Albignahütte in Varianten (W/B/T3) Wolfgang Rigort

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum3.9.08
Enddatum4.9.08
Anmeldeschluss5.8.08
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3e-c53c-4888-98cb-0006ac120019
Beschreibung

3.9.2008-4.9.2008 [Mi-Do] 1. Tag
Mit Privatauto nach Promontogno und Bus (ab 7.49 Uhr) nach Soglio (an 8.01 Uhr). Cafepause bis 8.30 Uhr.
Wanderung Richtung Dasccium zum Grenztobel nach Montesetto. Ueber Calestro und Frescarola erreichen wir Villa di Chiavenna. Rückfahrt mit Bus (ab 15.20 Uhr) nach Promontogno und Privatauto nach Pranzaira. Die Luftseilbahn fährt nach Bedarf (letzte Fahrt 16.45 Uhr). Ab Bergstation ist noch ein Aufstieg von knapp 1 Stunde zu bewältigen. Ankunft in der Hütte etwa 17.00 Uhr.
Startpunkt

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Claude Andres, Ernst Barben, Erika Bruderer, Ruedi Flückiger, Cees Geel, Ernst Horat, Ute Hugentobler, Paul Huggel, Fritz Keller (Koord.), Ruth Kostezer, Dietrich Maiwald, Niklaus Meyer, Elsbeth Rigoni, Toni Rigoni (TL), Wolfgang Rigort (TL), Karl Rusterholz, Fritz Schafflützel, Werner Schneider, Gernot Schreiber, Doris Schwendimann, Elisabeth Spring, Jakob Steiner, Katja Tresselt.
Verhältnisse
Am Mittwoch den Prognosen entsprechend, im Tessin und Bergell aufkommender anhaltender Regen wegen Süd-Staulage. Sturm und Regen in der Nacht. Am Donnerstag entgegen den sehr schlechten Prognosen meist trocken. Die Optimisten haben wieder einmal Glück gehabt.

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Variante A und B am Mittwoch
Leiter: Fritz Keller; Bericht: Toni Rigoni

Start in Wädenswil SBB um 06:32 mit 16 Teilnehmern. Die Fahrt mit der RhB auf der Albula-Strecke konnten wir dank Föhn bei schönsten Verhältnissen geniessen. Ab St.Moritz änderte sich dann das Bild schnell am Himmel. In Sils stieg niemand von der gemütlichen Gruppe B aus, für den Spaziergang längs des Silsersees bis Maloja. Bei diesen miesen Wetter-Prognosen haben vier TN die Lust am Wandern verloren und ihre Teilnahme kurzfristig rückgängig gemacht.
In Pranzeira bei dunklen Wolken 11:08 angekommen setzte sich die Meinung durch, schnell mit der Bahn hochzufahren statt zu marschieren, um möglichst trocken zur Hütte zu gelangen. Drei Unentwegte wollten aber auf keinen Fall auf diesen Aufstieg verzichten und kamen denn auch im Nebel aber mit wenig Regen bei der Staumauer an. So schrumpfte für die meisten das Programm zusammen auf den Aufstieg von der Bahnstation (2096 m) über die Staumauer zur Hütte auf 2333 m. Bereits ca. 13:00 waren die ersten in der Hütte. Andere machten zuerst noch Picknick und nahmen dann noch den unbequemeren, aber ebenfalls markierten Weg für den Aufstieg. Um etwa 14:00 waren dann Alle der Gruppe A und B auf der Hütte angekommen. Die einen nutzten nach dem Umziehen die Gelegenheit zu einem Jass, die anderen zu intensiven Gesprächen. Die Hütte war gut besetzt, trotz Regenwetter.

Variante C am Mittwoch
Leiter und Berichterstatter: Wolfgang Rigort
TN Ruedi Flückiger, Paul Huggel, Dietrich Maiwald
Verhältnisse: Bei der Abfahrt teilweise bewölkt, dann stark bewölkt und später Regen.

