Alpstein ‚rondom‘ (AW/B/T4) Willi Streuli

Tourengruppe/-TypAlpinwandern (T4-T6), Sektion
Startdatum25.6.12
Enddatum27.6.12
Anmeldeschluss17.6.12
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df35-c868-413a-a2f4-0006ac120019
Beschreibung

25.6.2012-27.6.2012 [Mo-Mi] Auf Wunsch eines Teilnehmers, starten wir dieses Jahr quasi mitten ins Herz des Alpsteins wo wir am ersten Abend vermutlich auf der Meglisalp übernachten. Täglich wollen wir 5 bis max 7 Stunden wandern. Wir passen die Tagesetappen den Leistungen der Teilnehmenden, dem Wetter und unseren Wünschen an. Die Tage werden ja bekanntlich kurz nach dem längsten Tag durchgeführt und somit brauchen wir uns Abends nie zu beeilen. Die komfortablen Gastwirte verwöhnen uns mit Speis und Betten. Lediglich die

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Katrin Sträuli Hanspeter Rohrer Willi Streuli Daniel Wenger, Sekt. Bern
Verhältnisse
Dank Verschiebung um einen Tag: von spannendem bis Superwetter.

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Dienstag, 26. Juni bis Donnerstag 28. Juni 2012

In Appenzell steigt Willi zu uns in den Zug nach Weissbad. Sofort verbreitet er gute Laune: „Schaut, diese Wand dort hinten, da geht’s hoch und dann etwas mehr rechts, das ist die Marwees, unser Tagesziel“ – und schon müssen wir ins Postauto umsteigen. Auf halbem Weg nach Brülisau steigen wir schon wieder aus und los gehts, anfangs leicht aufwärts und immer steiler werdend durch die Zahme Gocht auf Alp Sigel und über die Bogartenlücke auf den Marwees. Welch herrlicher Tiefblick: unten Seealpsee und Meglisalp, vis-à-vis Hoher Kasten und Hundstein. Nur der Säntis versteckt sich in einer Wolke. Ausser ein paar Tropfen Regen erreichen wir trocken die Meglisalp, unser erster Uebernachtungsort. Beim Nachtessen treffen wir einen Berner namens Dani Wenger, der sich unserer Gruppe für die nächsten 2 Tage gerne anschliesst. Aus einem kurzen Schlummertrunk gibt’s ein langer, denn im Restaurant sind noch ein paar einheimische Bauern, die hier oben die Alp bewirten. Wir staunen über die schlagfertigen und urchigen Typen, wie sie so wohl nur im Appenzellerland anzutreffen sind. Johann zeigt sich als Maler, was die Bilder in der Wirtstube beweisen. Er sei nicht nur in Zürich sondern sogar im Louvre an Ausstellungen seiner Bilder gewesen, meint er schmunzelnd. Der Paul käst seit Jahren hier oben und zeigt sich ganz „erbost“, dass wir bei ihm noch keinen Käse gekauft haben. Das holen wir aber am nächsten Morgen nach. Da der Alpaufzug erst vor einer Woche erfolgte, war der neue Käse aber noch viel zu jung. Es gebe aber noch letztjährigen, denn die Mäuse, so lacht er verschmitzt, hätten schon noch was übrig gelassen.
Ueber Blumenwiesen geht’s nun steil hoch auf die Ageteplatte und noch steiler wieder runter zum Messmer und sofort wieder hoch, wo die ersten Schneefelder zu überqueren sind. Wir sehen viele Gämsen und Murmeltiere schauen uns neugierig an, bevor sie laut pfeifend wieder verschwinden. Die Besteigung des Oehrli ist der heutigen Höhepunkt. Jetzt gehts wieder runter zur Altenalp und rüber zum berühmten Gasthaus Aescher, das unter einer hohen Felswand klebt. Noch ein Blick ins Wildkirchli und das Museum daneben bevor wir durch die andere Höhle zum Gasthaus Ebenalp aufsteigen. Die Aussicht hier oben ist phänomenal, der ganze Bodensee liegt zu unseren Füssen. Wir belohnen uns mit einem feinen Nachtessen und erfahren von den Wirtsleuten die Freuden und Nöte eines Bergrestaurants.
Den Sonnenaufgang verschlafen wir, aber er war zu früh für uns. Punkt 8 Uhr geht’s aber wieder los, hoch zum Schäfler. Wunderschönes Wetter und der Säntis ist zum Greifen nah, aber die angegebenen 4,5 Stunden Wegzeit brauchen auch wir. Vor allem das grosse Schneefeld unterhalb vom Säntis ist schweisstreibend. Zum Glück gibts oben in der steilsten Passage ein Seil, an dem wir uns hochhangeln können. Noch 100 Höhenmeter, mit Seilen und Tritten (inkl. Ausweichstellen!) und wir sind auf dem Säntis und damit auch wieder in der Touristenwelt. Dani verabschiedet sich von uns, er will noch weiter über Rotsteinhütte etc.

Herzlichen Dank an Willi, der hier im Alpstein nicht nur jeden Weg und Berg kennt, sondern uns auch trittsicher über alle Abgründe geführt hat. Es war unbeschreiblich schön, die tiefblauen Bergseen, die grandiosen Berge rondom, die blühenden Alpweiden und nach jeder Ecke immer wieder neue, atemberaubende Ausblicke.
Alpstein: wir kommen wieder!

BerichterstatterIn
Hanspeter Rohrer