In den winkligen Gassen des halbstädtischen Bezirksortes Andelfingen, beim Thurübergang auf dem 1977 stilvoll angebauten Fussgängersteg der historischen, immer noch einspurigen Holzbrücke sowie dem anschliessenden Gang durch das recht bäuerliche Kleinandelfingen müssen die zwanzig Teilnehmer erstmal ein Gruppengefühl entwickeln. Der Stundenhalt am kleinen Grosssee zeigt uns ein erstes Glied der Andelfinger Seenplatte, die nach dem Rückzug des letzten Eiszeitgletschers entstanden ist. Weiter geht es durch prachtvolle Mischwälder zum Husemerseegebiet, einem Lebens- und Landschaftsraum von grossem biologischem Wert, der seltene, gefährdete und geschützte Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Seit 1988 ist die Gegend als kantonales Naturschutzgebiet mittels Verordnung geschützt. Der Hauptsee ist recht tief (max. 14,3 m) und darf zu einem Drittel als Badegewässer genutzt werden. Bei seiner Umrundung auf lauschigen Wegen freuen sich die Fotografen über interessante Motive. Auf dem ansteigenden Weg nach Trüllikon durchqueren wir Weinberge des Zürcher Weinlandes und entdecken noch letzte (räse!) Trauben. Das schmackhafte Mittagessen an zwei grossen, festlich gedeckten Tischen auf verschiedenen Niveaus bietet dann Gelegenheit, den örtlichen Wein zu kosten. Hier in Trüllikon beenden sechs Teilnehmer die abwechslungsreiche Wanderung und fahren mit dem PTT Bus über Ossingen nach Hause. Die anderen laufen auf Flurwegen über Oerlingen zurück nach Andelfingen. Ein reiterloses Pferd, das in wildem Galopp auf unsere Gruppe zurast, lässt den TL eine wichtige Abzweigung verpassen und führt zu einem zeitraubenden Umweg mit viel Asphalt. Doch niemand murrt, und alle geniessen den weiteren Wanderweg über den Schiterberg, der steilsten Rebfläche des Kantons Zürich, hinunter zur Thur. Dort versperrt uns ein riesiger Sattelschlepper den Weg, von dem frischer Bioschlamm aus Lausanne maschinell abgeladen wird. Am westlichen Dorfrand von Kleinandelfingen ermöglicht eine Hängebrücke Fussgängern und dem Abwasser den Thurübergang. Dadurch lernen wir auch noch die fünfte der sechs Brücken über die Thur in dieser Gegend kennen, bevor wir wieder zum Bahnhof Andelfingen aufsteigen. Dank einer S16-Verbindung mit taktischem Umsteigen in die S2 bereits am Flughafen, bekommen alle trotz Stosszeit Sitzplätze und treffen lediglich 15 Minuten später als geplant um 18:01 in Wädenswil ein.