Wie vereinbart pünktlicher Start mit dem Auto um 04.30 bei der Sust in Wädenswil. Ankunft Pranzaira gegen 07.10. Wir treffen unseren Hüttenchef, dem leider ein Rendez-vous geplatzt ist. Spontan offeriert er, uns nach Soglio zu bringen. Durch diesen Vorsprung hatten wir genügend Zeit für unseren Startcafè, ohne Gipfeli, dafür mit haus gebackenem Brot. Bei bedecktem Himmel nahmen wir den Weg durchs Dorf unter die Füsse und erreichten bald das bewaldete Grenztobel. Hier war mit einer aufgespannten Schweizerfahne klar das Ende der Eidgenossenschaft signalisiert. Einige Schritte weiter, nach dem Grenzbach, taten unsere Nachbarn den Anfang ihres Hoheitsgebietes auf die gleiche Art kund. Ging es bis hierher fast eben, begann jetzt ein steiler Aufstieg, der uns vom Bachbett hinauf zu einer Weide, offenbar nicht mehr genutzt wurde. Leicht abfallend führte uns der schmale Fussweg zu den Ställen von Ragone und weiter durch lockeren Kastanienbestand an Montesetto vorbei hinab zum nächsten Geländeeinschnitt. Zunächst gings dem Bach entlang wieder aufwärts bevor wir ihn überschritten, um dann steil wieder auf die Weiden von Frescarola aufzusteigen. Ab hier mussten wir unsere Schirme benutzen. Nach kurzweiligem Auf und Ab erreichten wir eine Abzweigung, die nach Villa di Chiavenna führte. Kurzer Halt, brechen wir ab? Ein entschlossener Blick = NEIN war die Antwort. Also weiter. Obwohl der Regen stärker wurde waren wir durch die grossen Blätter der Bäume gut geschützt. Auch der Wald hat einmal ein Ende. Aber schon auf kurze Sicht waren die Häuser von Savogno (I) zu sehen. Es strömte, also weiter zum Refugio. Hier machten wir die verdiente Pause und genossen Pasta, Formaggio und Vino während es draussen Schnürli regnete. Nach knapp einer Stunde war Aufbruch zum Abstieg. Der Weg an der Kirche vorbei bis zum Wald war noch sanft. Dann begann der mit hochgestellten Steinplatten gepflasterte steile Teil im Zick-Zack fast 500 m hinab nach Borgonovo (I). Die angeschriebene Zeit von 40 Minuten war bei den herrschenden Verhältnissen nicht zu schlagen. Trotzdem blieb noch genügend Zeit in Borgonovo (I) für eine Cafèpause bevor der Bus uns zurück nach Pranzaira brachte. Mit der LSBahn gings zur Staumauer und ohne Regen zur Albignahütte, wo wir auf die Teilnehmer der Gruppen A + B stiessen.

Aufenthalt in der Albigna-Hütte
Berichterstatter: Paul Huggel

Mit der letzten Vierergruppe (Wanderer der Variante C) traf kurz nach 17 Uhr auch unserer Obmann auf der Hütte ein. Er fand im Ausbildungsraum der Albigna-Hütte den Hüttenchef persönlich mitten an den Vorbereitungsarbeiten für einen denkwürdigen Empfang von uns SAC- Senioren. So installierte er den Lap-Top und den Beamer, um uns Senioren die Albigna-Hütte und vor allem deren Ausbau und Vergrösserung ab 1997 vorstellen zu können. Aber auch die Gläser und die Snacks für einen Apéro standen schon bereit. Der Weisswein brauchte nur noch eingeschenkt zu werden. Nachdem alles vorbereitet war, wurden die 23 anwesenden Senioren vom Aufenthalts (Ess)-raum in den sog. Ausbildungsraum gebeten. Fröhlich wurde gegenseitig angestossen und dann Platz bezogen für den angekündigten Bilderreigen. Zunächst ergriff unser Obmann das Wort, stellte allen den Hüttenchef, Karl Rusterholz, vor und dankte ihm mit warmen Worten für dessen 14-jähriges Wirken als Hüttenchef. Er skizzierte auch kurz, wie es zur Idee und zum Projekt „ Hüttenbesuch der Senioren auf der Albigna-Hütte“ kam. Es ist ja tatsächlich so, dass einige(oder gar viele?) Senioren die sektionseigenen Hütten im Bergell nicht gekannt haben. Und ein gemütlicher, gemeinsamer Abend ist gewiss auch immer wertvoll. In seiner Antwort liess Karl Rusterholz erahnen, wie sehr ihm die beiden Hütten am Herzen liegen, wie viel Freizeit er eingesetzt hat, aber auch wie viel er an Freude und Befriedigung für sein Engagement zurückerhalten hat. Einer seiner Aussprüche, wonach er die schönsten Ferien auf seinen Hütten gehabt habe (bei der Arbeit!!) ist symbolisch für die Art und Weise, wie er sein schwieriges Vorstandsamt ausgeführt hat. Er gab auch seiner Freude Ausdruck darüber, dass die Senioren einmal unter der Woche der Albigna-Hütte einen Besuch abstatten und er eröffnete uns, dass – ähnlich wie jeweils beim traditionellen Hüttenhock der Sektion – die Übernachtungskosten, das Abendessen und das Frühstück von der Hüttenkasse übernommen würden. Langer Applaus!
Dann begann er die Bilder zu zeigen, wie der Um- und Erweiterungsbau ab 1997 bis 2001 erfolgte, und welch unerhörtes Ausmass hier oben an Fronarbeit geleistet wurde. Dabei erkannten wir als Helfer viele bekannte SAC- Persönlichkeiten aus der Sektion, aber auch einige, die schon nicht mehr unter uns weilen. Wir waren alle tief beeindruckt, vielleicht sogar etwas beschämt, aber auch stolz, dass in dieser Sektion solche Gemeinschaftsleistungen möglich sind. Nochmals erhielt Karl Rusterholz langen Applaus und den verdienten Dank.
Dann wechselten wir wieder zurück in den Aufenthaltsraum zum gemeinsamen Nachtessen: ein Viergang-Menu mit feiner Suppe, frischem Salat, Raclette und Dessert. Für das Raclette hatten immer zwei sich gegenüber Sitzende ein eigenes mit Kerzen beheiztes Raclette-Öfeli für sich. So verbrachten wir viele gemütliche Stunden. Schliesslich lichteten sich die Reihen und um 22 Uhr ist in den SAC-Hütten ohnehin traditionell Nachtruhe angesagt. Es war dann allerdings in der Nacht nicht unbedingt ruhig. Draussen tobte ein Gewitter mit heftigen Sturmböen und Regenschauern. Gut, sich in einer sturmerprobten und lawinensichern Hütte zu wissen.
Obschon das Frühstück erst auf 08:30 angesagt war – wenn die übrigen Gäste die Hütte schon verlassen haben – traf man die Hohröhnler bereits ab 7 Uhr beim Frühstück! –Nestflüchter ??
Zum Schluss möchten wir nochmals herzlich danken, vorab dem Hüttenchef, auch für seine persönliche Anwesenheit, dann dem Hüttenwart, und allen Helfern und Organisatoren des Hüttenbesuchs 2008 auf der Albigna-Hütte.

