Tschamut-Selva. Von hier aus bieten unsere Spuren ein traumhaftesBild von oben bis unten. Der Tourenleiter ist happy und gratuliert uns. Danke Claude, deine Entscheidungen waren richtig und weise und du hast uns gut, umsichtig und heil hinunter geführt, während der Badus immer in Wolken oder im Nebel blieb. Bahn und Auto bringen uns heim und wir haben eine weitre tolle Tour in Erinnerung.