Alpstein ‚rondom‘ (AW/B/T5) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypAlpinwandern (T4-T6), Sektion
Startdatum12.9.11
Enddatum16.9.11
Anmeldeschluss5.9.11
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df37-7c04-4ee3-a272-0006ac120019
Beschreibung

12.9.2011-16.9.2011 [Mo-Fr] Rondom heisst rundherum oder auch kreuz- und quer. Kurz: wir werden Bergwandern, kraxeln, gut essen und gemütlich übernachten bei verschiedenen Bergwirten. Der Alpstein bietet sehr viel und der TL kennt viele Winkel und Wegspuren. Möglich wäre auch den Kontakt mit einer Steinbockkolonie.

WICHTIG: Weil auf Donnerstag der 3. Sommerschneefall angekündigt ist, beenden wir die Tour bereits am Mittwoch!
Kurzfristige Teilnahme erwünscht. Tel an TL genügt.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Albrecht Schmid, Peter Hausmann
Verhältnisse
2 Tage bei allerbestem Bergwetter, 3. Tag Nieselregen mit Albrecht. Trotz zu wenig Teilnehmenden durchgeführt, da es eine Sünde wäre bei diesem Wetter zu Hause zu bleiben. Am 4. und 5. Tag dann mit Peter Hausmann und Sonnenschein weitere Touren zu den höchsten Gipfeln des Alpsteins. Kein 3. Sommerschneefall wie angekündigt, sondern warm und sonnig, am Donnerstag Nebelmeer z.T. bis 1800 m. Schnee erst am Sonntag!!!

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Montag, 12.9.2011
Auf der Schwägalp starten wir um 08:45 unseren Aufstieg in Richtung Oehrli / Säntis auf einem selten begangenen Pfad (blau / weiss), der via Chamm / Potersalp sehr steil an den Nasenlöchern und einer scheuen Gemse vorbei in den Uebergang zwischen Hinter- und Vorder Oehrligrueb führt. Bereits scheint die Sonne aus einem wunderbar blauen Himmel und nach kurzer Kletterei stehen wir um 12:00 auf dem Oehrli (2194m) als erstem Höhepunkt des Tages. Nach der Mittagsrast setzen wir unseren Weg fort Richtung Säntis auf der Standardstrecke von der Ebenalp her. Wir durchqueren Charrenfelder, durchsetzt mit teilweise sehr grossen und tiefen Löchern, beobachten ein Rudel von Steinböcken aus nächster Nähe, wobei sich zwei junge Böcke spielerisch duellieren und gelangen über die letzte Steilstufe (via Blau Schnee, der aber keiner mehr ist), auf den Säntisgipfel und damit von der Oehrli – Einsamkeit in einen bahnbeförderten Menschenhaufen. Die Aussicht ist grandios und wir gönnen uns bei Ruedi im Alten Säntis ein Zvieri. Nach dem Studium der diversen potentiellen Skiabfahrtsrouten als gedankliche Vorbereitung für die kommende Saison überqueren wir den beidseits des Wegs mit Stahlseilen extrem gut gesicherten Lisengrat und erreichen um ca.18:00 den Rotsteinpass, wo wir bei Cecilia und Albert den Tag bei einem exquisiten Nachtessen ausklingen lassen. Unmittelbar nach Sonnenuntergang steigt über dem Hohen Kasten der Vollmond auf und taucht die Landschaft in ein märchenhaftes Licht.

Dienstag, 13.9.2011
Nach einer intensiven rot/gelben Farbenpracht am östlichen Horizont geniessen wir bereits um 07:00 einen herrlichen Sonnenaufgang, fast am gleichen Ort wie am Vorabend den Mondaufgang.
Heute ist ein langer Tag angesagt. Um 08:15 starten wir unseren Aufstieg über die ebenfalls sehr gut gesicherte Fliswand in den Altmann – Sattel. Dort deponieren wir die Rucksäcke und erreichen wenig später nach einfacher Kletterei und mit Willi’s sicherer Anleitung um 09:30 den Altmann Gipfel auf 2435m als ersten Höhepunkt des Tages. Bei klarster Sicht (bis zum Anschlag) bietet sich uns ein gewaltiges Panorama und wir versuchen, zusätzlich zur näheren Umgebung einige Gipfel von den österreichischen- über die Bündner- bis zu den Berner Alpen zu identifizieren. In der Tiefe können wir wiederum ein Rudel von Steinböcken beobachten. Für den Abstieg vom Altmann Sattel wählen wir die Route östlich des Altmanns, die zuerst gut gesichert und markiert ist, dann aber bei der Fortsetzung direkt zum Zwinglipass südöstlich des Altmanns ziemlich weglos ist. Nun folgen längere Firstüberschreitungen in östlicher Richtung, die am besten mit grandiosen Aussichtsplattformen bezeichnet werden können. Zuerst der Chreialpfirst, dann der Roslenfirst (Saxerfirst), wo wir aus nächster Nähe vollgefressene Murmeltiere überraschen, die sich nur noch ziemlich träge vorwärts bewegen. Nach einem eher mühsamen Abstieg zur Saxer Lücke gönnen wir uns in der Bollenwees eine währschafte Gerstensuppe. Frisch gestärkt geht es um ca 16:00 weiter und zwischen Widderalpstöck und Marwees aufwärts sind weitere 400 Höhenmeter zu bewältigen, bevor wir via Widderalpsattel und Spitzigstein nach 18:00 unser Nachtquartier Meglisalp erreichen. Ein reichhaltiges Menue rundet einen reichhaltigen Tag ab.

Mittwoch, 14.9.2011
Beim Aufwachen hören wir, wie der Regen auf die Glasfenster im Dach trommelt. Wir beschliessen, nicht lange auf eine Besserung für die geplante Route via Schäfler / Ebenalp zu warten, sondern treten nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet den direkten Abstieg via Schrennen / Hüttentobel nach Wasserauen an. In Steinegg werden wir von Willi’s Partnerin Christa abgeholt und zum Abschluss mit einer feinen Suppe und mit Chäshörnli verwöhnt.
Herzlichen Dank, Willi, für die umsichtige Führung und die Geduld. Es war ein tolles Erlebnis im Alpstein. Albrecht.

Donnerstag, 15.9.2011
Zugfahrt nach Wasserauen, 868 m. Vom Bahnhof marschieren wir via Hüttentobel, Chli Hütten nördlich zum P. 1433. Nach kurzem Abstieg steigen wir steil hinauf zum faszinierenden Marwees Rücken. Vom P. 1856 durch ein Felscouloir direkt zum Hundstein 2156 m. Auf dem Abstieg zur Bollenwees treffen wir auf eine Schar Steingeissen mit ihren Jungen. Bock oder Geiss? Vergleiche die Hörner-Knoten auf Foto Nr. 19 und 20. Ganzer Tag immer wieder wunderbare und abwechslungsreiche Rundsicht.

Am Freitag marschieren wir entlang dem Fälensee zur Fälenalp und Häderen. Dann unterhalb dem Fälentürm und über einen stotzigen Rücken zum P. 2368 unterhalb dem Altmann, 2436 m, welchen wir dann mühelos mit ein paar Klettergriffen bezwingen. Wiederum geniessen wir eine traumhafte Rundsicht. Via Rotsteinpass und Lisengrat gelangen wir zum Säntis. Bequem lassen wir uns von der Seilbahn nach Schwägalp transportieren.

Zwei schöne und gemütliche Tage; vielen Dank Willi für die spontane und gelungene Routenwahl. Peter.

BerichterstatterIn
Albrecht Schmid, Peter Hausmann