Viele Varianten am Donnerstag Vormittag
Berichterstatter: Toni Rigoni

Die Sicht auf die umliegende herrliche Bergkulisse war zeitweise weitgehend frei. Ziel war: Abfahrt in Pranzeira 11:51 mit dem Bus, weil der Wunsch aufkam, die am Vortag nicht durchgeführte Wanderung dem Silsersee entlang nachzuholen (Variante B). Bereits um 08:20 begannen die Ersten mit dem Abstieg bis ins Tal, um 09:00 die Zweiten bis zur Seilbahn. Eine 6-er-Gruppe stieg zuerst noch etwa 300 m auf bis zu einem See am Weg zum Casnil-Pass, um ab 09:30 von der Hütte ebenfalls zur Bahn abzusteigen. Einen anderen Weg nahm Ruedi Flückiger, er stieg über den Casnil-Pass mit Ziel Maloja-Madulain.
Um ca. 10:30 waren dann alle ausser Ruedi in Pranzeira eingetroffen, wo wir noch Zeit hatten im Hotel Pranzeira einzukehren. Während sich die Gruppe C auf den Heimweg begab mit dem Privatauto, nahmen die anderen um 11:51 den Bus bis Maloja. Claude und Niklaus fuhren weiter nach St.Moritz-Wädenswil, weil sie etwas früher zu Hause sein wollten.

Wanderung am Nachmittag
Leiter und Berichtertatter: Toni Rigoni

Der Bus hatte in Maloja ca. 10min. Verspätung. Wir hatten nun noch ziemlich genau 2 Stunden Zeit bis zur Abfahrt des reservierten Busses in Sils-Maria. Für Picknick blieb keine Zeit, wir verschoben dieses auf die Zugfahrt nach St.Moritz und marschierten zügig bis Sils durch. Nach einem kurzen Halt am Grab der Familie des Malers Giovanni Segantini auf dem Friedhof von Maloja erreichten wir bald den schönen Seeuferweg über Isola nach Sils-Maria. Am Anfang waren die Berge noch sehr verschleiert, aber immer mehr präsentierte sich die wunderbare Landschaft des Silsersees fast so wie auf den Bildern von Giovanni Segantini. Auch die Kühe der Bauern von Stampa fehlten nicht auf der Wiese am See. Gegenüber zeigte sich am anderen Seeufer bald auch Plaun da Lej, Grevasalvas und die Fuorcla Grevasalvas (2688 m), welche letztes Jahr ein Tourenziel war, vom Julierpass her kommend, mit Abstieg nach Plaun da Lej (1805m). Nachdem in Sils noch die obligaten Nusstorten gekauft waren, kam unser Bus pünktlich um 14:26 und brachte uns nach St.Moritz. Erst dort fielen die ersten paar Regentropfen beim Aussteigen aus dem Bus, wie wenn uns jemand zeigen wollte wie viel Wetterglück wir heute hatten. Hier verliess uns Jakob, er hängte noch einen Tag an im Bergell.
Es gab nochmals eine sehr schöne Zugfahrt heimwärts bei guter Sicht über die Albula-Strecke. Ein Merkmal der Albigna-Hütte ist auch der wunderbare Weg dorthin, wie es auch Karl Rusterholz am Abend gesagt hatte. Um 18:27 erreichten wir pünktlich Wädenswil und waren zufrieden mit den zwei gemeinsam verbrachten Tagen, wenn auch mit einigen Änderungen des Programms, bedingt durch das zeitweise schlechte Wetter. Dabei zeigten sich bei Einzelnen Schwachstellen in ihrer Regenausrüstung, die wir nun verbessern können.
Fritz Keller möchte ich danken für die Koordination der verschiedenen Gruppen und der diversen Umstellungen im Programm. Das Hauptziel, der Hüttenbesuch Albigna 2008 der Senioren, konnte erreicht werden bei annehmbaren Wetter-Bedingungen.

BerichterstatterIn
P. Huggel, T. Rigoni, W. Rigort; Bilder F. Keller