Alphubel + Allalinhorn (H/B/WS) Daniel Tanner

Tourengruppe/-TypHochtour, JO (14-22J), Sektion
Startdatum6.9.14
Enddatum7.9.14
Anmeldeschluss24.8.14
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2f-87f0-4896-881f-0006ac120019
Beschreibung

6.9.2014-7.9.2014 [Sa-So] Samstag:
Täsch – Täschalp/Ottawan 2075m — mit Taxi
Täschalp/Ottawan – Täschhütte 2701m
Sonntag:
Täschhütte – Alphubeljoch 3771m
Alphubeljoch – Alphubel 4206m
Alphubel – Alphubeljoch 3839m – Feechopf 3888m – Feejoch 3826m
Ev. Feejoch – Allalinhorn – Mittelallalin 3457m

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Chrsitoph Müller Mirjam Frey
Verhältnisse
Ideale Schneeverhältnisse; Eisnase war schneebedeckt; meist sonnig.

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Um schon einmal die Hochtour auf den Alphubel stichpunktartig zusammenzufassen: Herrliches Wetter, ausgezeichnete Bedingungen, flotte Gruppe und exzellente Führung und Organisation vom Tourenleiter.
Nun zur etwas detaillierteren Beschreibung unserer Tour. Daniel und Christoph trafen sich am Samstag um 11:29 am Bhf. Wädenswil, um via Visp nach Täsch zu fahren. Miriam ist in Zürich zu uns gestossen. Um den Aufstieg zur Täschhütte etwas zu verkürzen, hat uns Daniel ein Bergtaxi von Täsch zur Täschalp/Ottawan organisiert. Die gut 600 Hm von der Täschalp/Ottawan (2075 m) zur Täschhütte (2701 m) konnten ohne grössere Eile in den angegebenen 1:20h bewerkstelligt werden.
Die Täschhütte scheint vor kurzem erweitert worden zu sein und wir hatten das Glück, in einem der neuen Zimmer zu schlafen, d.h. jeder hatte eine separate Matratze in einzelnen Stockbetten, ziemlicher Luxus, aber natürlich sehr förderlich für den Schlafkomfort. Das sehr gute Abendessen gab es um 6:15. Nach dem Abendessen lief sich Daniel noch ein bisschen aus, um schon einmal den Weg für morgen früh zu inspizieren.
Am Sonntagmorgen gab es um 3:30 Frühstück und wie geplant waren wir um exakt 4:00 vor der Hütte Abmarsch bereit. Selbst der Deutsche Tourenteilnehmer konnte hier die Schweizer Präzision nicht wirklich stören. Wir brachen dann im Licht der Stirnlampen in Richtung Alphubelgletscher auf, welcher auf ungefähr 3300 m an seinem östlichen Ausläufer betreten wird. Hier legten wir, immer noch im Dunklen, Steigeisen und Gurte an und seilten uns an. Als wir am Alphubeljoch (3771 m) ankamen, sahen wir schon die Aufstiegsspur über die Eisnase zum Alphubel. Da die Bedingungen heute sehr gut waren, entschlossen wir uns, wie geplant, über die Eisnase (Steigung 45-50 °) auf den Alphubel zu steigen. Nach einer kurzen Pause am Alphubeljoch, gingen wir dann am kurzen Seil auf einem recht breiten Firngrat zum „Einstieg“ zur Eisnase, welcher bei ungefähr 4060 m ist. Es ging dann über mehrere Kehren zum Gipfel(plateau) des Alphubels, welchen wir um kurz vor 9 Uhr erreichten. Der Gipfel des Alphubel war fast absolut windstill und wir konnten eine fantastische Aussicht (Matterhorn, Mont Blanc, Dom, Nordend, Weisshorn, Weissmies, Jungfrau, Allalinhorn, Rimpfischhorn etc.) geniessen. Allerdings waren wir auf dem Gipfel nicht wirklich allein und nach einer kurzen Rast machten wir uns wieder an den Abstieg. Wegen der guten Verhältnisse und da heute noch weiteres geplant war, entschlossen wir uns wieder über die Eisnase abzusteigen. Der Abstieg gelang ohne Sicherungsmittel problemlos, was dem Tourenleiter ein „das sah ja schon ein bisschen sicherer als bei den beiden Engländern zuvor aus“ entlockte. Wir haben das ganze Mal als eine Art Kompliment aufgefasst. Nach dem Abstieg zum Alphubeljoch ging es dann unschwierig wieder ein bisschen aufwärts zum Feechopf (3888), welchen wir um 11:15 erreichten. Für die Überschreitung des Grates vom Feechopf zum Feejoch (3826 m) musste man nun doch nochmals beide Hände aus den Hosentaschen nehmen. Der Grat schaut vom Feechopf recht exponiert aus, ist aber bei diesen Bedingungen gut machbar, da es eigentlich überall gute Griffe gibt. Zu aller erst muss man eine Art Kamin absteigen, was jedoch mit einer Sicherungsstange gut abgesichert werden kann. Danach geht es mal auf oder leicht links/rechts vom Grat weiter (grössere Zacken werden fast immer umgangen). Der Felsgrat wird immer wieder von kleineren Firngratpassagen unterbrochen, welche wir am kurzen Seil gegangen sind. Kurz vor 12:00 erreichten wir dann das Feejoch wo wir uns eine gut 10 minütige Pause in der strahlenden Sonne gönnten.
Am Feejoch entschieden sich dann Daniel und Christoph auch noch das Allalinhorn (4027 m) mitzunehmen. Der Softie von den beiden behalf sich hierbei eines halben Marsriegels und eines Skistocks, der andere marschierte ohne diese Hilfsmittel los (Nachtrag vom Anderen: …und bereute es, nicht auch noch etwas eingeschoben zu haben, beim vorgegebenen Tempo). Nach gut 20 Minuten waren wir über den Normalweg auf dem Gipfel angekommen und konnten nochmal eine herrliche Aussicht geniessen. Wir stiegen dann etwas direkter über den Nordwestgrat ab, welcher kurz vor dem Bergschrund (zurzeit sehr gut eingeschneit ist) wieder auf den Normalweg trifft. Dank dieses Abstechers konnte der Berichtschreiber seine bisherige Anzahl von 4000er um sagenhafte 200% steigen (die Schönheit der Statistik mit niedrigen Basiswerten)
Ab dem Feejoch ging es dann zügig Richtung Mittelallalin (3457 m). Nachdem wir die Skipiste erreichten, wurden Steigeisen und Seil verpackt, und es ging über die Skipiste zur Seilbahnstation. Der Weg zur Skipiste war letztendlich fast noch die gefährlichste Etappe der Tour, da Daniel und Christoph fast noch von zwei Skifahrern über den Haufen gefahren wurden. Um ungefähr 13:45 (knapp 10 Stunden und 1800 Hm nach dem Abmarsch von der Täschhütte) erreichten wir das Mittelallalin und genossen einen verdienten Kaffee und Kuchen. Runter ging es mit der Seilbahn und wir waren um 19:00 wieder in Zürich.
Eine grossartige Tour, die von allem etwas hatte und von Daniel hervorragend organisiert und geleitet wurde. Nochmals vielen Dank hierfür!

BerichterstatterIn
Christoph Müller